Morgengebet im Tempel gegen gottlose Feinde
1dem musikmeister, nach (der singweise = melodie) »die erbschaften«; ein psalm von david.
2Vernimm meine Worte (= mein Gebet), o HERR,
merke auf mein Seufzen!
3Ach, hör’ auf mein lautes Flehen,
mein König und mein Gott;
denn zu dir geht mein Gebet!
4O HERR, in der Frühe schon hörst du mein Rufen,
in der Frühe schon richte ich dir (ein Opfer) zu
und spähe aus (nach dir).
5Du bist ja nicht ein Gott, dem gottlos Wesen gefällt:
kein Böser darf als Gast bei dir weilen;
6Ruhmredige dürfen dir nicht vor die Augen treten:
du hassest alle Übeltäter.
7Du läßt die Lügner zugrunde gehn;
wer mit Blutvergießen und Trug sich befaßt,
den verabscheut der HERR.
8Ich aber darf nach deiner großen Gnade dein Haus betreten,
ich darf vor deinem heiligen Tempel (oder: zu d. h. T. gewandt)
in Ehrfurcht vor dir mich niederwerfen (= anbeten).
9HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit
um meiner Feinde willen,
ebne vor mir deinen Weg!
10Denn in ihrem Mund ist keine Aufrichtigkeit,
ihr Inneres (oder: Sinnen) ist Bosheit (oder: sinnt Unheil);
ein offnes Grab ist ihre Kehle,
mit ihrer Zunge reden sie glatte Worte (vgl. Röm 3,13).
11Laß sie büßen, o Gott, daß zu Fall sie kommen durch ihre Anschläge!
Stoße sie weg von dir ob der Menge ihrer Frevel,
denn sie haben dir Trotz geboten!
12Dann werden alle sich freun, die auf dich vertrauen:
allzeit werden sie jubeln, daß du sie beschirmst;
und frohlocken werden alle über dich,
die deinen Namen lieben.
13Denn du, HERR, segnest den Gerechten,
schirmst ihn mit (deiner) Gnade wie mit einem Schilde.