BasisBibel (BB)
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Der kommende Friedensherrscher und das neue Israel

Jesaja 11,1–12,6

Der kommende Friedensherrscher

111Aus dem Baumstumpf Isais11,1 Baumstumpf Isais: Bild für die Herkunft des kommenden Friedensherrschers aus der Familie von König David. Isai war der Vater Davids. wächst ein Spross hervor.Ein Trieb aus seiner Wurzel bringt neue Frucht.2Auf ihm ruht der Geist des Herrn11,2 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt.:Der schenkt ihm Weisheit und Einsicht,Rat und Stärke, Erkenntnis und Ehrfurcht11,2 Ehrfurcht: Eine Haltung größter Hochachtung gegenüber Gott, die sowohl Bewunderung als auch Erschrecken zum Ausdruck bringt. vor dem Herrn11,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR..3Ja, er hat Freude daran, den Herrn zu fürchten.Er urteilt nicht nach dem Augenscheinund entscheidet nicht nach dem Hörensagen.4Er ist gerecht und sorgt dafür,dass die Schwachen zu ihrem Recht kommen.Er ist aufrichtig und trifft Entscheidungenzugunsten der Armen im Land.Sein Wort trifft den Gewalttäter11,4 Gewalttäter: Im hebräischen Text steht »das Land«. Es unterscheidet sich im Hebräischen nur durch einen Buchstaben vom Wort für »Gewalttäter«, das besser in den Kontext passt. wie ein Stock.Er tötet den Frevler11,4 Frevler: Menschen, die Gottes Gebote missachten und ihre eigenen Interessen gewaltsam durchsetzen. mit einem Hauch,der über seine Lippen kommt.5Gerechtigkeit begleitet ihn wie der Gürtel um seine Hüften,Treue wie ein Band um seinen Leib.6Dann ist der Wolf beim Lamm zu Gast,und der Leopard liegt neben dem Böckchen.Ein Kalb und ein junger Löwe grasen miteinander,ein kleiner Junge hütet sie.7Kuh und Bär weiden zusammen,ihre Jungen liegen nebeneinander.Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.8Ein Säugling spielt am Loch der Natter11,8 Natter: In Israel beheimatete, giftige Schlangenart..Ein kleines Kind streckt seine Hand ausüber der Höhle der Giftschlange.9Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechenauf meinem ganzen heiligen Berg11,9 heiliger Berg: Meint den Berg Zion, auf dem der Tempel in Jerusalem steht..Denn das Land ist erfüllt von Erkenntnis des Herrn,so wie das Meer voll Wasser ist.10Zu der Zeit steht der Spross aus der Wurzel Isais11,10 Wurzel Isais: Bild für die Herkunft des zukünftigen Retters der Welt aus der Familie Davids. Isai war der Vater von König David.als Feldzeichen11,10 Feldzeichen: Eine militärische Signalstange, die den Truppen Marschrichtung und Sammelplatz anzeigt. für die Völker da.Nach ihm richten sie sich.Der Ort, an dem er wohnt, strahlt Herrlichkeit11,10 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor. aus.

Israels Heimkehr aus der Verbannung

11Zu der Zeit erhebt der Herr erneut seine Hand,um den Rest seines Volkes11,11 Rest Israels: Gruppe von Menschen, die Gottes Gericht überleben. Gott sammelt sie und schenkt ihnen eine neue Zukunft. zu befreien.Was davon übrig geblieben11,11 übrig geblieben: Die im Folgenden genannten Länder sind Orte, an denen Israeliten lebten. Sie werden von Gott zurück nach Israel gebracht. ist,holt er aus Assyrien11,11 Assyrien: Militärische Großmacht in der gleichnamigen Region am oberen Tigris, im heutigen Irak. und Ägypten11,11 Ägypten: Fruchtbares Land am Nil und Großmacht, die das politische Geschehen im Alten Orient beeinflusste., Patros11,11 Patros: Biblische Bezeichnung für eine Region in Ägypten, die sich vom heutigen Assuan-Staudamm entlang des Nil bis Kairo erstreckt. und Kusch11,11 Kusch: Gebiet, das vom südlichen Teil Ägyptens bis in den heutigen Sudan reicht..Aus Elam11,11 Elam: Gebiet östlich von Babylonien, entspricht ungefähr dem heutigen Südwest-Iran., Schinar11,11 Schinar: Bezeichnung für Babylonien. und Hamat11,11 Hamat: Bedeutende Stadt am Fluss Orontes in Syrien und Name eines aramäischen Königreichs, das um 720 v. Chr. von den Assyrern erobert wurde. kommen sie herbeiund auch von den Inseln des Meeres11,11 Inseln des Meeres: Bezeichnen den westlichen Rand der damals bekannten Welt..12Er richtet ein Feldzeichen11,12 Feldzeichen: Eine militärische Signalstange, die den Truppen Marschrichtung und Sammelplatz anzeigt. unter den Völkern aufund sammelt die aus Israel Vertriebenen.Auch die Zerstreuten aus Juda bringt er zusammenvon den vier Enden der Erde.13Dann legt sich die Eifersucht Efraims11,13 Efraim: Stamm Israels, später auch Bezeichnung für das Nordreich.,und die Feindschaft Judas hat ein Ende.Efraim ist nicht mehr eifersüchtig auf Juda,und Juda nicht mehr feindselig gegenüber Efraim.1411,14 Vers 14: Die Völker, die in diesem Vers genannt werden, sind die unmittelbaren Nachbarn von Israel und Juda. Gemeinsam stürzen sie sich auf die Philister11,14 Philister: Nachbarvolk Israels im Westen. Ihr Siedlungsgebiet lag vor allem in der südlichen Küstenebene am Mittelmeer. im Westen.Zusammen plündern sie die Völker im Osten.Edom11,14 Edom: Nachbarstaat Israels im Süden. und Moab11,14 Moab: Nachbarstaat Israels im Ostjordanland. bringen sie in ihre Gewalt,und die Ammoniter11,14 Ammoniter: Nachbarvolk Israels im Ostjordanland. unterwerfen sich ihnen.15Dann trocknet11,15 trocknen: Die Übersetzung folgt hier dem griechischen Text. Im hebräischen Text steht »vernichten«. der Herr11,15 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.die Bucht des ägyptischen Meeres11,15 Bucht des ägyptischen Meeres: Meint den heutigen Golf von Sues. aus.Er schwingt seine Hand über den Eufrat11,15 Eufrat: Neben dem Tigris einer der beiden Hauptflüsse in Assyrien und Babylonien, im heutigen Irak..Durch einen gewaltigen Sturmzerteilt er ihn in sieben Arme.Dann kann man ihn in Sandalen durchqueren.16So entsteht eine Straße11,16 Straße: Gedacht ist an eine Verbindungsstraße zwischen Assyrien und Israel, auf der die Menschen aus der Verbannung in ihre Heimat zurückkehren können. für den Rest des Gottesvolkes11,16 Rest Israels: Gruppe von Menschen, die Gottes Gericht überleben. Gott sammelt sie und schenkt ihnen eine neue Zukunft.,der in Assyrien überlebt hat.Sie gleicht der Straße,auf der Israel einst aus Ägypten zog11,16 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit..