3. Die Schlußreden
a) Aufstellung von Denksteinen des Gesetzes im Westjordanlande; Errichtung eines Altars auf dem Berge Ebal
1Weiter geboten Mose und die Ältesten der Israeliten dem Volke folgendes: »Beobachtet alle Gebote, die ich euch heute zur Pflicht mache! 2Sobald ihr also über den Jordan in das Land gezogen seid, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, so richte dir große Steine auf, überstreiche sie mit Tünchkalk 3und schreibe, sobald du hinübergezogen bist, alle Worte dieses Gesetzes auf sie, damit du in das Land hineinkommst, das der HERR, dein Gott, dir geben will, ein Land, das von Milch und Honig überfließt, wie der HERR, der Gott deiner Väter, dir verheißen hat. 4Sobald ihr also über den Jordan gezogen seid, sollt ihr diese Steine, auf die sich mein heutiger Befehl bezieht, auf dem Berge Ebal aufrichten und sie mit Tünchkalk überstreichen. 5Auch sollst du dort dem HERRN, deinem Gott, einen Altar erbauen, und zwar einen Altar von Steinen, die du mit keinem eisernen Werkzeug bearbeiten darfst: 6aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des HERRN, deines Gottes, erbauen und dem HERRN, deinem Gott, Brandopfer auf ihm darbringen; 7und du sollst Dankopfer schlachten und ein Opfermahl dort halten und vor dem HERRN, deinem Gott, fröhlich sein. 8Auf die Steine aber sollst du alle Worte dieses Gesetzes schreiben, indem du sie sorgfältig eingräbst.«
b) Ausrufung von Segens- und Fluchsprüchen auf den Bergen Ebal und Garizim
9Hierauf richteten Mose und die levitischen Priester folgende Worte an ganz Israel: »Beobachte Schweigen, Israel, und höre zu! Am heutigen Tage bist du zum Volk des HERRN, deines Gottes, geworden. 10So gehorche denn den Weisungen des HERRN deines Gottes, und halte seine Gebote und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete!«
11An demselben Tage erteilte Mose dem Volke folgenden Befehl: 12»Wenn ihr über den Jordan gezogen seid, so sollen die einen sich auf dem Berge Garizim aufstellen, um das Volk zu segnen, nämlich Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Joseph und Benjamin; 13die anderen aber sollen sich, um den Fluch auszusprechen, auf dem Berge Ebal aufstellen, nämlich Ruben, Gad und Asser und Sebulon, Dan und Naphthali. 14Danach sollen die Leviten anheben und mit hocherhobener Stimme zu allen Männern Israels sagen:
Die zwölf Fluchworte
15›Verflucht sei, wer ein geschnitztes oder gegossenes Bild, einen Greuel für den HERRN (oder: vor dem HERRN), ein Machwerk von Künstlerhand, anfertigt (oder: anfertigen läßt) und es heimlich aufstellt!‹, und das ganze Volk soll antworten: ›So sei es! (= Amen!)‹
16›Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter mißachtet!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
17›Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
18›Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Wege irreführt!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
19›Verflucht sei, wer das Recht von Fremdlingen, von Waisen und Witwen beugt!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
20›Verflucht sei, wer sich mit dem Weibe seines Vaters (d. h. seiner Stiefmutter) vergeht; denn er hat die Bettdecke seines Vaters aufgedeckt!‹ (vgl. 23,1), und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
21›Verflucht sei, wer irgendein Tier zur Unzucht mißbraucht!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
22›Verflucht sei, wer sich mit seiner Schwester, der Tochter seines Vaters oder der Tochter seiner Mutter, vergeht!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
23›Verflucht sei, wer sich mit seiner Schwägerin (oder: Schwiegermutter) vergeht!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
24›Verflucht sei, wer seinen Nächsten heimlich erschlägt!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
25›Verflucht sei, wer sich durch Bestechung dazu bringen läßt, jemand zu erschlagen, unschuldiges Blut zu vergießen!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹
26›Verflucht sei, wer nicht die Bestimmungen dieses Gesetzes durch ihre Erfüllung aufrechthält (= in Kraft erhält)!‹, und das ganze Volk soll sagen: ›So sei es!‹«