121Zu dieser Zeit ging Jesus12,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa.an einem Sabbat12,1 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. durch die Felder.Seine Jünger12,1 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. hatten Hunger.Deshalb rissen sie Ähren12,1 Ähre: Oberer Teil des Getreidehalms, an dem die Körner sitzen. von den Halmenund aßen die Getreidekörner.2Als die Pharisäer12,2 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. das sahen, sagten sie zu Jesus:»Sieh doch, was deine Jünger tun!Das ist am Sabbat verboten12,2 am Sabbat verboten: Die Pharisäer werten das Abreißen der Ähren als Arbeit, die am Sabbat verboten ist; vgl. 2. Mose/Exodus 20,8-11..«3Jesus antwortete:»Habt ihr denn nicht gelesen, was David12,3 David: 1. Samuel 21,2-7 erzählt, dass König David auf der Flucht in einem Tempel Brot isst, das für die Priester bestimmt war. getan hat?Er und seine Männer hatten Hunger.4Da gingen sie in das Haus Gottes12,4 Haus Gottes: Tempel in der Ortschaft Nob, nordöstlich von Jerusalem.und aßen die Schaubrote12,4 Schaubrote: Zwölf Brote, die auf einen Tisch im Heiligtum gelegt wurden. An jedem Sabbat wurden sie durch frische Brote ersetzt., obwohl es ihnen verboten war.Nur die Priester12,4 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. durften davon essen.5Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen12,5 im Gesetz gelesen: »Gesetz« bezeichnet hier die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. Die Anweisungen für Opfergaben am Sabbat finden sich in 4. Mose/Numeri 28,9-10.,dass die Priester auch am Sabbat im Tempel12,5 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. arbeiten?Dadurch entweihen sie den Sabbat.Und doch machen sie sich nicht schuldig.6Ich sage euch:Hier geht es um etwas, das wichtiger ist als der Tempel!7Ihr habt nicht verstanden,was mit dem Wort12,7 das Wort: Zitat aus Hosea 6,6. gemeint ist:›Barmherzigkeit will ich und keine Opfer12,7 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt.!‹Sonst würdet ihr diese Männer nicht verurteilen,die keine Schuld12,7 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. auf sich geladen haben.8Denn der Menschensohn12,8 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. kann bestimmen,was am Sabbat erlaubt ist.«
Jesus heilt einen Mann am Sabbat
Markus 3,1-6; Lukas 6,6-11
9Jesus12,9 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zog weiter und ging in die Synagoge12,9 Synagoge: Versammlungsstätte einer jüdischen Gemeinde..10Dort war ein Mann mit einer gelähmten Hand.Die Pharisäer12,10 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. wollten Jesus anklagen.Deshalb fragten sie ihn:»Ist es erlaubt, am Sabbat12,10 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. zu heilen?«11Aber Jesus antwortete: »Stellt euch vor:Einer von euch hat nur ein einziges Schaf,und das fällt am Sabbat in eine Grube.Wer von euch wird da nicht zufassenund es herausziehen?12Ist ein Mensch nicht viel mehr wert als ein Schaf?Deshalb darf man einem Menschen am Sabbat Gutes tun!«13Dann sagte Jesus zu dem Mann:»Streck deine Hand aus!«Der Mann streckte seine Hand aus,und sie wurde so gesund wie die andere.14Da gingen die Pharisäer hinausund überlegten, wie sie Jesus loswerden konnten.
In Jesus erfüllt sich Gottes Zusage
15Jesus12,15 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. wusste, was die Pharisäer12,15 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. vorhatten.Deshalb zog er von dort weiter.Eine große Volksmenge folgte ihm,und er heilte alle Kranken.16Jesus schärfte ihnen ein,niemandem zu erzählen, wer er war.17So ging in Erfüllung,was durch den Propheten Jesaja gesagt12,17 durch den Propheten Jesaja gesagt: Zitat aus Jesaja 42,1-4. ist:18»Sieh doch: Das ist mein Knecht, den ich erwählt habe.Ihn habe ich lieb. An ihm habe ich Freude.Meinen Geist12,18 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. werde ich ihm geben,und er wird den Völkern das Recht verkünden.19Er wird nicht streiten und nicht schreien.Seine Stimme wird man nicht auf den Straßen hören.20Das geknickte Schilfrohr12,20 Schilf: Pflanze mit dünnem Stängel, die mehrere Meter hoch werden kann. Daher gerät sie leicht ins Schwanken oder knickt um. wird er nicht zerbrechenund den glimmenden Docht nicht auslöschen.So wird er schließlich dem Recht zum Sieg verhelfen.21Die Völker werden ihre Hoffnung auf ihn setzen.«
Vorwürfe gegen Jesus
Markus 3,22-30; Lukas 11,14-23
22Damals brachten sie einen Mann zu Jesus12,22 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa.,der von einem Dämon12,22 Dämon: Eine böse Macht, die man sich in der Antike als Person vorstellte. Sie kämpft gegen Gott und nimmt einen Menschen ganz in Besitz. besessen war.Er war blind und stumm.Jesus heilte ihn, sodass er sprechen und sehen konnte.23Die ganze Volksmenge war außer sich und fragte:»Ist Jesus etwa der Sohn Davids12,23 Sohn Davids: David ist ein bedeutender König von Israel. Nachdem das Königreich untergegangen war, hoffte man auf einen Nachkommen Davids als Retter und Erlöser Israels; vgl. 2. Samuel 7,12-16.?«24Als die Pharisäer12,24 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. das hörten, sagten sie:»Der Oberste der Dämonen, Beelzebul12,24 Beelzebul: Bezeichnung für den Anführer der Dämonen und bösen Geister., hilft ihm,andere Dämonen auszutreiben.«25Aber Jesus wusste, was sie dachten,und sagte zu ihnen: »Jeder Staat geht unter,wenn seine Machthaber miteinander im Streit liegen.Keine Stadt und keine Familie kann bestehen,wenn die Menschen miteinander im Streit liegen.26Und wenn der Satan12,26 Satan, Teufel: Gegenspieler Gottes. Er versucht, die Menschen zu einem Verhalten zu bewegen, das Gottes Willen widerspricht. den Satan austreibtund mit sich selbst im Streit liegt:Wie soll dann sein Reich bestehen?27Wenn Beelzebul mir hilft,die Dämonen auszutreiben:Wer hilft dann eigentlich euren Anhängern,sie auszutreiben?Deshalb werden eure eigenen Leute eure Richter sein.28Wenn mir aber der Geist Gottes12,28 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. hilft,die Dämonen auszutreiben:Dann ist das Reich Gottes12,28 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. schon zu euch gekommen!29Oder wie kann ein Einbrechereinem starken Mann seinen Besitz rauben,ohne ihn vorher zu fesseln?Dann kann er ihm das ganze Haus ausrauben.30Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.Und wer nicht mit mir sammelt, der treibt auseinander!31Darum sage ich euch:Alles kann einem Menschen vergeben werden –jede Schuld12,31 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. und jede Gotteslästerung12,31 Gotteslästerung: Verächtliches Verhöhnen oder Verfluchen von Gott..Wenn aber jemand den Geist Gottes12,31 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. lästert,dem wird nicht vergeben werden.32Wenn jemand etwas gegen den Menschensohn12,32 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. sagt,kann ihm vergeben werden.Wenn aber jemand etwas gegen den Heiligen Geist12,32 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. sagt,dem kann nicht vergeben werden –weder in dieser Welt noch in der kommenden.«
Der Baum und die Früchte
Matthäus 7,16-20; Lukas 6,43-45
33»Entweder ein Baum ist gut,dann sind auch seine Früchte gut.Oder ein Baum ist schlecht,dann sind auch seine Früchte schlecht.Denn an seinen Früchten könnt ihr einen Baum erkennen.34Ihr Schlangen!Wie könnt ihr Gutes reden, wenn ihr böse seid?Denn wovon das Herz voll ist,davon redet auch der Mund.35Ein guter Mensch holt aus der guten Schatzkammerin seinem Innern nur Gutes hervor.Ein schlechter Menschholt aus seiner schlechten Schatzkammernur Schlechtes hervor.36Aber ich sage euch:Am Tag des Gerichts12,36 Tag des Gerichts: Der Tag, an dem Christus wiederkommt. Dann hält Gott Gericht und sein Reich bricht endgültig an. werden die MenschenRechenschaft ablegen müssenfür jedes sinnlos dahergesagte Wort!37Denn aufgrund deiner eigenen Wortewirst du freigesprochen.Und aufgrund deiner eigenen Wortewirst du schuldig gesprochen.«
Die Gegner fordern von Jesus einen Beweis
Lukas 11,29-32
38Einige Schriftgelehrte12,38 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. und Pharisäer12,38 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. antworteten:»Lehrer12,38 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde., wir wollen von dir ein Zeichen12,38 Zeichen, Wunder: Ausweis der göttlichen Vollmacht, mit der eine Person handelt. sehen!«39Aber Jesus12,39 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. antwortete:»Die Menschen dieser Generation sind böse –wie Ehebrecher12,39 Ehebrecher: Das Verhältnis zwischen Gott und Israel wird in der Bibel oft als Ehe beschrieben, in der das Volk Gott untreu wird..Sie verlangen ein Zeichen.Aber sie werden keines bekommenaußer dem Zeichen des Propheten Jona12,39 Jona: Prophet, der die Bevölkerung der Stadt Ninive dazu aufrufen sollte, ihr Leben zu ändern, um Gottes Gericht zu entgehen. Bevor Jona seinen Auftrag erfüllte, musste er drei Tage im Bauch eines Fisches verbringen; vgl. Jona 2..40Jona war drei Tage und drei Nächte langim Bauch des Fisches.Genauso wird der Menschensohn12,40 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde.drei Tage und drei Nächte12,40 drei Tage und drei Nächte: Davon, dass Jesus am dritten Tag von den Toten aufersteht, erzählt Matthäus 28. lang im Innern der Erde sein.41Am Tag des Gerichts12,41 Tag des Gerichts: Der Tag, an dem Christus wiederkommt. Dann hält Gott Gericht und sein Reich bricht endgültig an.werden die Menschen von Ninive12,41 Ninive: Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die Stadt lag am Tigris auf dem Gebiet des heutigen Mossul im Irak. auferstehen12,41 Auferstehung: Meint die Auferweckung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes.zusammen mit dieser Generation.Sie werden diese Generation verurteilen.Denn sie änderten ihr Leben, als Jona sie warnte.Seht doch: Hier steht ein Größerer als Jona!42Am Tag des Gerichtswird die Königin von Saba12,42 Königin von Saba: Mächtige Herrscherin, von deren Besuch bei König Salomo in 1. Könige 10,1-13 erzählt wird. auftreten,zusammen mit dieser Generation.Sie wird diese Generation verurteilen.Denn sie kam vom äußersten Ende der Welt herbei,um die weisen Lehren Salomos12,42 Salomo: Einer der berühmtesten Könige von Israel, der etwa 970–930 v. Chr. regierte. zu hören.Seht doch: Hier steht ein Größerer als Salomo!«
Ausgetriebene Geister können zurückkehren
Lukas 11,24-26
43»Wenn ein böser Geist12,43 böser Geist: Eine böse Macht, die man sich als Person vorstellte. Sie kämpft gegen Gott und nimmt einen Menschen völlig in Besitz. einen Menschen verlässt,irrt er in trockenen Steppen umher.Er sucht nach Ruhe, aber er findet sie nicht.44Dann sagt er sich:›Ich will in mein altes Haus zurückkehren,aus dem ich ausgezogen bin.‹Er geht zurück und findet es leer vor:Alles ist sauber und aufgeräumt.45Da macht er sich aufund bringt noch sieben weitere böse Geister mit.Die sind sogar schlimmer als er.Sie ziehen ein und wohnen dort.Am Ende geht es dem Menschennoch schlechter als am Anfang.Genauso wird es dieser bösen Generation ergehen.«
Wer zur Familie von Jesus gehört
Markus 3,31-35; Lukas 8,19-21
46Jesus12,46 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. redete weiter zu der Volksmenge.Da standen seine Mutter und seine Brüder draußenund wollten mit ihm sprechen.47Einer der Leute sagte zu ihm: »Sieh doch:Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen.Sie wollen mit dir sprechen.«48Aber Jesus antwortete:»Wer ist meine Mutter? Und wer sind meine Brüder?«49Er zeigte mit seiner Hand auf seine Jünger12,49 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. und sagte:»Das sind meine Mutter und meine Brüder!50Wer tut, was mein Vater im Himmel12,50 Vater im Himmel: Bezeichnung für Gott, die vor allem im Matthäusevangelium vorkommt. will,der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«