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Paulus

Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte.

Paulus stammte aus der Stadt Tarsus aus einer jüdischen Familie, die auch das römische Bürgerrecht besaß. Nach eigener Auskunft gehört der dem Stamm Benjamin an (Philipper 3,5) und trug deshalb (in Erinnerung an König Saul) den jüdischen Namen Saulus. Mit römischem Namen nannte er sich Paulus.
Nach Apostelgeschichte 22,3 erhielt er durch den berühmten Rabbi Gamaliel in Jerusalem eine streng jüdische Erziehung und gehörte der Partei der Pharisäer an (Apostelgeschichte 23,6; Apostelgeschichte 26,4-6).
Als junger Mann verfolgte Paulus die ersten Christen mit fanatischem Eifer (Philipper 3,6; Galater 1,13-14; 1. Korinther 15,9). Doch während einer Verfolgungsreise nach Damaskus begegnete er dem auferstandenen Christus. (Das sogenannte »Damaskuserlebnis«, das von Lukas gleich dreimal berichtet wird: Apostelgeschichte 8,1-3; Apostelgeschichte 9,1 und Apostelgeschichte 22,6; vgl. auch 1. Korinther 15,5-8).
Von jetzt an sollte er die Gute Nachricht von Jesus bekannt machen. Dazu unternahm er drei Missionsreisen, die in Apostelgeschichte 13,1–14,28; Apostelgeschichte 15,36–18,22 und Apostelgeschichte 18,23–21,16 ausführlich beschrieben sind (vgl. auch 2. Korinther 11,23-26; Römer 15,19).
Die erste Reise führte ihn von Antiochia über Zypern nach Antiochia in Pisidien. Nachdem er mit den dortigen Juden in Konflikt kam, wandte er sich den Heiden zu und reiste über Ikonion und Lystra bis nach Derbe.
Die zweite Reise führte ihn zunächst in die von ihm bereits bereisten Städte Derbe, Lystra und Ikonion. Er zog durch Phrygien und Galatien bis nach Troas. Von dort aus setzte er nach Makedonien über. Damit erreichte die christliche Botschaft erstmals Europa. Er besuchte unter anderem die Städte Philippi, Thessalonich, Beröa und Athen, wo er seine berühmte Areopagrede hielt. Letzte Station dieser Reise war Korinth.
An den Stationen seiner Reise gründete er Gemeinden, denen er später Briefe schrieb. Sie sind in unserer heutigen Bibel zu finden und haben für die Christen der ganzen Welt große Bedeutung. Seinen Absender tragen der Brief an die Römer, 1.–2. Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, 1.–2. Thessalonicher, 1.–2. Timotheus, Titus und Philemon.
Paulus ging auf seinen Reisen besonders zu denen, die noch gar nicht von Gott gehört hatten (Heiden). Er sagte ihnen, dass sie von Gott angenommen werden, auch ohne die Bestimmungen (Gesetz) aus dem Alten Testament einzuhalten (Römer 10,4). Die Menschen können nicht durch eigene Bemühungen mit Gott ins Reine kommen. Vielmehr gilt: Allein durch den Glauben an Jesus wird man von Gott angenommen (2. Korinther 5,19-20, Römer 3,21-31; Römer 5,1-11).
 Paulus sprach öffentlich an den Versammlungsorten der Juden (Synagogen) von Jesus. Viele Juden meinten, was er sagte, sei gegen das Gesetz und den Tempel gerichtet (Apostelgeschichte 24,5-6). So wurde Paulus in Jerusalem verhaftet und zum kaiserlichen Gericht nach Rom gebracht. Dort verlieren sich seine Spuren. Der Legende nach wurde er dort freigesprochen, starb aber 64. n. Chr. bei einer Christenverfolgung.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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