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Aussatz

Bezeichnet verschiedene Arten von Hautkrankheiten.

Zu ihnen zählt z.B. die von Bakterien verursachte, schwere Hautkrankheit Lepra. Sie wurde unter Alexander dem Großen im 4. Jahrhundert v. Chr. aus Indien ins Land der Bibel eingeschleppt. Aber auch nicht ansteckende Krankheiten wie die Schuppenflechte galten in biblischer Zeit als Aussatz. Da man damals die medizinische Ursache nicht kannte, schrieb man die Entstehung von Aussatz dem Wirken von Dämonen zu. Deshalb galten Menschen, die an Aussatz erkrankt waren, als unrein und durften nicht mehr am Gottesdienst teilnehmen. Deshalb musste sowohl die Erkrankung als auch die Heilung von einem Priester festgestellt werden. Die Wiederherstellung der Reinheit war mit einem komplizierten Ritual von {topic_9260_Opfern und Waschungen verbunden. Auch Pilz­ und Schimmelbefall an Häusern und Gegenständen wurden als »Aussatz« bezeichnet. Die betroffenen Gegenstände galten ebenfalls als unrein. Sie mussten nach strengen Regeln gereinigt oder sogar vernichtet werden. Den Bestimmungen über die Feststellung bzw. die Heilung von Aussatz sind im Mosegesetz zwei ganze Kapitel gewidmet (3. Mose/Levitikus 13–14).
Die Evangelien berichten, dass Jesus den Kontakt mit Aussätzigen nicht scheute. Er wandte sich ihnen zu und heilte viele von ihnen (Matthäus 11,5 und Parallelstellen). Diese Heilungen sind ein Zeichen dafür, dass mit Jesus und seinem Handeln das Reich Gottes mitten unter den Menschen Wirklichkeit wird.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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