31Die Schlange war schlauerals alle anderen Tiere des Feldes,die Gott der Herr3,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. gemacht hatte.Sie sagte zu der Frau:»Hat Gott wirklich gesagt,dass ihr von keinem der Bäume im Garten3,1 Garten Eden: Name für das Paradies. Eden bezeichnet die fruchtbare und wasserreiche Landschaft, in der die ersten Menschen lebten. essen dürft?«2Die Frau erwiderte der Schlange:»Von den Früchten der Bäume im Gartendürfen wir essen.3Nur die Früchte von dem Baum,der in der Mitte des Gartens steht,hat Gott uns verboten.Er hat gesagt:›Esst nicht davon,berührt sie nicht einmal,sonst müsst ihr sterben!‹«4Die Schlange entgegnete der Frau:»Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben.5Denn Gott weiß:Sobald ihr davon esst,gehen euch die Augen auf.Ihr werdet wie Gott seinund wissen, was Gut und Böse ist.«6Da sah die Frau, dass dieser Baum zum Essen einlud.Er war eine Augenweide und verlockend,weil er Klugheit versprach.Sie nahm eine Frucht und biss hinein.Dann gab sie ihrem Mann davon, und auch er aß.7Da gingen den beiden die Augen auf,und sie erkannten, dass sie nackt waren.Sie banden Feigenblätter3,7 Feigenbaum: Obstbaum mit großen Blättern, die in der Mittagshitze reichlich Schatten spenden. Die Früchte gehören im östlichen Mittelmeerraum zu den Grundnahrungsmitteln. zusammenund machten sich Lendenschurze.8Als am Abend ein kühler Wind blies,ging Gott der Herr im Garten3,8 Garten Eden: Name für das Paradies. Eden bezeichnet die fruchtbare und wasserreiche Landschaft, in der die ersten Menschen lebten. umher.Der Mann und seine Frau hörten ihn kommen.Da versteckten sie sich vor Gott dem Herrnzwischen den Bäumen im Garten.9Gott der Herr rief den Menschenund fragte: »Wo bist du?«10Der Mensch antwortete:»Ich habe dich im Garten gehört und Angst bekommen.Ich habe mich versteckt, weil ich nackt bin.«11Gott fragte:»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?Hast du von dem verbotenen Baum gegessen?«12Der Mensch entgegnete:»Die Frau, die du mir zur Seite gestellt hast,hat mir davon gegeben, und ich habe gegessen.«13Da fragte Gott der Herr die Frau:»Was hast du getan?«Die Frau erwiderte:»Die Schlange hat mich dazu verführt,und ich habe gegessen.«14Da sagte Gott der Herr zur Schlange:»Weil du das getan hast, sollst du verflucht3,14 Fluch: Ein Unheil bringendes Wort, durch das die Lebenskraft oder das Wohlergehen des Verfluchten gemindert werden soll. sein –unter allem Vieh und allen Tieren auf dem Feld!Auf dem Bauch wirst du kriechenund Staub fressen dein Leben lang.15Ich stifte Feindschaft zwischen dir und der Frau,zwischen ihrem und deinem Nachwuchs.Er wird dir den Kopf zertreten,und du wirst ihn in die Ferse beißen.«16Zur Frau sagte er:»Jedes Mal, wenn du schwanger bist,wirst du große Mühen haben.Unter Schmerzen wirst du Kinder zur Welt bringen.Es wird dich zu deinem Mann hinziehen,aber er wird über dich bestimmen.«17Und zum Mann sagte er:»Du hast auf deine Frau gehörtund von dem Baum gegessen.Ich hatte dir aber verboten, davon zu essen.Daher soll der Erdboden deinetwegen verflucht sein!Dein Leben lang musst du dich abmühen,um dich von ihm zu ernähren.18Dornen und Disteln wird er hervorbringen,du musst aber von den Pflanzen des Feldes leben.19Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen,bis du zum Erdboden zurückkehrst3,19 zum Erdboden zurückkehren: Im Hebräischen klingen die Worte für Mensch (adam) und Erdboden (adama) ähnlich. Mit der Rückkehr zum Erdboden ist der Tod gemeint..Denn aus ihm bist du gemacht:Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.«20Der Mensch, Adam3,20 Adam: Name des ersten Menschen. Das Wort kann im Hebräischen auch einen einzelnen Menschen oder die Menschheit bezeichnen., gab seiner Frau den Namen Eva,das heißt: Leben.Denn sie wurde die Mutter aller Lebenden.21Gott der Herr machte für Adam und seine FrauKleider aus Fellen.Die zog er ihnen an.22Dann sprach Gott der Herr:»Nun ist der Mensch wie einer von uns gewordenund weiß, was gut und böse ist.Er soll seine Hand nicht ausstreckenund auch noch Früchte vom Baum des Lebens3,22 Baum des Lebens: Steht im Paradies. Wer von seinen Früchten isst, wird niemals sterben. pflücken.Er darf sie nicht essen, sonst lebt er für immer.«23Da schickte Gott der Herr ihn aus dem Garten Eden3,23 Garten Eden: Name für das Paradies. Eden bezeichnet die fruchtbare und wasserreiche Landschaft, in der die ersten Menschen lebten. weg.Er musste von nun an den Ackerboden bearbeiten,aus dem er gemacht war.24Gott jagte den Menschen fort.Östlich des Gartens Edenstellte er Kerubim3,24 Kerubim: Himmlische Wesen mit einem menschlichen Gesicht, Flügeln und einem Löwenkörper. Ihre Abbilder im Heiligtum tragen den Thron Gottes. und das lodernde Flammenschwert auf.Die sollten den Zugang zum Baum des Lebens bewachen.