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Midianiter

Nomadenstamm, der durch die Wüsten nördlich und östlich des Roten Meers zog.

Das Siedlungsgebiet der Midianiter lag südöstlich des Volkes Israel in der syrisch-arabischen Wüste. Durch Handel und Raubzüge durchzogen sie aber auch weit entfernte Gebiete, sodass sich wohl auch in anderen Regionen Siedlungen der Midianiter bildeten.
Die Midianiter trieben regen Handel mit anderen Stämmen. Mit ihren Kamelen konnten sie in der Wüste auch längere Strecken in recht kurzer Zeit zurücklegen. Josef wird von midianitischen Händlern nach Ägypten mitgenommen und dort als Sklave verkauft (1. Mose/Genesis 37,28.36).
In der Bibel werden die Midianiter als Nachkommen von Midian gesehen. Dieser war ein Sohn von Abraham und dessen Nebenfrau Ketura (1. Mose/Genesis 25,1-5). Über den gemeinsamen Stammvater Abraham sind die Midianiter also mit den Israeliten verwandt.
Die zunächst freundschaftlichen Beziehungen zu den Midianitern spiegeln sich beispielsweise darin, dass Mose die Tochter des Priesters von Midian zur Frau nimmt (2. Mose/Exodus 2,15-22). Nach dem Auszug aus Ägypten vereinen sich die beiden Völker Israel und Midian im gemeinsamen Lob für die Befreiungstat Gottes: Der Midianpriester feiert zusammen mit den führenden Israeliten einen Opfergottesdienst für den Gott Israels (2. Mose/Exodus 18).
Moses midianitischer Schwager Hobab hilft dem Volk Israel als Ortskundiger, den Weg durch die Wüste zu finden (4. Mose/Numeri 10,29-32).
Später erscheinen die Midianiter allerdings als Feinde des Volkes Israel. Im Buch der Richter wird erzählt, dass die Midianiter immer wieder in die Gebiete der Israeliten einfielen, die Felder verwüsteten und alle Ernteerträge sowie das Vieh der Israeliten raubten, bis Gideon sie schließlich besiegen konnte (Richter 6–8).


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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