Gerechtigkeit vor Gericht und Mitmenschlichkeit
1Verbreite keine falschen Gerüchte!
Verbünde dich nicht mit einem Menschen, der Unrecht getan hat, indem du mit deiner Zeugenaussage sein Verbrechen deckst!
2Schließ dich der Mehrheit nicht an, wenn sie etwas Böses plant.
Musst du in einem Rechtsstreit aussagen, dann lass dich von der Mehrheit nicht dazu verführen, ⸂die Wahrheit⸃ zu verdrehen.
3Begünstige vor Gericht aber auch nicht ⸂widerrechtlich⸃ die Armen.
4Wenn du einem umherirrenden Rind oder Esel deines Feindes begegnest, dann bring ihm das Tier auf jeden Fall wieder zurück.
5Wenn du siehst, wie der Esel deines Feindes unter seiner Last zusammenbricht, dann geh nicht vorbei, sondern hilf ihm, das Tier wieder auf die Beine zu bringen.
6Wenn ein mittelloser Mensch vor Gericht erscheint, dann enthalte ihm sein Recht nicht vor.
7Wirke nicht in einem betrügerischen Prozess mit und verurteile niemals einen Unschuldigen zum Tode. Denn ich werde niemand ungestraft davonkommen lassen, der ein solches Unrecht begeht.
8Nimm keine Bestechungsgeschenke an. Denn sie verführen dazu, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen und das Recht zu verdrehen.
9Unterdrückt die Fremden nicht! Ihr wisst doch, wie einem Fremden zumute ist, denn ihr habt selbst einmal in Ägypten als Fremde gelebt.
Die Sabbatruhe
10Sechs Jahre lang kannst du dein Land bestellen und die Ernte einbringen, 11aber im siebten Jahr sollst du es ruhen lassen. Lass es brach liegen, damit die Armen essen können, ⸂was von selbst darauf wächst⸃. Was dann noch übrig ist, darf das Wild fressen. Mit deinen Weinbergen und Olivenhainen sollst du es genauso halten.
12Sechs Tage lang kannst du deinen Beschäftigungen nachgehen, aber am siebten Tag sollst du ruhen. Auch dein Rind und dein Esel sollen ausruhen, und deine Sklaven und die Ausländer, ⸂die für dich arbeiten⸃, sollen sich erholen.
13Haltet euch an alles, was ich euch gesagt habe! Betet nicht zu anderen Göttern, nehmt ihre Namen nicht einmal in den Mund!
Die drei Jahresfeste
14Dreimal im Jahr sollt ihr mir zu Ehren ein Wallfahrtsfest feiern:
15Begeht ⸂zunächst⸃ das Fest der ungesäuerten Brote und esst sieben Tage lang Brot ohne Sauerteig. Ich habe euch befohlen, dies jedes Jahr zur festgesetzten Zeit im Monat Abib zu tun, denn in diesem Monat seid ihr aus Ägypten ausgezogen. Niemand soll mit leeren Händen zu meinem Heiligtum kommen!
16Feiert als Nächstes das Erntefest und bringt mir die ersten Früchte eurer Arbeit dar, wenn ihr das Getreide auf euren Feldern geerntet habt.
⸂Zuletzt soll⸃ im Herbst das Fest der Obstlese ⸂stattfinden⸃, wenn ihr die Früchte von euren Weinstöcken und Bäumen abgelesen habt.
17Dreimal im Jahr, ⸂zu diesen drei Festen⸃, sollen alle Männer ⸂Israels⸃ zu mir, dem Herrn, an mein Heiligtum kommen.
Verschiedene Opfervorschriften
18Das Blut eines Opfertieres darf nicht zusammen mit Brot geopfert werden, das Sauerteig enthält.
Von den Tieren, die als Festopfer dargebracht werden, darf kein Fett bis zum nächsten Morgen übrig bleiben.
19Von den ersten Früchten eurer Felder sollt ihr das Beste ⸂nehmen und⸃ zur Wohnung des Herrn, eures Gottes, bringen.
Ein junges Ziegenböckchen dürft ihr nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
Zusagen und Warnungen für die Eroberung des Landes
20Ich verspreche euch: Ich sende einen Engel vor euch her. Er wird euch auf eurem Weg beschützen und euch in das Land bringen, das ich für euch bestimmt habe. 21Begegnet ihm mit Achtung und hört auf ihn. Widersetzt euch ihm nicht – er würde euch eure Auflehnung nicht vergeben. Denn in ihm bin ich selbst gegenwärtig. 22Wenn ihr bereitwillig auf ihn hört und alles tut, was ich euch sage, dann mache ich eure Feinde zu meinen Feinden und lege mich mit allen an, die sich mit euch anlegen. 23Mein Engel wird vor euch hergehen und euch ⸂in das Gebiet⸃ der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter bringen. ⸂Alle diese Völker⸃ werde ich beseitigen.
24Werft euch vor ihren Göttern nicht nieder und dient ihnen nicht. Übernehmt die Bräuche dieser Völker nicht, sondern reißt ihre Götzenbilder nieder und zertrümmert ihre Steinmale. 25Dient ⸂ausschließlich mir⸃, dem Herrn, eurem Gott. Dann werde ich eure Nahrung und euer Wasser segnen und alle Krankheiten von euch fernhalten. 26In eurem Land wird keine Frau eine Fehlgeburt erleiden oder unfruchtbar sein. Ich werde euch ein langes und erfülltes Leben schenken.
27Ich werde Angst und Schrecken vor euch her senden und sämtliche Völker, auf die ihr trefft, in Verwirrung stürzen. Alle eure Feinde werden vor euch die Flucht ergreifen. 28Ich lasse Panik ausbrechen, wenn ihr erscheint, und vertreibe die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter vor euch – 29allerdings nicht alle im selben Jahr. Sonst verödet das Land, und die wilden Tiere vermehren sich so, dass sie euch schaden. 30Nach und nach vertreibe ich die Völker vor euch, bis ihr so zahlreich seid, dass ihr das Land ⸂vollständig⸃ in Besitz nehmen könnt.
31Ich teile euch das Gebiet vom Schilfmeer bis zum Mittelmeer und von der Wüste ⸂im Süden⸃ bis zum Eufrat zu. Die Bewohner dieses Gebietes gebe ich in eure Hand, und ihr könnt sie vertreiben. 32Verbündet euch nicht mit ihnen und lasst euch nicht mit ihren Göttern ein! 33Lasst sie nicht in eurem Land wohnen, sonst verführen sie euch noch dazu, euch von mir loszusagen und ihren Göttern zu dienen. Und das würde euch zum Verhängnis werden.«