1Der Priester Paschhur, der Sohn des Immer, der Oberaufseher im Haus des HERRN, hörte, wie Jeremia dies prophezeite. 2Da ließ Paschhur den Propheten Jeremia schlagen und in den Block spannen, der im oberen Benjamintor beim Haus des HERRN war. 3Als Paschhur am nächsten Morgen Jeremia aus dem Block freiließ, sagte Jeremia zu ihm: Nicht mehr Paschhur nennt dich der HERR, sondern: Grauen ringsum. 4Denn so spricht der HERR: Siehe, ich mache dich zum Grauen für dich und für alle deine Freunde. Sie werden unter dem Schwert ihrer Feinde fallen und du musst mit eigenen Augen zusehen. Ganz Juda aber gebe ich in die Hand des Königs von Babel; er wird sie nach Babel wegführen und mit dem Schwert erschlagen. 5Auch allen Besitz dieser Stadt, den ganzen Ertrag ihrer Arbeit, alles Kostbare und alle Schätze der Könige von Juda gebe ich in die Hand ihrer Feinde; sie werden alles rauben, wegschleppen und nach Babel bringen. 6Du aber, Paschhur, und alle deine Hausgenossen, ihr werdet in die Verbannung ziehen; nach Babel wirst du kommen, dort wirst du sterben und dort begraben werden, du und alle deine Freunde, denen du Lügen geweissagt hast.
Fünfte Konfession des Propheten Jeremia: 20,7–18
7Du hast mich betört, o HERR, / und ich ließ mich betören; / du hast mich gepackt und überwältigt.
Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, / ein jeder verhöhnt mich.
8Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, / Gewalt und Unterdrückung! muss ich rufen.
Denn das Wort des HERRN bringt mir / den ganzen Tag nur Hohn und Spott.
9Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken / und nicht mehr in seinem Namen sprechen!,
so brannte in meinem Herzen ein Feuer, / eingeschlossen in meinen Gebeinen.
Ich mühte mich, es auszuhalten, / vermochte es aber nicht.
10Ich hörte die Verleumdung der Vielen: / Grauen ringsum! Zeigt ihn an! / Wir wollen ihn anzeigen.
Meine nächsten Bekannten / warten alle darauf, dass ich stürze:
Vielleicht lässt er sich betören, / dass wir ihn überwältigen und an ihm Rache nehmen können.
11Doch der HERR steht mir bei wie ein gewaltiger Held. / Darum straucheln meine Verfolger und können nicht überwältigen.
Sie werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, / in ewiger, unvergesslicher Schmach.
12Aber der HERR der Heerscharen prüft den Gerechten, / er sieht Nieren und Herz.
Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen; / denn dir habe ich meinen Rechtsstreit anvertraut.
13Singt dem HERRN, rühmt den HERRN; / denn er rettet das Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter. -
14Verflucht der Tag, an dem ich geboren wurde; / der Tag, an dem meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet.
15Verflucht der Mann, / der meinem Vater die frohe Kunde brachte:
Ein Kind, ein Knabe ist dir geboren! / und ihn damit hoch erfreute.
16Jener Mann gleiche den Städten, / die der HERR ohne Erbarmen zerstört hat.
Er höre Zetergeschrei am Morgen / und Schreien am Mittag,
17weil er mich nicht tötete im Mutterleib. / So wäre meine Mutter mir zum Grab geworden, / ihr Schoß auf ewig schwanger geblieben.
18Warum denn kam ich hervor aus dem Mutterschoß? / Nur, um Mühsal und Kummer zu erleben / und meine Tage in Schande zu beenden?