Die Vorgeschichte und der Beginn des Wirkens von Jesus
Lukas 1,1–4,13
Die Geburt und Kindheit von Johannes dem Täufer und von Jesus
Lukas 1,1–2,52
»Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen.
47Alles in mir jubelt vor Freude
über Gott, meinen Retter.
48Denn er wendet sich mir zu,
obwohl ich nur seine unbedeutende Dienerin1,48 unbedeutende Dienerin: Selbstbezeichnung, durch die Maria zum Ausdruck bringt, wie klein sie sich Gott gegenüber fühlt. bin.
Von jetzt an werden mich alle Generationen
glückselig preisen1,48 glückselig preisen: Wegen ihres Sohnes Jesus Christus werden die Menschen aller kommenden Generationen Maria ehren..
49Denn Gott, der mächtig ist, hat Großes an mir getan.
Sein Name ist heilig.
50Er ist barmherzig zu denen, die ihm Ehre erweisen –
von Generation zu Generation.
51Er hebt seinen starken Arm
und fegt die Überheblichen hinweg.
52Er stürzt die Machthaber vom Thron
und hebt die Unbedeutenden empor.
53Er füllt den Hungernden die Hände mit guten Gaben
und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.
54Er kommt seinem Diener Israel1,54 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. zu Hilfe
und erinnert sich an seine Barmherzigkeit.
55So hat er es unseren Vorfahren versprochen:
Abraham1,55 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. und seinen Nachkommen für alle Zeit!«
56Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabet.Dann kehrte sie nach Hause zurück.68»Gelobt sei der Herr1,68 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht., der Gott Israels!
Denn er ist seinem Volk zu Hilfe gekommen
und hat es erlöst.
69Er hat uns einen starken Retter gesandt,
einen Nachkommen seines Dieners David1,69 David: David ist ein bedeutender König von Israel. Nachdem das Königreich untergegangen war, hoffte man auf einen Nachkommen Davids als Retter und Erlöser Israels; vgl. 2. Samuel 7,12-16..
70So hat Gott es von jeher angekündigt
durch den Mund seiner heiligen Propheten –
71einen Retter, der uns befreit von unseren Feinden
und aus der Gewalt aller, die uns hassen.
72Damit hat Gott auch unseren Vorfahren
seine Barmherzigkeit erwiesen.
Er hat an den heiligen Bund1,72 Bund: 1. Mose/Genesis 17 erzählt davon, dass Gott mit Abraham, dem Stammvater Israels, einen Bund schließt. gedacht,
den er mit ihnen geschlossen hat.
73Ja, er hat an den Eid gedacht,
den er unserem Vater Abraham1,73 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. geschworen hat:
74uns aus der Hand von Feinden zu retten.
Dann können wir ohne Angst Gott dienen
75unser Leben lang –
in seiner Gegenwart
als Menschen, die heilig1,75 heilig: Menschen oder Dinge, die zu Gott gehören und mit ihm in Verbindung stehen. und gerecht1,75 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. sind.
76Und du, Kind,
wirst ein Prophet des Höchsten1,76 der Höchste: Titel für Gott, der eng mit dem Tempel in Jerusalem verbunden ist. genannt werden.
Du wirst dem Herrn1,76 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. Sie bringt zum Ausdruck, dass man sich in seinen Dienst stellt. vorangehen
und den Weg für ihn bereit machen.
77Du schenkst seinem Volk die Erkenntnis,
dass der Herr es retten will
und ihm die Schuld1,77 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. vergibt.
78Unser Gott hat ein Herz voll Erbarmen.
Darum kommt uns das Licht aus der Höhe1,78 Licht aus der Höhe: »Licht« ist im Alten Testament oft mit Rettung durch Gott verbunden, vgl. beispielsweise Jesaja 9,1-6 und Jesaja 60,1-2. zur Hilfe.
79Es leuchtet denen,
die im Dunkel und im Schatten des Todes leben.
Es lenkt unsere Füße auf den Weg des Friedens.«
80Johannes1,80 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. wuchs heranund wurde zu einem verständigen Menschen.Er lebte in der Wüste1,80 Wüste: Trockenes und steiniges Gebiet, in dem nur wenige Tiere und Pflanzen überleben können. bis zu dem Tag,an dem er öffentlich in Israel1,80 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. auftrat.29»Herr, jetzt kann dein Diener in Frieden sterben,
wie du es versprochen hast.
30Denn mit eigenen Augen habe ich gesehen:
Von dir kommt die Rettung.
31Alle Welt soll sie sehen –
32ein Licht, das für die Völker leuchtet
und deine Herrlichkeit2,32 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor. aufscheinen lässt
über deinem Volk Israel2,32 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen..«
33Der Vater und die Mutter von Jesus2,33 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der Herr rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. staunten über das,was Simeon über das Kind sagte.34Simeon segnete2,34 Segen, segnen: Wer einen anderen Menschen segnet, bittet Gott, dem Gesegneten Kraft, Leben und Wohlergehen zu schenken. sieund sagte zu Maria, der Mutter von Jesus:»Dieses Kind ist dazu bestimmt,in Israel2,34 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. viele zu Fall zu bringenund viele aufzurichten.Es wird ein Zeichen Gottes sein,dem viele sich widersetzen.35So soll ans Licht kommen,was viele im Innersten denken.Und für dich, Maria, wird es sein,als ob ein Schwert2,35 Schwert: Bild für das Leid und den Schmerz, die Maria ertragen muss, als ihr Sohn am Kreuz stirbt. deine Seele durchbohrt.«36Es war auch eine Prophetin2,36 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. im Tempel.Sie hieß Hannaund war eine Tochter Penuels aus dem Stamm2,36 Stämme Israels: Israel versteht sich als Verband von zwölf Stämmen, die auf die Nachkommen der Söhne Jakobs zurückgehen. Ascher.Hanna war schon sehr alt.Nach ihrer Hochzeit war sie sieben Jahremit ihrem Mann verheiratet gewesen.37Seitdem war sie Witwe2,37 Witwe: Frau, deren Mann verstorben ist und die dadurch rechtlich, sozial und wirtschaftlich in eine schwierige Lage geriet. Von der Gemeinschaft wird gefordert, dass sie Witwen versorgt und niemand ihre schwache Stellung ausnutzt.und nun vierundachtzig Jahre alt.Sie verließ den Tempel2,37 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. nicht mehrund diente Gott Tag und Nacht mit Fasten2,37 Fasten: Der freiwillige Verzicht auf Essen und Trinken ist in der Bibel eine übliche religiöse Praxis. und Beten2,37 Gebet: Reden des Menschen mit Gott..38Jetzt kam sie dazu und lobte Gott.Dann erzählte sie allen von dem Kind,die auf die Rettung Jerusalems2,38 Jerusalem: Als Zentrum des religiösen und kulturellen Lebens steht Jerusalem hier stellvertretend für das ganze Volk Israel. warteten.