Lutherbibel 2017 (LU17)
21

Der Auferstandene am See von Tiberias

211Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so:

2Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und

21,2
Joh 1,45
Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger. 3Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sprechen zu ihm: Wir kommen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts.

4Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber

21,4
Joh 20,14
Lk 24,16
die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5Spricht Jesus zu ihnen: Kinder,
21,5
Lk 24,41
habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten’s nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.
21,6
Lk 5,4-7

7Da spricht der Jünger,

21,7
Joh 13,23
den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: »Es ist der Herr«, da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich in den See. 8Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen.

9Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot. 10Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! 11Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht.

12Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr. 13Da kommt Jesus und

21,13
Joh 6,11
nimmt das Brot und gibt’s ihnen, desgleichen auch den Fisch.

14Das ist nun das dritte Mal, dass sich Jesus den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war.

Petrus und der Lieblingsjünger

15Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus:

21,15
Joh 1,42
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr, als mich diese lieb haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!

16Spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm:

21,16
1. Petr 5,24
Weide meine Schafe!

17Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, weil er

21,17
Joh 13,38
zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge,
21,17
Joh 16,30
du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!

18Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst. 19Das sagte er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott preisen würde. Und als er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach!

21,19
Joh 13,36

20Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen,

21,20
Joh 13,2325
den Jesus lieb hatte, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist’s, der dich verrät? 21Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? 22Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! 23Da kam unter den Brüdern die Rede auf: Dieser Jünger stirbt nicht. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?

24Dies ist der Jünger,

21,24
Joh 15,27
der das bezeugt und aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. 25Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.
21,25
Joh 20,30
Ps 106,2

BasisBibel (BB)
21

Jesus zeigt sich sieben Jüngern am See von Tiberias

Lukas 5,1-11
211Später zeigte sich Jesus21,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. seinen Jüngern21,1 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. noch einmal.Das war am See von Tiberias21,1 See von Tiberias: Anderer Name für den See Gennesaret. und geschah so:2Es waren dort beieinander: Simon Petrus21,2 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus.,Thomas, der Didymus21,2 Didymus: Der griechische Name bedeutet übersetzt »Zwilling«. genannt wird,Natanael aus Kana21,2 Kana: Stadt im Bergland von Galiläa. Von Kana nach Jerusalem waren es etwa 160 km Fußweg. in Galiläa21,2 Galiläa: Gebiet zwischen dem See Gennesaret und der nördlichen Küstenebene.,die Söhne des Zebedäus und zwei weitere Jünger.3Simon Petrus sagte zu den anderen: »Ich gehe fischen!«Sie antworteten: »Wir kommen mit.«Sie gingen zum See und stiegen ins Boot.Aber in jener Nacht fingen sie nichts.

4Als es schon Morgen wurde, stand Jesus21,4 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. am Ufer.Die Jünger21,4 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. wussten aber nicht, dass es Jesus war.5Jesus fragte sie:»Meine Kinder21,5 meine Kinder: Damals übliche Anrede eines Lehrers für seine Schüler., habt ihr nicht etwas Fisch21,5 Fisch: Gehörte in der Gegend um den See Gennesaret zu den Grundnahrungsmitteln. zu essen?«Sie antworteten: »Nein!«6Da sagte er zu ihnen:»Werft das Netz21,6 Netz: Aus Seilen geknüpftes breites Schleppnetz mit Steingewichten an der unteren Längsseite und Korkschwimmern an der oberen Seite. Schleppnetze werden mit Booten ausgelegt und anschließend mit den Fischen an Land gezogen. an der rechten Bootsseite aus.Dann werdet ihr etwas fangen!«Sie warfen das Netz aus.Aber dann konnten sie es nicht wieder einholen,so voll war es mit Fischen.7Der Jünger, den Jesus besonders liebte,sagte zu Petrus21,7 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus.: »Es ist der Herr21,7 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen.Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr war,zog er sich seinen Mantel21,7 Mantel: Ein großes, fast quadratisches Tuch aus Wolle. Es wurde über die Schultern gehängt und um den Oberkörper gewickelt. über und band ihn hoch.Er war nämlich nackt.Dann warf er sich ins Wasser.8Die anderen Jünger folgten im Bootund zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.Sie waren nicht mehr weit vom Ufer entfernt,nur etwa 100 Meter21,8 100 Meter: Wörtlich »200 Ellen«. Eine Elle entspricht etwa 45 Zentimetern..9Als sie an Land kamen,sahen sie dort ein Kohlenfeuer brennen.Darauf brieten Fische, und Brot lag dabei.10Jesus sagte zu ihnen:»Bringt ein paar von den Fischen,die ihr gerade gefangen habt.«11Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land.Es war voll mit großen Fischen – genau 153 Stück.Und das Netz zerriss nicht, obwohl es so viele waren.12Da sagte Jesus zu ihnen: »Kommt und esst!«Keiner der Jünger wagte es, ihn zu fragen: »Wer bist du?«Sie wussten doch, dass es der Herr war.13Jesus trat zu ihnen, nahm das Brotund gab ihnen davon.Genauso machte er es mit dem Fisch.14Das war schon das dritte Mal,dass Jesus sich den Jüngern zeigte,nachdem er von den Toten auferstanden21,14 Auferstehung: Meint die Auferweckung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes. war.

Jesus und Petrus

15Als sie gegessen hatten, sagte Jesus21,15 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zu Simon Petrus21,15 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus.:»Simon, Sohn des Johannes,liebst du mich mehr als irgendein anderer hier?«Er antwortete ihm:»Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.«Da sagte Jesus zu ihm: »Führe meine Lämmer21,15 Lämmer: Bild für die Menschen, die an Christus glauben. Ihnen gegenüber steht der Hirte, ein Titel, der in der Antike auch für Könige oder Gott verwendet wurde. zur Weide!«16Dann fragte er ihn ein zweites Mal:»Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?«Petrus antwortete:»Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe!«Da sagte Jesus zu ihm: »Hüte meine Schafe!«17Zum dritten Mal fragte er ihn:»Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?«Da wurde Petrus traurig,weil er ihn zum dritten Mal gefragt hatte:»Hast du mich lieb?«Er sagte zu Jesus: »Herr, du weißt alles!Du weißt, dass ich dich lieb habe!«Da sagte Jesus zu ihm: »Führe meine Schafe zur Weide!18Amen21,18 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, amen, das sage ich dir:Als du jung warst,hast du dir selbst den Gürtel umgebunden.Du bist dahin gegangen, wohin du wolltest.Aber wenn du alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken.Dann wird ein anderer dir den Gürtel umbinden.Er wird dich dahin führen, wohin du nicht willst.«19Mit diesen Worten deutete Jesus an,wie Petrus sterben21,19 wie Petrus stirbt: Der Überlieferung der frühen Kirche zufolge wurde Petrus wie Jesus gekreuzigt. und dadurchdie Herrlichkeit21,19 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor. Gottes sichtbar machen würde.Dann sagte Jesus zu Petrus: »Folge21,19 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen. mir!«

Petrus und der andere Jünger

20Petrus21,20 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus. drehte sich um und sah, dass der Jünger,den Jesus21,20 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. besonders liebte, ihnen folgte.Es war derselbe Jünger, der beim Festmahlan der Seite von Jesus gelegen hatte.Er hatte Jesus damals gefragt21,20 damals gefragt: Das Gespräch zwischen Jesus und seinem Jünger wird in Johannes 13,23-26 erzählt.:»Herr21,20 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen., wer ist es, der dich verraten wird?«21Als Petrus ihn sah, fragte er Jesus:»Herr, was wird aus ihm?«22Jesus erwiderte: »Wenn ich will,dass er bleibt21,22 bleibt: Gemeint ist, dass er durch dieses Buch in der Gemeinde gegenwärtig bleibt., bis ich wiederkomme –was geht das dich an?Folge21,22 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen. du mir nach!«23So kam in der Gemeinde das Gerücht auf,dass dieser Jünger21,23 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. nicht sterben wird.Aber Jesus hatte nicht gesagt,dass er nicht sterben wird.Sondern er hat gesagt: »Wenn ich will,dass er bleibt, bis ich wiederkomme –was geht das dich an?«

24Dieser Jünger21,24 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. ist es,der Zeuge all dieser Ereignisse gewesen ist,die er hier aufgeschrieben hat.Und wir wissen, dass alles glaubwürdig ist,was er bezeugt.

Schlusswort zum gesamten Buch

25Jesus21,25 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. hat aber noch viel mehr Taten vollbracht.Wenn alles einzeln aufgeschrieben werden sollte,so denke ich:Diese Welt könnte die Bücher nicht fassen,die dann geschrieben werden müssten.