PROLOG DES BUCHES: 1,1–7
1Sprichwörter Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel:
2um Weisheit und Erziehung kennenzulernen, / um kundige Rede zu verstehen,
3um Erziehung zur Einsicht zu erlangen: / Gerechtigkeit, Rechtssinn und Redlichkeit,
4um Unerfahrenen Klugheit zu verleihen, / der Jugend Kenntnis und Umsicht.
5Der Weise höre und vermehre sein Wissen, / der Verständige lerne kluge Führung,
6um Sprichwort und Gleichnis zu verstehen, / die Worte von Weisen und ihre Rätsel.
7Die Furcht des HERRN ist Anfang der Erkenntnis, / nur Toren verachten Weisheit und Erziehung.
ERSTE SAMMLUNG: 1,8–9,18
8Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters / und die Unterweisung deiner Mutter verwirf nicht!
9Sie sind ein schöner Kranz auf deinem Haupt / und eine Kette für deinen Hals.
10Mein Sohn, wenn dich Sünder locken, / dann folg ihnen nicht,
11wenn sie sagen: / Geh mit uns, / wir wollen auf Blut lauern, / dem Arglosen ohne Grund nachstellen;
12wie die Unterwelt wollen wir sie lebendig verschlingen, / Menschen in ihrer Kraft, als wären sie dem Grab verfallen.
13Manch kostbares Stück werden wir finden, / mit Beute unsere Häuser füllen.
14Wirf dein Los in unserm Kreis, / gemeinsam sei uns der Beutel!
15Mein Sohn, geh nicht mit ihnen, / halte deinen Fuß fern von ihrem Pfad!
16Denn ihre Füße laufen dem Bösen nach, / sie eilen, Blut zu vergießen.
17Umsonst wird das Netz ausgespannt / vor den Augen aller Vögel;
18sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, / sie stellen ihrem eigenen Leben nach.
19So sind die Wege all derer, die unrechten Gewinn machen wollen: / Er nimmt seinen Besitzern das Leben.
20Die Weisheit ruft laut auf der Straße, / auf den Plätzen erhebt sie ihre Stimme.
21Im größten Lärm ruft sie, / an den Stadttoren hält sie ihre Reden:
22Wie lang noch, ihr Törichten, liebt ihr Betörung, / gefällt den Zuchtlosen ihr dreistes Gerede, / hassen die Toren Erkenntnis?
23Wendet euch meiner Mahnung zu! / Dann will ich auf euch meinen Geist ausgießen / und meine Worte euch kundtun.
24Als ich rief, habt ihr euch geweigert, / meine drohende Hand hat keiner beachtet;
25jeden Rat, den ich gab, habt ihr ausgeschlagen, / meine Mahnung gefiel euch nicht.
26Darum werde auch ich lachen, wenn euch Unglück trifft, / werde spotten, wenn Schrecken über euch kommt,
27wenn der Schrecken euch wie ein Unwetter naht / und wie ein Sturm euer Unglück hereinbricht, / wenn Not und Drangsal euch überfallen.
28Dann werden sie nach mir rufen, doch ich antworte nicht; / sie werden mich suchen, aber nicht finden.
29Weil sie die Einsicht hassten / und nicht die Furcht des HERRN wählten,
30meinen Rat nicht wollten, / meine ganze Mahnung missachteten,
31sollen sie nun essen von der Frucht ihres Weges / und von ihren Plänen sich sättigen.
32Denn die Abtrünnigkeit der Törichten ist ihr Tod, / die Sorglosigkeit der Toren ist ihr Verderben.
33Wer aber auf mich hört, wohnt in Sicherheit, / ihn stört kein böser Schrecken.