Wo bleiben die dem Davidhause gegebenen Gnadenverheißungen Gottes?
1ein lehrgedicht (vgl. 32,1) von ethan, dem esrahiten.
2Die Gnadenerweise des HERRN will ich allzeit besingen,
bis zum fernsten Geschlecht deine Treue laut verkünden.
3Denn du, Herr, hast verheißen:
»Auf ewig soll der Gnadenbund aufgebaut sein«
– fest wie den Himmel hast du deine Treue gegründet –:
4»Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten,
habe David, meinem Knecht, geschworen:
5›Deinem Geschlecht will ich ewige Dauer verleihen
und aufbaun deinen Thron für alle Zeiten.‹« SELA.
6Da priesen die Himmel deine Wundertat, o HERR,
dazu deine Treue in der Versammlung der Heiligen (d. h. Engel).
7Denn wer in der Wolkenhöhe kommt dem HERRN gleich,
ist dem HERRN vergleichbar unter den Gottessöhnen (d. h. Engeln),
8dem Gott, der gefürchtet ist im Kreise der Heiligen
und furchtbar über alle um ihn her?
9HERR, du Gott der Heerscharen, wer ist dir gleich?
Stark bist du, HERR, und deine Treue ist rings um dich her.
10Du herrschest über das Ungestüm des Meeres:
erheben sich seine Wogen – du besänftigst sie.
11Du hast Rahab (vgl. Hiob 9,13) zermalmt wie einen Durchbohrten,
deine Feinde mit deinem starken Arm zerstreut.
12Dein ist der Himmel, dein auch die Erde,
der Erdkreis und seine Fülle – du hast sie gegründet;
13Norden und Süden – du hast sie geschaffen,
der Thabor und Hermon bejubeln deinen Namen.
14Du hast einen Arm voll Heldenkraft:
stark ist deine Hand, deine Rechte hoch erhoben.
15Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stützen,
Gnade und Treue gehen vor dir her.
16Wohl dem Volk, das zu jubeln versteht,
das, o HERR, im Licht deines Angesichts wandelt:
17ob deinem Namen frohlocken sie allezeit,
ob deiner Gerechtigkeit sind sie hochgemut.
18Denn du bist ihr Ruhm und ihre Stärke,
und durch deine Gnade ragt hoch unser Horn (vgl. 75,5);
19denn dem HERRN gehört unser Schild (vgl. 47,10)
und dem Heiligen Israels unser König.
20Damals (V. 3-4) hast du in einem Gesicht zu deinem Frommen gesprochen:
»Ich habe die Hilfe einem Helden übertragen,
einen Auserwählten über das Volk erhöht:
21ich habe David als meinen Knecht gefunden,
mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt,
22damit meine Hand beständig mit ihm sei
und mein Arm ihm Stärke verleihe.
23Kein Feind soll ihn überlisten
und kein Ruchloser ihn überwältigen;
24nein, seine Gegner will ich vor ihm zerschmettern,
und die ihn hassen, will ich niederschlagen.
25Doch mit ihm soll meine Treue und Gnade sein,
durch meinen Namen soll sein Horn hoch ragen;
26ich will das Meer unter seine Hand tun
und seine Rechte auf die Ströme legen.
27Er soll zu mir rufen: ›Mein Vater bist du,
mein Gott und der Fels meines Heils!‹
28So will auch ich ihn zum Erstgeborenen (oder: Erstling) machen,
zum höchsten unter den Königen der Erde.
29Für immer will ich ihm meine Gnade bewahren,
und mein Bund soll fest ihm bleiben;
30für immer will ich sein Geschlecht erhalten
und seinen Thron, solange der Himmel steht.
31Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen
und nicht in meinen Rechten wandeln,
32wenn sie meine Satzungen entweihen
und meine Gebote nicht beachten:
33so werde ich zwar mit der Rute ihren Abfall strafen
und ihre Übertretung mit Schlägen,
34doch meine Gnade will ich ihm nicht entziehen
und meine Treue nimmer verleugnen;
35ich werde meinen Bund nicht entweihen (= ungültig machen)
und den Ausspruch meiner Lippen nicht ändern.
36Ein für allemal hab’ ich bei meiner Heiligkeit geschworen
– niemals werde ich David belügen –:
37›Sein Geschlecht soll ewig bestehn,
sein Thron wie die Sonne vor mir,
38wie der Mond soll für immer er bleiben‹:
der Zeuge in Wolkenhöhen ist treu!« SELA.
39Und dennoch hast du verworfen und verstoßen,
hast Zorn gegen deinen Gesalbten betätigt;
40du hast den Bund mit deinem Knecht gebrochen,
seine Krone entweiht und zu Boden geschleudert;
41all seine Mauern hast du eingerissen,
seine festen Plätze in Trümmer gelegt.
42Es plündern ihn alle, die des Weges ziehen,
seinen Nachbarn ist er zum Spott geworden.
43Du hast den Arm seiner Dränger hoch erhoben
und all seine Feinde mit Freude erfüllt;
44auch hast du rückwärts gewandt sein scharfes Schwert
und im Krieg ihn nicht aufrecht gehalten (siegreich erhalten);
45du hast seinem Glanz ein Ende gemacht
und seinen Thron zu Boden gestürzt;
46du hast die Tage seiner Jugend verkürzt,
hast ihn mit Schande bedeckt. SELA.
47Bis wann, HERR, willst du dich ganz verbergen?
Bis wann soll lodern wie Feuer dein Zorn?
48Bedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist,
wie vergänglich du alle Menschenkinder geschaffen!
49Wo ist ein Mensch, der leben bleibt und den Tod nicht sieht,
seine Seele errettet vor des Totenreichs Macht?
50Wo sind deine früheren Gnadenverheißungen, Allherr,
die du David zugeschworen in deiner Treue?
51Gedenke, Allherr, der Schmach deiner Knechte,
daß ich tragen muß in meinem Busen
den Hohn von all den vielen Völkern,
52womit deine Feinde, o HERR, geschmäht uns haben,
womit geschmäht sie haben die Fußstapfen (= Maßnahmen)
deines Gesalbten!
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53Gepriesen sei der HERR in Ewigkeit! Amen, ja Amen!