Gegen die Stadt des vergossenen Bluts
1Und das Wort des Herrn erging an mich: 2Und du, Mensch, wirst du für Recht sorgen, wirst du für Recht sorgen für die Stadt des vergossenen Bluts? Lass sie all ihre Abscheulichkeiten erkennen, 3und sprich: So spricht Gott der Herr:
Stadt, die Blut vergiesst in ihrer Mitte,
so dass ihre Zeit kommt,
und die sich Mistgötzen macht,
so dass sie unrein wird!
4Durch dein Blut, das du vergossen hast,
bist du schuldig geworden,
und durch deine Mistgötzen, die du gemacht hast,
bist du unrein geworden,
und du hast deine Zeit nahe herangebracht
und bist an das Ende deiner Jahre gekommen.
Darum mache ich dich für die Nationen zum Hohn
und für alle Länder zum Gespött!
5Ob nah oder fern von dir,
sie werden sich lustig machen über dich,
die du einen unreinen Namen hast;
die Bestürzung ist gross!
6Sieh, die Fürsten Israels:
In dir hat jeder sein Bestes getan,
um Blut zu vergiessen.
7In dir hat man Vater und Mutter verachtet,
mitten in dir war man zum Fremden gewalttätig,
in dir hat man Waisen und Witwen unterdrückt.
8Was mir heilig ist, hast du verachtet,
und meine Sabbate hast du entweiht.
9In dir sind Verleumder gewesen, um Blut zu vergiessen,
und in dir hat man auf den Bergen gegessen,
mitten in dir hat man Schandtaten begangen.
10In dir hat man die Blösse des Vaters aufgedeckt,
in dir hat man die gedemütigt, die unrein ist in der Monatsblutung.
11Und mit der Frau seines Nächsten hat ein jeder
Abscheuliches getan,
und seine Schwiegertochter hat jeder unrein gemacht durch Schandtaten,
und seine Schwester, die Tochter seines Vaters,
hat jeder gedemütigt in dir.
12In dir hat man Bestechung angenommen,
damit Blut vergossen wird,
Zins und Aufschlag hast du genommen,
und deinen Nächsten hast du durch Bestechung Schaden zugefügt,
und mich hast du vergessen!
Spruch Gottes des Herrn.
13Aber sieh, ich schlage meine Hand auf deinen Gewinn, den du gemacht hast, und auf dein Blut in deiner Mitte. 14Wird dein Herz standhalten, und werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich gegen dich vorgehe? Ich, der Herr, habe gesprochen, und ich führe es aus. 15Und ich werde dich unter die Nationen zerstreuen und dich in die Länder streuen und deine Unreinheit von dir tilgen. 16Und durch dich selbst wirst du entweiht vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen, dass ich der Herr bin.
17Und das Wort des Herrn erging an mich: 18Du Mensch, das Haus Israel ist mir zu Schlacke geworden! Sie alle sind Bronze und Zinn und Eisen und Blei mitten im Schmelzofen; Schlacken sind sie, Silber sind sie gewesen. 19Darum, so spricht Gott der Herr: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum seht, sammle ich euch mitten in Jerusalem. 20Silber und Bronze und Eisen und Blei und Zinn werden in einem Schmelzofen gesammelt, um ein Feuer darunter anzufachen und es zu schmelzen. So werde ich euch in meiner Wut und in meinem Zorn sammeln und hineinwerfen und schmelzen. 21Und ich werde euch zusammenraffen und das Feuer meines Zorns gegen euch anfachen, und darin werdet ihr geschmolzen. 22Wie Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so werdet ihr darin geschmolzen werden, und ihr werdet erkennen, dass ich, der Herr, meinen Zorn über euch ausgegossen habe.
Gegen das Land und seine Bevölkerung
23Und das Wort des Herrn erging an mich: 24Du Mensch, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht rein gemacht wurde, auf das kein Regen fiel am Tag des Zorns. 25Die Zusammenrottung seiner Propheten in ihm gleicht einem brüllenden Löwen, der Beute reisst: Sie haben Menschen gefressen, haben Schätze und Kostbarkeiten an sich genommen, seine Witwen haben sie zahlreich gemacht in ihm. 26Seine Priester haben meiner Weisung Gewalt angetan und entweiht, was mir heilig war; zwischen heilig und nicht heilig haben sie nicht unterschieden, und den Unterschied zwischen dem Unreinen und dem Reinen haben sie nicht gelehrt, und vor meinen Sabbaten haben sie ihre Augen verschlossen. Und so wurde ich in ihrer Mitte entweiht. 27Seine Fürsten in seiner Mitte sind wie Wölfe, die Beute reissen: Sie vergiessen Blut, vernichten Leben, um Gewinn zu machen. 28Und seine Propheten haben es ihnen noch immer mit Tünche verputzt, schauen Nichtiges und wahrsagen Lüge für sie, sie sagen: So spricht Gott der Herr!, aber der Herr hat nicht gesprochen! 29Das Volk des Landes hat Erpressung verübt und Raub begangen, den Armen und Elenden haben sie unterdrückt, und gegen jedes Recht haben sie dem Fremden Gewalt angetan. 30Und ich habe unter ihnen einen gesucht, der einen Wall gebaut hätte und vor mir in die Bresche gesprungen wäre für das Land, damit ich es nicht vernichten muss, aber ich habe keinen gefunden. 31Da habe ich meine Wut über sie ausgegossen, habe ihnen ein Ende bereitet im Feuer meines Zorns. Ihre Taten lasse ich zurückfallen auf ihr Haupt! Spruch Gottes des Herrn.