Lutherbibel 2017 (LU17)
1

11Judas, Knecht Jesu Christi und

Vers 1
Mt 13,55
Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die geliebt sind in Gott, dem Vater, und bewahrt für Jesus Christus:

2Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe!

Gottes Gericht über die Irrlehrer

(vgl. 2. Petr 2,1-22)

3Ihr Lieben, da es mich drängt, euch zu schreiben von unser aller Heil, halte ich’s für nötig, euch in meinem Brief zu ermahnen,

Vers 3
1. Tim 1,18
dass ihr für den Glauben kämpft, der ein für alle Mal den Heiligen anvertraut ist. 4Denn es haben sich einige Menschen eingeschlichen, über die schon längst das Urteil geschrieben ist: Gottlose sind sie, verkehren die Gnade unseres Gottes ins Gegenteil, in Ausschweifung, und verleugnen unsern alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus.

5Ich will euch, die ihr alles ein für alle Mal wisst, aber daran erinnern, dass der HerrVers 5 Andere Handschriften: »Jesus«. Das ist auch die griechische Schreibweise für »Josua«., der das Volk aus Ägypten gerettet hatte, das andere Mal die umbrachte, die nicht glaubten. 6Auch die Engel, die ihren hohen Rang nicht bewahrten, sondern

Vers 6
1. Mose 6,2-4
ihre Wohnstatt verließen, hat er für das Gericht des großen Tages aufbewahrt mit ewigen Banden in der Finsternis. 7So sind auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die gleicherweise wie sie Unzucht getrieben haben und
Vers 7
1. Mose 19,14-11
anderem Fleisch nachgegangen sind, zum Beispiel gesetzt und leiden des ewigen Feuers Pein.

8Ebenso sind auch diese Träumer, die ihr Fleisch beflecken, die Macht des Herrn verachten und himmlische Mächte lästern. 9Als aber Michael, der Erzengel, mit dem Teufel stritt und mit ihm rechtete um den Leichnam des Mose, wagte er nicht, ihn für die Lästerung zu verurteilen, sondern sprach:

Vers 9
Sach 3,2
Der Herr strafe dich! 10Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was sie aber von Natur aus verstehen wie die unvernünftigen Tiere, daran gehen sie zugrunde.

11Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg

Vers 11
1. Mose 4,8
Kains und fallen in den Irrtum des
Vers 11
4. Mose 31,16
Bileam um Gewinnes willen und kommen um in dem
Vers 11
4. Mose 16,1-35
Aufruhr Korachs. 12Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen,
Vers 12
1. Kor 11,21
prassen mit euch ohne Scheu; sie weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt, 13wilde Wellen des Meeres,
Vers 13
Jes 57,20
die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne, für die dunkelste Finsternis aufbewahrt ist in Ewigkeit.

14Es hat aber auch von diesen geweissagt

Vers 14
1. Mose 5,21
Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, 15Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Gottlosen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Harte, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben. 16Diese murren und hadern mit ihrem Geschick; sie leben nach ihren Begierden, und ihr Mund redet stolze Worte, und um ihres Nutzens willen schmeicheln sie den Leuten.

17Ihr aber, meine Lieben, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus, 18da sie euch sagten:

Vers 18
1. Tim 4,1
2. Petr 3,3
Zu der letzten Zeit werden Spötter sein, die nach ihren eigenen gottlosen Begierden leben. 19Diese sind es, die Spaltungen hervorrufen, irdisch Gesinnte, die den Geist nicht haben.

Mahnung und Gotteslob

20Ihr aber, meine Lieben, baut euer Leben auf eurem allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist 21und bewahrt euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. 22Und erbarmt euch derer, die zweifeln; 23andere reißt aus dem Feuer und rettet sie; anderer erbarmt euch in Furcht, wenn ihr auch das

Vers 23
Offb 3,4
Gewand hasst, das befleckt ist vom Fleisch.

24Dem aber, der euch vor dem Straucheln behüten kann und

Vers 24
Kol 1,22
euch untadelig hinstellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden, 25dem alleinigen Gott, unserm Heiland durch unsern Herrn Jesus Christus, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.

Lutherbibel 1984 (LU84)
1

11Judas, ein Knecht Jesu Christi und Bruder des

1,1
1. Tim 1,18
Jakobus, an die Berufenen, die geliebt sind in Gott, dem Vater, und bewahrt für Jesus Christus:

2Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe!

Gottes Gericht über die Irrlehrer

(vgl. 2. Petr 2,1-22)

3Ihr Lieben, nachdem ich ernstlich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich’s für nötig, euch in meinem Brief zu ermahnen,

1,3
1. Tim 1,18
dass ihr für den Glauben kämpft, der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist. 4Denn es haben sich einige Menschen eingeschlichen, über die schon längst das Urteil geschrieben ist; Gottlose sind sie, missbrauchen die Gnade unseres Gottes für ihre Ausschweifung und verleugnen unsern alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus.

5Ich will euch aber erinnern, obwohl ihr dies alles schon wisst, dass der Herr, nachdem er dem Volk das eine Mal aus Ägypten geholfen hatte,

1,5
4. Mose 14,35
1. Kor 10,5
das andere Mal die umbrachte, die nicht glaubten. 6Auch die Engel, die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten, sondern
1,6
1. Mose 6,2-4
ihre Behausung verließen, hat er für das Gericht des großen Tages festgehalten mit ewigen Banden in der Finsternis. 7So sind auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die gleicherweise wie sie Unzucht getrieben haben und
1,7
1. Mose 19,14-11
anderem Fleisch nachgegangen sind, zum Beispiel gesetzt und leiden die Pein des ewigen Feuers.

8Ebenso sind auch diese Träumer, die ihr Fleisch beflecken, jede Herrschaft verachten und die himmlischen Mächte lästern. 9Als aber

1,9
Dan 12,1
Michael, der Erzengel, mit dem Teufel stritt und mit ihm rechtete um den Leichnam des Mose, wagte er nicht, über ihn ein Verdammungsurteil zu fällen, sondern sprach:
1,9
Sach 3,2
Der Herr strafe dich! 10Diese aber lästern alles, wovon sie nichts verstehen; was sie aber von Natur aus kennen wie die unvernünftigen Tiere, daran verderben sie.

11Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg

1,11
1. Mose 4,8
Kains und fallen in den Irrtum des
1,11
4. Mose 31,16
Bileam um Gewinnes willen und kommen um in dem
1,11
4. Mose 16,1-34
Aufruhr Korachs. 12Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen,
1,12
1. Kor 11,21
prassen ohne Scheu, weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt, 13wilde Wellen des Meeres,
1,13
Jes 57,20
die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne; deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit.

14Es hat aber auch von diesen geweissagt

1,14
1. Mose 5,21
Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, 15Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben. 16Diese murren und hadern mit ihrem Geschick; sie leben nach ihren Begierden und ihr Mund redet stolze Worte, und um ihres Nutzens willen schmeicheln sie den Leuten.

17Ihr aber, meine Lieben, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus, 18als sie euch sagten,

1,18
1. Tim 4,1
2. Petr 3,3
dass zu der letzten Zeit Spötter sein werden, die nach ihren eigenen gottlosen Begierden leben. 19Diese sind es, die Spaltungen hervorrufen, niedrig Gesinnte,
1,19
1. Kor 2,14
die den Geist nicht haben.

Mahnung und Gotteslob

20Ihr aber, meine Lieben,

1,20
Kol 2,7
1. Thess 5,11
erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist, 21und erhaltet euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. 22Und erbarmt euch derer, die zweifeln; 23andere reißt aus dem Feuer und
1,23
Jak 5,9
rettet sie; anderer erbarmt euch in Furcht und
1,23
Offb 3,4
hasst auch das Gewand, das befleckt ist vom Fleisch.

24Dem aber, der euch vor dem Straucheln behüten kann und euch untadelig stellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden,

1,24
1. Thess 5,23
25dem alleinigen Gott, unserm Heiland, sei durch Jesus Christus, unsern Herrn, Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.

BasisBibel (BB)
1

Briefanfang: Absender und Empfänger

11Judas,Diener1,1 Diener von Christus: Bezeichnung für eine Person, die Christus als ihren Herrn anerkennt. In seinem Auftrag und mit seiner Vollmacht verkündet sie das Wort Gottes. von Jesus Christus1,1 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. und Bruder von Jakobus1,1 Jakobus: Bruder von Jesus, der zusammen mit Petrus und Johannes die Gemeinde in Jerusalem leitet; vgl. Apostelgeschichte 15,12-21..

An alle Berufenen,die von Gott, dem Vater, geliebt werden,weil sie zu ihm gehören –und die er für Jesus Christus bewahrt1,1 für Jesus Christus bewahrt: Meint ein Leben im Glauben an Jesus Christus als den von Gott gesandten Retter und Erlöser der Welt. An dem Tag, an dem er wiederkommt, hält Gott Gericht und sein Reich bricht endgültig an..

2Ich wünsche euch Barmherzigkeit,Frieden1,2 Frieden: Umfassender Zustand von Glück und Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, der aus der Beziehung mit Gott hervorgeht. und Liebe in immer größerem Maß!

Gegner sind in die Gemeinde eingedrungen

3Ihr Lieben, mit großem Eiferwollte ich euch über die Rettung schreiben,an der wir alle teilhaben.Aber dann wurde es für mich notwendig,euch mit diesem Brief zu ermahnen:Kämpft für den Glauben1,3 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt.,der den Heiligen1,3 Heilige: Bezeichnung für die Anhänger von Jesus Christus. ein für alle Mal anvertraut worden ist.4Es haben sich nämlich Leute bei euch eingeschlichen,über die das Urteil schon seit Langem feststeht:Es sind gottlose Menschen.Sie missbrauchen die Gnade1,4 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. unseres Gottesals Freibrief für ein zügelloses Leben.Und sie begehen Verrat an Jesus Christus1,4 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt.,unserem alleinigen Herrscher und Herrn1,4 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. Sie bringt zum Ausdruck, dass man sich in seinen Dienst stellt..

Warnende Beispiele

5Obwohl ihr das alles schon wisst,will ich euch noch einmal daran erinnern:Zunächst hat der Herr1,5 Herr: In anderen Handschriften steht »Jesus«. Das ist die griechische Schreibweise für »Josua«, den Nachfolger des Mose, der die Israeliten in das von Gott verheißene Land führt. Diese Geschichte wird im Buch Josua erzählt. sein Volkaus dem Land Ägypten gerettet1,5 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit..Dann aber hat er diejenigen vernichtet,die ihm keinen Glauben1,5 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. schenkten.6Oder denkt an die Engel1,6 Engel: Hier Bezeichnung für die »Gottessöhne« aus 1. Mose/Genesis 6,1-4. Texte außerhalb der Bibel kennen weitere Erzählungen zu diesen Figuren.,die ihren eigenen Wohnsitz verließen.Sie hielten sich nichtan die Grenzen ihres Herrschaftsbereichs.Jetzt werden sie vom Herrn mit unzerstörbaren Fesselnin der Finsternis gefangen gehalten –bis zum großen Tag des Gerichts1,6 Tag des Gerichts: Der Tag, an dem Christus wiederkommt. Dann hält Gott Gericht und sein Reich bricht endgültig an..7Ganz ähnlich war es mit Sodom und Gomorra1,7 Sodom, Gomorra: Die Städte wurden vernichtet, weil ihre Bewohner sich von Gott abgewandt hatten; vgl. 1. Mose/Genesis 19.und den umliegenden Städten:Wie diese Engel trieben sie Unzuchtund gaben sich sexueller Zügellosigkeit hin.Als warnendes Beispiel erleiden siezur Strafe das ewige Feuer.

Das Gericht über die Gegner

8In vergleichbarer Weise vergehen sich auchdie oben beschriebenen Träumer1,8 Träumer: Bezeichnung für die in Vers 4 genannten Gegner. Ihnen wird vorgeworfen, sich auf Träume und Visionen statt auf den Glauben an Jesus Christus zu berufen. am eigenen Körper.Sie weisen nämlich jeden Herrschaftsanspruch Gottes zurückund setzen die himmlischen Mächte herab.9Dabei wagte es nicht einmal der Erzengel Michael1,9 Erzengel Michael: Schutzengel des Volkes Israel und einer der obersten Engel in der himmlischen Ratsversammlung.,den Teufel1,9 Teufel: Gegenspieler Gottes. Einer alten Tradition zufolge war der Teufel ein Engel, der zu den himmlischen Mächten gehörte. Er widersetzte sich dem Willen Gottes und wurde von ihm verstoßen. durch sein Urteil herabzusetzen:Es kam ja zu einer Auseinandersetzung,als er mit dem Teufel um den Leichnam von Mose1,9 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote. stritt1,9 stritt: Die Erzählung zum Tod des Mose findet sich nicht in der Bibel. Sie wurde nur in Texten außerhalb der Bibel überliefert..Damals sagte Michael1,9 sagte Michael: Zitat aus Sacharja 3,2.:»Der Herr1,9 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. weise dich in die Schranken!«10Aber diese Menschen setzen alles herab,wovon sie nichts verstehen.Doch was sie zugrunde richtet, ist das,worauf sie sich von Natur aus gut verstehen –so wie die vernunftlosen Tiere.

11Wehe ihnen! Sie haben den Weg Kains1,11 Kain: Sohn von Adam und Eva, der seinen Bruder Abel erschlug; vgl. 1. Mose/Genesis 4,1-16. eingeschlagen.Für Lohn haben sie sich dem Betrug Bileams1,11 Bileam: 4. Mose/Numeri 22–24 erzählt, dass er von König Balak beauftragt wurde, das Volk Israel zu verfluchen. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich die Figur des Bileam zum Sinnbild für einen gottlosen Menschen. hingegeben.Und wie Korach1,11 Korach: 4. Mose/Numeri 16 erzählt von einem Aufstand Korachs gegen Mose und die Anweisungen Gottes, der mit dem Tod von Korach endet. haben sie sichdurch ihre Auflehnung selbst zugrunde gerichtet.

12Diese Leute sind eine Schande für eure Mahlfeiern1,12 Mahlfeier: Bezeichnung für die Feier des Abendmahls..Dort lassen sie es sich ohne Scheu gut gehen.Sie verhalten sich wie Hirten1,12 Hirte: Verantwortlich für den Schutz und Bestand der Herde. In der Antike steht das Hirtenbild oft für den König oder für Gott.,die nur für sich selbst sorgen.Sie sind wie Wolken, die keinen Regen spendenund vom Wind fortgetrieben werden.Bäume im Spätherbst sind sie, die keine Früchte tragen –gleich zweifach abgestorben und entwurzelt.13Sie sind wie Meereswellen im Sturm,die ihre eigenen Schandtaten wie Gischt versprühen.Aus der Bahn geratene Sterne sind sie,auf die für alle Zeit dunkelste Finsternis wartet.

14Auch für sie gilt, was Henoch vorausgesagt hat1,14 was Henoch vorausgesagt hat: Das Buch des Propheten Henoch entstand in der Zeit vor Christus in jüdischen Gemeinden. Es geht zurück auf die biblische Figur Henoch, von der 1. Mose/Genesis 5,21-24 erzählt, dass sie nicht gestorben ist, sondern von Gott direkt in den Himmel aufgenommen wurde..Er, der siebte in der Reihe der Nachkommen Adams,sagte: »Seht doch, der Herr1,14 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. kommtmit seinen vielen tausend heiligen Engeln.15Er hält Gericht1,15 Gericht, verurteilen: Als Herrscher über die ganze Welt ist Gott der Richter, der am Ende der Zeit ein Urteil über sie spricht. über alleund zieht dabei jeden Einzelnen zur Rechenschaft:Er bestraft sie für all die gottlosen Taten,die sie in ihrer Gottlosigkeit begangen haben.Genauso bestraft er sie für all die anmaßenden Worte,mit denen diese Frevler1,15 Frevler: Menschen, die Gottes Gebote missachten und ihre eigenen Interessen gewaltsam durchsetzen. und Sünder1,15 Sünder: Menschen, die sich von Gott abgewendet haben und seinen Willen missachten.ihn beleidigt haben.«16Diese Menschen beklagen sich ständigund sind mit ihrem Schicksal unzufrieden.Dabei lassen sie sich von ihren Begierden leiten.Sie nehmen große Worte in den Mundund schmeicheln anderen,um sich Vorteile zu verschaffen.

Ermahnungen an die Gemeinde

17Ihr aber, meine Lieben, erinnert euch daran:Die Apostel1,17 Apostel: Wörtlich »Ausgesandte«. Menschen, die dazu berufen sind, die Gute Nachricht von Jesus Christus zu verkünden. Im engeren Sinn die zwölf Jünger von Jesus, die ihn während seines Lebens begleiteten. unseres Herrn1,17 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen. Jesus Christus1,17 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt.haben diese Ereignisse vorhergesagt.18Sie haben es euch immer wieder angekündigt1,18 immer wieder angekündigt: Das Zitat findet sich nicht in den biblischen Texten.:»Am Ende der Zeit werden Spötter auftreten,die ihren eigenen gottlosen Begierden folgen.«19Diese Leute sind es,die Spaltungen in der Gemeinde hervorrufen.Ihr Denken ist ganz auf diese Welt1,19 Welt, diese Welt: Die von griechischer Kultur geprägte Umwelt der frühen Gemeinden, die sich nicht an christlichen Maßstäben orientierte. ausgerichtet,und sie haben den Geist Gottes1,19 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. nicht.

20Dagegen sollt ihr, meine Lieben,euer Leben auf eurem allerheiligsten Glauben1,20 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. aufbauen.Lasst euch im Gebet1,20 Gebet: Reden des Menschen mit Gott. vom Heiligen Geist1,20 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. leiten.21Haltet an der Liebe Gottes fest.Und erwartet so die Barmherzigkeitunseres Herrn Jesus Christus,der euch ewiges Leben1,21 ewiges Leben: Leben im Reich Gottes und in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott nach der Auferstehung vom Tod. schenkt.22Habt Erbarmen mit denen, die zweifeln.23Rettet andere, indem ihr sie aus dem Feuer1,23 Feuer: Sinnbild für höchste Gefahr, in die diese Menschen durch die Gegner geraten sind. reißt.Mit wieder anderen sollt ihr ebenfalls Erbarmen haben,dabei aber vorsichtig sein!Verabscheut sogar ihre Kleidung,weil sie beschmutzt ist durch ihre menschliche Natur1,23 menschliche Natur: Wörtlich »Fleisch«. Wer vom Fleisch bestimmt ist, glaubt nicht an Gott und die Versöhnung, die er den Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus geschenkt hat. Er vertraut sich selbst mehr als Gott. Das ist nach biblischer Vorstellung Sünde..

Briefschluss und Lobpreis

24Er, der einzige Gott, hat die Macht, euch zu bewahren,damit ihr nicht zu Fall kommt.So könnt ihr fehlerlos und voller Freudevor ihn treten und seine Herrlichkeit1,24 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor. sehen.25Er rettet uns durch Jesus Christus1,25 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt., unseren Herrn1,25 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen.,und regiert in Herrlichkeit1,25 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor., Hoheit, Macht und Gewalt –wie schon vor aller Zeit,so auch jetzt und für alle Zeit. Amen1,25 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«.