Neue Genfer Übersetzung (NGUE)
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Jesus und Nikodemus: Die Notwendigkeit, von neuem geboren zu werden

31Einer der führenden Männer des jüdischen Volkes, ein Pharisäer namens Nikodemus, 2suchte Jesus einmal bei Nacht auf. »Rabbi«, sagte er zu ihm, »wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott gesandt hat. Denn niemand kann solche Wunder tun wie du, wenn Gott nicht mit ihm ist.«

3Jesus entgegnete: »Ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem3,3 Das griechische Wort für von neuem bedeutet auch von oben her. Ebenso in Vers 7. geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« – 4»Wie kann ein Mensch, wenn er alt geworden ist, noch einmal geboren werden?«, wandte Nikodemus ein. »Er kann doch nicht in den Leib seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen!«

5Jesus erwiderte: »Ich sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkommen. 6Natürliches Leben bringt natürliches Leben hervor; geistliches Leben wird aus dem Geist geboren.3,6 W 6 Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. 7Darum sei nicht erstaunt, wenn ich dir sage: Ihr müsst von neuem geboren werden. 8Der Wind weht, wo er will. Du hörst zwar sein Rauschen3,8 Der Geist weht, wo er will. Du hörst zwar seine Stimme. – Das griechische Wort pnéuma kann sowohl Hauch/Wind als auch Geist bedeuten, das Wort phoné sowohl Geräusch als auch Stimme., aber woher er kommt und wohin er geht, weißt du nicht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.«

9»Aber wie kann das geschehen?«, fragte Nikodemus. 10»Du als Lehrer Israels weißt3,10 Od Du bist ein anerkannter / ein so bekannter Lehrer Israels und weißt. W Du bist der Lehrer Israels und weißt. das nicht?«, entgegnete Jesus. 11»Ich will dir etwas sagen: Wir reden von Dingen, die wir kennen; das, was wir bezeugen, haben wir gesehen. Wir bezeugen es, aber ihr nehmt es nicht an. 12Und da ihr mir nicht einmal glaubt, wenn ich über die irdischen Dinge zu euch rede, wie werdet ihr mir dann glauben können, wenn ich über die himmlischen Dinge zu euch rede? 13Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen; der Einzige, der dort war, ist der3,13 W hinaufgestiegen außer dem., der aus dem Himmel herabgekommen ist – der Menschensohn3,13 AL(1) der Menschensohn, der im Himmel ist.. 14Und wie Mose damals in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss auch der Menschensohn erhöht werden, 15damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat3,15 Od/AL(1) der an ihn glaubt, das ewige Leben hat. Nach Auffassung mancher Ausleger endet das Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus bereits hier und nicht erst mit Vers 21..

16Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt3,16 Od hat eine so große Liebe zur Welt., dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht. 17Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten. 18Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht glaubt, ist damit schon verurteilt; denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist Gottes eigener3,18 W einziger. Sohn. 19So vollzieht sich das Gericht an den Menschen.3,19 Od Darauf gründet sich die Verurteilung. Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, weil ihr Tun böse war. 20Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht; er tritt nicht ins Licht, damit sein Tun nicht aufgedeckt wird. 21Wer sich jedoch bei dem, was er tut, nach der Wahrheit richtet, der tritt ins Licht, und es wird offenbar3,21 W damit/sodass offenbar wird., dass sein Tun in Gott gegründet3,21 W getan. ist.«

Der Auftrag Johannes’ des Täufers und der Auftrag Jesu

22Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa. Er blieb einige Zeit mit ihnen dort und taufte.

23-24Auch Johannes, der damals noch nicht im Gefängnis war, taufte noch, und zwar in Änon, einem Ort in der Nähe von Salim, wo es reichlich Wasser gab. Die Menschen kamen auch dort zu ihm und ließen sich taufen.

25Eines Tages kam es zwischen den Jüngern des Johannes und einem jüdischen Mann3,25 Od einem Mann aus Judäa. AL(1) einigen Juden. zu einer Auseinandersetzung über die Reinigungsvorschriften. 26Sie wandten sich deswegen an Johannes. »Rabbi«, sagten sie, »jener Mann, der auf der anderen Seite des Jordans bei dir war und auf den du die Menschen hingewiesen hast3,26 W und von dem du Zeugnis abgelegt hast., der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm!«

27Johannes erwiderte: »Ein Mensch kann sich nicht das Geringste selber nehmen; es muss ihm vom Himmel her gegeben werden. 28Ihr selbst könnt bezeugen, dass ich sagte: Ich bin nicht der Messias3,28 Od Christus.; ich bin nur als sein Wegbereiter vor ihm hergesandt. 29Er ist der Bräutigam, ihm gehört die Braut.3,29 W Der, der die Braut hat, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams steht dabei und hört ihm zu und freut sich, seine Stimme zu hören.3,29 Od Der Freund des Bräutigams steht da ⸂und wartet auf ihn⸃, und wenn er seine Stimme hört, ist er voller Freude. Das ist auch meine Freude; jetzt ist sie vollkommen. 30Er muss immer größer werden und ich immer geringer.3,30 Nach Auffassung mancher Ausleger endet die Rede des Johannes bereits hier und nicht erst mit Vers 36.

31Der, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht.3,31 W Der, der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde her. Der, der vom Himmel kommt, steht über allen. 32Er verkündet3,32 W bezeugt. AL(1) 31 … Der, der vom Himmel kommt, 32 verkündet. das, was er gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt seine Botschaft an. 33Doch wer seine Botschaft angenommen hat, hat damit bestätigt, dass das, was Gott sagt, wahr ist3,33 W dass Gott wahr/wahrhaftig ist.. 34Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet Gottes eigene Worte; Gott gibt ihm den Geist in unbegrenzter Fülle3,34 W er gibt nämlich den Geist nicht abgemessen.. 35Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt. 36Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.«