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Brot

In der Antike war Fladenbrot Grundbestandteil der Ernährung.

Brot war in biblischer Zeit das Grundnahrungsmittel, von dem die Menschen sich hauptsächlich ernährten. Man nahm es auf Reisen mit und servierte es gerne frisch gebacken seinen Gästen. Das Backen gehörte deshalb zu den alltäglichen Arbeiten. Meist fiel diese Aufgabe den Frauen zu, es gab jedoch auch schon richtige Bäcker, so z.B. die Hofbäcker an den Königshöfen. Man stellte den – zunächst – ungesäuerten Teig her, indem man Mehl, Wasser und Salz in einem Backtrog vermischte. Je nach Belieben konnten Öl, Dickmilch, Rosinen oder Datteln hinzugefügt werden. Dieser Teig wurde dann mit dem Sauerteig durchmengt. Anschließend formte man flache Fladen. Für das Backen standen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Bei der ältesten und einfachsten Backmethode legte man den Teig auf heiße Steine und buk ihn so. Später verwendete man eine runde, metallene Backplatte, die über die Glut gehalten wurde. Oder man benutzte einen zylindrischen Ofen aus Ton (tabun). Der Teig wurde innen an die Wände geklebt oder auf heißen Steinen im Inneren gebacken.
Weil Brot zu jeder Mahlzeit gereicht wurde, kann »das Brot essen« (so wörtlich in Lukas 14,1 und Lukas 14,15) als Bezeichnung für eine ganze Mahlzeit stehen. Außerdem wurde jedes gemeinsame Mahl vom Hausvater oder Tischältesten mit einem Segensgebet über einem Stück Brot eröffnet, das dann zerbrochen und als Erstes an die Mahlteilnehmer ausgeteilt wurde. Nach dieser Mahleröffnung, die in den Speisungsberichten des Neuen Testaments besonders hervorgehoben wird (Markus 6,41; Markus 8,6) und beim letzten Abendmahl eine herausragende Rolle spielte (Markus 14,22), kann das christliche Abendmahl in ältester Zeit auch als »Brotbrechen« bezeichnet werden (Apostelgeschichte 2,42-46; vgl. Lukas 24,30-35).
Häufig wird vom Brot auch in Bildern gesprochen. Dann bezeichnet es nicht mehr nur die Nahrung, die der Körper braucht, sondern die Nahrung, die den ganzen Menschen am Leben erhält. Das Brot wird zum Symbol dafür, dass Gott das äußere und das innere Leben schenkt und es ernährt. Dabei wird v.a. das Reden Gottes als Brot für den inneren Menschen verstanden (vgl. 5. Mose/Deuteronomium 8,3; Matthäus 4,3-4). Jesus selbst ist das Brot, das die Menschen ein für alle mal satt macht (Johannes 6,35). Den Höhepunkt dieser übertragenen Bedeutung bildet das Abendmahl. Jesus gibt sich selbst in Form von Brot und Wein. Auch die erwartete Vollendung der Gemeinschaft zwischen Gott und Welt am Ende der Zeit stellt sich die Bibel als Festmahl vor, bei dem man gemeinsam Brot isst (Lukas 14,15).


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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