BRÜCKENSCHLAG ZWISCHEN BABYLONIEN UND JERUSALEM: 1,1–14
Buchüberschrift: 1,1
1Das ist der Wortlaut des Buches, den Baruch, der Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, des Sohnes Zidkijas, des Sohnes Hasadjas, des Sohnes Hilkijas, in Babel aufgeschrieben hat.
Bußgottesdienst in der Verbannung: 1,2–9
2Es war im fünften Jahr, am siebten Tag des Monats, zur selben Zeit, als die Chaldäer Jerusalem eingenommen und in Brand gesteckt hatten. 3Baruch verlas den Wortlaut dieses Buches in die Ohren König Jojachins von Juda, des Sohnes Jojakims, und in die Ohren des ganzen Volkes, das zusammengekommen war, um die Schrift zu hören. 4Er las in die Ohren der königlichen Beamten und Prinzen, in die Ohren der Ältesten und des ganzen Volkes, vom Kleinsten bis zum Größten, aller, die in Babel am Fluss Sud angesiedelt waren.
5Da weinten, fasteten und flehten sie vor dem Herrn. 6Dann legten sie Geld zusammen, so viel ein jeder vermochte, 7und sandten es nach Jerusalem an den Priester Jojakim, den Sohn Hilkijas, des Sohnes Schallums, an die Priester und an das ganze Volk, das sich mit ihm in Jerusalem befand. 8Zur selben Zeit, am zehnten Siwan, hatte er die Geräte des Hauses des Herrn, die aus dem Tempel verschleppt worden waren, geholt, um sie in das Land Juda zurückzubringen. Es waren jene silbernen Geräte, die König Zidkija von Juda, der Sohn Joschijas, hatte anfertigen lassen, 9nachdem Nebukadnezzar, der König von Babel, Jojachin aus Jerusalem verschleppt und nach Babel gebracht hatte, samt den Beamten, den Gefangenen, der Oberschicht und dem Volk des Landes.
Liturgie in Jerusalem: 1,10–14
10Die Spender sagten: Hier senden wir euch Geld. Kauft dafür Brandopfer, Sündopfer und Weihrauch und bereitet Speiseopfer; bringt sie dar auf dem Altar des Herrn, unseres Gottes, 11und betet für das Leben des Königs Nebukadnezzar von Babel und für das Leben seines Sohnes Belschazzar, dass ihre Tage so zahlreich seien wie die Tage des Himmels über der Erde! 12Uns aber verleihe der Herr Kraft und lasse unsere Augen leuchten. So werden wir leben unter dem Schutz des Königs Nebukadnezzar von Babel und unter dem Schutz seines Sohnes Belschazzar, wir werden ihnen lange Zeit dienen und Gunst vor ihnen finden. 13Betet auch für uns zum Herrn, unserem Gott; denn wir haben gesündigt gegen den Herrn, unseren Gott, und bis heute haben sich der Grimm und Zorn des Herrn noch nicht von uns abgewendet. 14Lest dann dieses Buch vor, das wir euch senden; es soll am Tag des Festes, und zwar an den Versammlungstagen, im Haus des Herrn vorgetragen werden!
GEBET DER VERBANNTEN: 1,15–3,8
Schuldbekenntnis und Rechtfertigung Gottes: 1,15–2,10
15Sprecht: Der Herr, unser Gott, ist im Recht; uns aber treibt es bis heute die Schamröte ins Gesicht, den Leuten von Juda und den Bewohnern Jerusalems, 16unseren Königen und Beamten, unseren Priestern und Propheten und unseren Vorfahren; 17denn wir haben gegen den Herrn gesündigt 18und ihm nicht gehorcht. Wir haben auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, nicht gehört und die Gebote nicht befolgt, die der Herr uns vorgelegt hat. 19Von dem Tag an, als der Herr unsere Vorfahren aus Ägypten herausführte, bis auf den heutigen Tag waren wir ungehorsam gegen den Herrn, unseren Gott. Wir hörten sehr bald nicht mehr auf seine Stimme. 20So hefteten sich an uns das Unheil und der Fluch, den der Herr durch seinen Diener Mose androhen ließ am Tag, als er unsere Vorfahren aus Ägypten herausführte, um uns ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließen, und so ist es noch heute. 21Wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört und auf alle Reden der Propheten, die er zu uns gesandt hat. 22Jeder von uns folgte der Neigung seines bösen Herzens; wir dienten anderen Göttern und taten, was böse ist in den Augen des Herrn, unseres Gottes.