Philo von Alexandrien (als Bibelausleger)
(erstellt: Juli 2023)
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1. Allgemein
Über Philons Leben ist nicht viel bekannt (Anim. 1-6; Terian 1981, 25-28; Schwartz, 10-12; Sterling 2020). Er stammt aus einer einflussreichen und wohlhabenden Familie, der Neffe Tiberius Julius Alexander wurde Präfekt Ägyptens. Philon erwähnt eine Pilgerreise nach Jerusalem (Prov. 2,107 arm. = Frg. 2,64 gr.). 38 wurde er Augenzeuge schwerer antijüdischer Ausschreitungen in Alexandreia, anschließend war er Gesandter in Rom (39-41; Flacc.; Legat. 120-131; Spec. 3,1-6).Philon steht im Spannungsfeld von drei Traditionen: die biblisch-jüdische, die griechisch-römische in Bildung (Bréhier; Früchtel; Heinemann; Mendelson) und Politik und die ägyptische. Philons Werk zeigt den Stand der philosophischen Diskussion in Alexandreia in der ersten Hälfte des 1. Jh. und ist als Quelle unverzichtbar (Alesse 2008; Runia 2012, 380-387). Als überzeugter Jude hält er an den Identitätsmarkern Beschneidung (Spec. 1,1-10), Speisegesetzen und Feiertagen fest und nimmt am Kult teil (Leonhardt). Proselyten gegenüber ist er aufgeschlossen (Virt. 219-225; Praem. 152; Spec. 1,51-53). Er äußert die Hoffnung, dass sich einst alle zu den jüdischen Gesetzen bekennen (V. Mos. 2,44). Über Apostaten urteilt Philon harsch (Praem. 152; Spec. 1,54-58). Ägypten lehnt er ab (Pearce), übernimmt aber mittelbar ägyptische Isiskonzeptionen (Mack).
2.1. Nachleben in jüdischer Tradition
2.2. Nachleben in christlicher Tradition
3. Werk
3.1. Philosophische Schriften
Diese fünf Schriften argumentieren selten mit Bibelversen. Bisweilen finden sich Hinweise auf Moses oder jüdische Gruppen, häufig erwähnt Philon auch Philosophen und Dichter griechischer Kultur. Formal handelt es sich um Dialoge (De providentia, De animalibus) oder Traktate (Contempl., Prob., De aeternitate mundi). In Über die Freiheit des Tüchtigen (Prob.) verteidigt Philon die These, dass der oder die Tüchtige (117) frei ist; ein Beispiel sind die Essener (75-91). In Über das betrachtende Leben (Contempl.) beschreibt Philon die jüdische Gruppe der Therapeuten und Therapeutinnen, die außerhalb Alexandreias ein zurückgezogenes Leben in Klausuren führten (25.30 μοναστήριον, monasterion). Anim. ist Philons Beitrag zur Frage, ob Tiere Vernunft haben oder nicht.
3.2. Historisch-apologetische Schriften
Mit den Schriften Gegen Flaccus (Flacc., van der Horst 2003) und Über die Gesandtschaft an Gaius (Legat.) griff Philon publizistisch in die Auseinandersetzungen 38 in Alexandreia und die Nachwirkungen in Rom ein (Royse 2009, 50-55; historische Rekonstruktion der Ereignisse: Gambetti), eine Apologie des Judentums ist nur in Fragmenten bei Eusebios greifbar (Sterling 1990). Eine Nacherzählung von Ex-Dtn bildet das biographische Gerüst von Das Leben des Moses (V. Mos. 1), systematische Ausführungen zeigen Moses als besten König, Priester und Propheten (V. Mos. 2). Die Arbeit fand während der Zeit politischer Unruhen statt (Spec. 3,6); das Zielpublikum dürfte in Rom zu suchen sein (aus V. Mos. 1,5f; Feldman, 11-16). Philons biographischer Panegyrikos ist vor dem Hintergrund anti-jüdischer Moses-Bilder zu lesen, wie sie Philons Zeitgenossen Apion und Chairemon verfassten (Josephus, Contra Apionem Feldman, 1-11).
3.3. Exegetische Schriften
Philon stützt sich auf die LXX, deren Entstehung er schildert (V. Mos. 2,25-44). Kenntnisse des Hebräischen sind nicht sicher nachweisbar (Bloch). Bei dem zu kommentierenden Primärtext handelt es sich um die Tora, bes. Gen und Ex, als deren Verfasser Moses gilt (Opif. 2). So wie Moses die Schriften im Zustand der Inspiration niederschrieb (V. Mos. 2,187-287), nimmt Philon für seine Exegese göttliche Inspiration in Anspruch (Cher. 27; Somn. 2,252). Philon steht in einer langen Tradition homerischer und jüdischer Textexegese (Niehoff 2012).
3.3.1. Expositio legis – Darstellung des Gesetzes
Über die Weltschöpfung (Opif., De opificio mundi, Gen 1-2
Allgemeiner Charakter: Bibelkenntnisse setzt Philon nicht voraus, hingegen eine Vertrautheit mit Bildungsthemen. Subtext für Opif. ist Platons Timaios (Runia 1986). Die Patriarchen verkörpern den νόμος ἔμψυχος (nómos émpsychos – „beseeltes Gesetz“; Dec. 1): Weil Moses’ Tora mit dem Naturgesetz identisch ist (Dec. 132), war ein Einhalten der Tora bereits vor der Offenbarung am Sinai möglich, indem sich die Patriarchen an das Naturgesetz hielten (Abr. 3f). Philon übernimmt drei Typen aus der aristotelischen und stoischen Bildungstradition (Bittrich, 73-87): den Typus, der durch Bildung Weisheit erlangt (Abraham), den Naturbegabten (Isaak) und den durch Übung Weisen (Jakob). Joseph ist der Typus des Politikers, der den „allgemeinen Traum aller“, die Realität, deutet (Jos. 125-143). In Abr. und Jos. wechselt Philon Paraphrase und allegorische Deutung ab. Ob die Paraphrase im Zusammenhang mit dem Konzept der „rewritten Bible“ zu sehen ist, ist in der Forschung umstritten (positiv: Borgen; negativ: Runia 2012, 378f).
Zielpublikum: Einige verorten die Abfassung der gesamten Expositio spät in Philons Leben, betonen den stärkeren stoischen Einfluss und plädieren für ein römisches Publikum (Niehoff 2019, 107-200). Andere vermuten als Zielpublikum interessierte Juden und Proselyten in Alexandreia (Sterling 2017b, 162; Noack, 18-20).
3.3.2. Quaestiones in Genesim – Quaestiones in Exodum
Dieses Werk ist unvollständig auf Armenisch erhalten. Es bietet einen Vers-für- Vers-Kommentar zu Genesis (Gen 2,4-28,9
3.3.3. Allegorischer Kommentar
(In Klammern: die geläufige Abkürzung, die Genesis-Verse, die Philon erläutert; wichtiges Thema): Legum allegoriae – Allegorien der Gesetze (Leg. All., Gen 2,1-18
3.4. Unechtes
Unter Philons Namen sind zwei armenische Schriften Über Jona und Über Samson überliefert, die sich nicht in Eusebios’ Werkverzeichnis finden und die inhaltlich stark von Philons echten Schriften abweichen. Diese Schriften, die Siegert als hellenistische Synagogen-Predigten qualifiziert, sind weitere Beispiele für die Adaption griechischer Bildung eines jüdischen Autors (Siegert 1988). Auf Lateinisch erhalten ist ein ursprünglich auf Hebräisch verfasster Liber antiquitatum biblicarum (Buch über die jüdischen Altertümer), das als eine Spielart von ->rewritten Bible gilt (Jacobson).
4. Hermeneutik
4.1. Text- und rezipientenorientierte Hermeneutik
Während im 19. und 20. Jh. systematische Darstellungen Philons die Forschung dominierten, wechselte Valentin Nikiprowetzky zu einem Exegese-basierten Vorgehen: Das biblische Lemma und die Werkreihe bestimmen den Inhalt der Exegese. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass es vor voreiligen Vereinfachungen und Generalisierungen schützt, der Nachteil liegt in einer starken Betonung der Differenzen zwischen den exegetischen Reihen. Einen wichtigen Beitrag zur Hermeneutik leistete Charles Anderson mit dem Modell der Perspektivität. Er unterscheidet zwischen zwei Perspektiven: einer tieferen, die für Anfänger geeignet ist, innerhalb derer Philon aus pädagogischen Gründen Mensch, Natur und Gott positiv darstellt, und einer höheren Perspektive für Fortgeschrittene, die apophatische Aussagen über Gott, Seele und Geist des Menschen adäquat deutet; in dieser Perspektive bewertet Philon die materielle Welt negativ und spricht von der Nichtigkeit des Menschen (Anderson, 168-185; Holtz). Mit Hilfe der Perspektivität lassen sich Philons auf den ersten Blick oft widersprüchlich scheinende Aussagen zwanglos erklären.
4.2. Produzentenorientierte oder holistische Hermeneutik
Philon selbst spricht zweimal davon, dass die Tora ein einheitliches Lebewesen sei, das aus Körper und Seele bestehe. Dem Körper entspricht der Wortsinn, der Seele der tiefere oder allegorische Sinn. Der Exeget soll diese Einheit nicht zerteilen (QG 3,3; Contempl. 78). Zwar spricht Philon von der Tora und nicht von seiner Exegese; wenn der Grundtext, die Tora, aber als Einheit aufzufassen ist, ist auch die Exegese in ihrer zu Grunde liegenden Einheit zu begreifen. In der Tat gibt es Überschneidungen inhaltlicher Art zwischen Exp., QGE und AK (z.B. Spec. 3,179f und Somn. 2,69f; QG 1,55 und Sacr. 94).
4.3. Hermeneutische Methoden
Philon nutzt drei in seiner Zeit etablierte Methoden der Textexegese: Allegorese (Nikiprowetzky; Hay; Niehoff 2012), Arithmologie (Moehring) und Etymologie (Grabbe). Diese wurden in der Homerexegese entwickelt und bereits vor Philons Lebenszeit auf die LXX angewandt (Niehoff 2012, 77-129).
5. Theologie
Wichtig ist Philons Beitrag zum Nachdenken und Sprechen über Gott (Calabi). Seine Dreiteilung in Seiender, Logos und Sophia bzw. Seiender und zwei Kräfte erinnert an spätere christliche trinitarische Gottesvorstellungen. Er erarbeitet eine Logostheologie und wichtige Impulse zur Pneumatologie.
5.1. Gott
Philon nimmt Ex 3,14
5.1.1. Kataphatische Gottesaussagen
Philons kataphatische oder positive Aussagen über Gott stammen aus biblisch- jüdischen Traditionen, Platonismus und Stoa. Sie lassen sich unterteilen in Aussagen über Gottes Tätigkeit als Schöpfer (ποιητής poiētēs Opif. 7; Vater Cher. 49; Handwerker δημιουργός dēmiourgós Contempl. 5, vgl. Platon, Timaios28a) und Herrscher („Feldherr“ ἡγεμών hēgemōn Mut. 16; „Großkönig“ βασιλεὺς βασιλέων basileúsbasiléōn Dec. 41,vgl. Ps.-Arist., De mundo 398ab). Gottes schöpfungszugewandte Seite zeigt sich in Güte (Spec. 2,53), Menschenliebe (φιλάνθρωπος philánthrōpos Opif. 81), Barmherzigkeit (ἵλεως íleōs Abr. 96) und Gaben (φιλόδωρος philódōros Leg. All. 1,34). Die Herrscher-Seite umfasst Gerechtigkeit (Praem. 93), Verwaltung und Aufsicht (ἔφορος éphoros Abr. 104; ἐπίσκοπος epískopos Mut. 39), Gericht (Her. 271; Virt. 171) und Bestrafung (κολαστής kolastēs Somn. 1,91). Erkenntnismodus kataphatischer Theologie ist die Erkenntnis Gottes aus seinen Werken; Philon spricht vom Aufstieg des menschlichen Geistes (Opif. 69-71; Det. 86-90; QG 2,34) oder vom Weg „von unten nach oben“ (κάτωθεν ἄνω kátōthen ánō Praem. 41-43; Winston 2018, 748-751).
5.1.2. Apophatische Gottesaussagen
Philon liest platonisch-pythagoreische apophatische Ontologie in die Bibelexegese ein und überträgt sie auf Gott (Bonazzi; Calabi). Aus dem Hauptaxiom (Sacr. 94) „Nicht wie ein Mensch ist Gott“ (Num 23,19
5.1.3. Antinomien
Um Gottes unfassbares Wesen sprachlich erfahrbar zu machen, arbeitet Philon mit Antinomien. Das sind auf den ersten Blick logisch widersprüchliche Aussagen, die beide zugleich auf Gott zutreffen, wie z.B. Gott bewegt alles und ist unbewegt (Post. 28 und Aristoteles, Metaphysica Λ 1072a21-26), er umfasst alles, ohne umfasst zu sein (Somn. 1.63), er schafft und ruht zugleich (Cher. 90), bleibt stehen und überholt zugleich alles (Post. 19), ohne zu leben lebt er (QG 4,1). Ein Haftpunkt ist Ex 3,2
5.2. Gottes Kräfte
Ausgehend von den LXX-Gottesbezeichnungen θεός theós („Gott“) und κύριος kýrios („Herr“) entwickelt Philon eine Kräftelehre (Her. 22f; Spec. 1,307; QE 2,62- 68; Wolfson, 217-226. Der Autor von De mundo 398b6-10 unterscheidet zwischen Gott und seiner Kraft). Philon unterscheidet zwischen einer wohltätigen und einer herrschenden Kraft (Cher. 27-29; QG 4,2; QE 2,62). Die wohltätige Kraft schuf den Kosmos (Her. 166) und erhält ihn (Conf. 136f; Ebr. 106; Migr. 181). Die herrschende Kraft züchtigt (Gig. 47; Dec. 178), straft oder belohnt (Sacr. 131). Philon unterscheidet neben diesen Hauptkräften noch weitere Kräfte (Fug. 95-99; QE 2,68).
Philons Kräftelehre ist aufschlussreich im Hinblick auf die christliche Lehre von der Dreieinigkeit. Die Erscheinung in Mambre (Gen 18,1-3
5.3. Gottes Logos und Sophia
Philon spricht von Gottes Sophia und Logos; Textbasis könnte Weish 9,1f sein. Im Hintergrund steht eine Hermes-Allegorese, wie wir sie im Werk von Philons jüngerem Zeitgenossen Lucius Annaeus Cornutus finden (Bréhier, 107-109). Hermes ist Zeus’ Sohn und Bote (ἄγγελος ággelos) zwischen Göttern und Menschen. Gottes Logos ist Gottes Sohn (Fug. 108f) und Bote (ἄγγελος ággelos; Cher. 3; Fug. 5). Gottes Logos hat schöpferische (Opif. 16-36) und strafende Funktion (Imm. 182; Cher. 35). Derselbe Logos, mit dem Gott die Welt schuf, bringt Moses zurück zu Gott (Sacr. 8).
Haftpunkt für Philons Sprechen über Gottes Sophia ist Spr 8
Über Logos und Sophia als himmlisches Getränk und himmlische Nahrung geschieht der Kontakt der Seele mit dem unfassbaren Göttlichen (Wyss).
5.3.1. Pneuma
Philon spricht von „Gottes Geist“ oder „göttlichem Geist“ (πνεῦμα θεοῦ pneúma theoú / πνεῦμα θεῖον pneúma theíon; Leisegang 1967). Gottes Pneuma hat kosmologische (Gen 1,2
5.3.2. Engel
In der Engellehre kombiniert Philon biblisch-jüdische und mittelplatonische Vorstellungen (Plutarch, De facie 943cd; De genio 591c-f). Die Tora spricht von Gottes Söhnen (z.B. Gen 6,4
6. Kosmologie
Haftpunkt für Philons Kosmologie ist Gen 1, erläutert in Opif. mit Platons Timaios als Subtext (Runia 1986; Runia 2001). Gott erschuf alles gleichzeitig (Opif. 26-28), mittels seines Logos (Opif. 20.36), und zwar an Tag 1 den „denkbaren Kosmos“ (κόσμος νοητός kósmos noētós, Opif. 15-35), ab dem zweiten Tag die sinnlich wahrnehmbare Welt (Opif. 36). Philon spricht sowohl von creatio ex nihilo (z.B. Somn. 1,76; Spec. 4,187) als auch von der Ordnung der präexistenten Materie (Platon, Tim. 30a, Opif. 9.21-22; Fug. 8-10; Runia 2001, 131-135). Unklar ist Philons Haltung in der Frage, ob die Welt ewig (Aet.) oder vergänglich ist (Prov. 1). Philon versteht wie Platon den Kosmos als beseeltes Lebewesen (Gig. 7; Platon, Tim. 30b). Philons Weltbild ist geozentrisch (Plant. 3; Conf. 156). Die Zentrumsposition zeichnet die Erde indes nicht aus, sondern macht sie zum Ort, an dem sich der Schmutz ansammelt (QG 4,193; De mundo 392a31-392b12).
7. Anthropologie
7.1. Sex, Gender und Körper
Philon versteht Männlichkeit und Weiblichkeit nicht physiologisch, sondern spirituell: Ein Mann verliert seine natürliche Vorzugsstellung, wenn er sich „unmännlich“ verhält (Abr. 135f; Contempl. 60-62; Spec. 3,37f), während die Frau durch spirituelle Entwicklung und göttliche Inspiration Jungfrau wird (QE 1,8; Cher. 50; Contempl. 68). Philons Sicht auf den Körper ist negativ: Entsprechend der Verknüpfung der unreinen Dyas mit der Materie (QG 2,12) gilt das Fleisch (σάρξ sárx) als moralisch schlecht (Gig. 29-31; Imm. 141-143). Der Körper ist bereits zu Lebzeiten ein Leichnam (Gig. 15; QG 4,77).
7.2. Seele
Die Seele existiert vor der Inkarnation und ist potentiell unsterblich (Gig. 12f). Je nach Bibelvers, den Philon erläutert, unterscheidet er, Platon folgend, Geist, Wille und Begehren, die in Kopf, Brust und Unterleib zu verorten sind (Leg. All. 1,70; Platon, Tim. 69e-71a; Winston 2018, 745); oder gemäß Stoa den leitenden Seelenteil und sieben irrationale Seelenteile (Her. 232; QG 1,75; Aetius, Placita 390,5-13; Reydams-Schils). Die Ebenbildlichkeit des Menschen, die Gen 1,26 aussagt, deutet Philon auf die Ebenbildlichkeit des Geistes mit dem Geist des Alls (Opif. 69; Mut. 10; Tobin). Irrationale Seelenteile bewertet Philon ambivalent: einerseits im Hinblick auf den Gabencharakter zweimal positiv als Helfer (Leg. All. 2,7f) und Geliebte (Cher. 57- 62), andererseits im Hinblick auf die Unsterblichkeit der Seele häufig negativ, weil sie die souveräne Leitungsfunktion des Geistes stören (Agr. 72-77), verunmöglichen (Praem. 72f; Det. 100) und so den Tod der Seele herbeiführen (Leg. All. 1,105-107; Zurawski).
Literaturverzeichnis
Textausgaben
- Cohn, L. / Wendland, P., Philonis Alexandrini opera quae supersunt, 7 Bde., Berlin 1896-1930 (Auch verfügbar auf Accordance oder Thesaurs Linguae Graecae)
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Übersetzungen
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Wichtige Literatur
- PACS: Philo of Alexandria Commentary Series. In dieser Reihe erscheinen seit 2001 fortlaufend englischsprachige Kommentare zu Philons Werk.
- Studia Philonica Annual: Eine wissenschaftliche Zeitschrift, die Artikel über Philon, Umfeld, Nachwirkung sowie eine kommentierte Bibliographie bietet. Unerlässliches Hilfsmittel für die Philonforschung.
Sekundärliteratur
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Abbildungsverzeichnis
- Philon als Redner; Sacra Parallela, 2. Hälfte 9. Jh., Cod. Gr. 923 fol. 310v Bibliothèque nationale Paris
- Philon und Josephus, Sacra Parallela, 2. Hälfte 9. Jh., Cod. Gr. 923, fol. 208r, Bibliothèque nationale Paris Bibliothèque nationale Paris
- Philon als Bischof, Sacra Parallela, 2. Hälfte 9. Jh., Cod. Gr. 923, fol. 231r Bibliothèque nationale Paris
- Philon lehrend, Sacra Parallela, 2. Hälfte 9. Jh., Cod. Gr. 923, fol. 255v Bibliothèque nationale Paris
- Philon stehend als Mönch, Sacra Parallela, 2. Hälfte 9. Jh., Cod. Gr. 923, fol. 305v Bibliothèque nationale Paris
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