61Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. 2Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen:
Woher hat er dies? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche Taten geschehen durch seine Hände?
3Ist der nicht der Zimmermann,
Marias Sohn und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.
4Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland6,4 Wörtlich: »Ein Prophet wird nirgends verachtet außer in seiner Vaterstadt«. und bei seinen Verwandten und in seinem Hause.
5Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. 6Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog rings umher in die Dörfer und lehrte.
7Und er rief die Zwölf zu sich und fing an, sie auszusenden
je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister
8und gebot ihnen, nichts mitzunehmen auf den Weg als allein einen Stab, kein Brot, keine Tasche, kein Geld im Gürtel, 9wohl aber Schuhe an den Füßen. Und zieht nicht zwei Hemden an!
10Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus geht, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht. 11Und wo man euch nicht aufnimmt und euch nicht hört, da geht hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. 12Und sie zogen aus und
predigten, man sollte Buße tun, 13und trieben viele Dämonen aus und
salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund.
14
Und es kam dem König Herodes zu Ohren; denn der Name Jesu war nun bekannt. Und die Leute sprachen: Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden, und darum wirken solche Kräfte in ihm. 15Andere aber sprachen: Er ist Elia; wieder andere: ein Prophet wie einer der Propheten. 16Als es aber Herodes hörte, sprach er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden.
17Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus; denn er hatte sie geheiratet. 18Johannes aber hatte zu Herodes gesagt:
20,21
Es ist nicht erlaubt, dass du die Frau deines Bruders hast. 19Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten und konnte es nicht. 20Denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und hielt ihn in Gewahrsam; und wenn er ihn hörte, wurde er sehr unruhig; doch hörte er ihn gern.
21Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag ein Festmahl gab für seine Großen und die Obersten und die Vornehmsten von Galiläa. 22Da trat herein seine Tochter, die von Herodias, und tanzte, und sie gefiel Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Da sprach der König zu dem Mädchen: Bitte von mir, was du willst, ich will dir’s geben. 23Und er schwor ihr feierlich: Was du von mir bittest, will ich dir geben,
bis zur Hälfte meines Königreichs.
24Und sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers. 25Da ging sie sogleich eilig hinein zum König, bat ihn und sprach: Ich will, dass du mir gibst, jetzt gleich auf einer Schale, das Haupt Johannes des Täufers. 26Und der König wurde sehr betrübt. Doch wegen der Eide und derer, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht abweisen. 27Und alsbald schickte der König den Henker hin und befahl, das Haupt des Johannes herzubringen. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis 28und trug sein Haupt herbei auf einer Schale und gab’s dem Mädchen, und das Mädchen gab’s seiner Mutter. 29Und da das seine Jünger hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.
30Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. 31Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig.
Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen. 32Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein. 33Und man sah sie wegfahren, und viele hörten es und liefen aus allen Städten zu Fuß dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. 34Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und
sie jammerten ihn, denn sie waren
Hes 34,5
wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an.
35
Da nun der Tag fast vergangen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Stätte ist einsam, und der Tag ist fast vergangen; 36lass sie gehen, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen. 37
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und ihnen zu essen geben? 38Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische. 39Und er gebot ihnen, dass sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras. 40Und sie setzten sich, in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.
41Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und
sah auf zum Himmel,
dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. 42Und sie aßen alle und wurden satt. 43Und
sie sammelten die Brocken auf, zwölf Körbe voll, und von den Fischen. 44Und die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer.
45Und alsbald trieb er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis er das Volk gehen ließe. 46Und als er sich von ihnen getrennt hatte,
9,28
ging er hin auf einen Berg, um zu beten.
47Und am Abend war das Boot mitten auf dem Meer, und er war an Land allein. 48Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern – denn der Wind stand ihnen entgegen –, da kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen und
wandelte auf dem Meer und wollte an ihnen
1. Kön 19,11
vorübergehen. 49Als sie ihn aber auf dem Meer wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien; 50denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht! 51Und er stieg zu ihnen ins Boot, und
der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich über die Maßen; 52denn sie waren um nichts verständiger geworden angesichts der Brote, sondern
8,17
ihr Herz war erstarrt.
53Und als sie hinübergefahren waren ans Land, kamen sie nach Genezareth und legten an. 54Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten ihn die Leute alsbald 55und liefen im ganzen Land umher und fingen an, die Kranken auf Tragen überall dorthin zu bringen, wo sie hörten, dass er war. 56Und wo er in Dörfer, Städte oder Höfe hineinging, da legten sie die Kranken auf den Markt und baten ihn, dass diese auch nur
Apg 5,15
19,11-12
den Saum seines Gewandes berühren dürften; und alle, die ihn berührten, wurden gesund.
61Von dort ging Jesus in seine Heimatstadt. Seine Jünger begleiteten ihn.
2Am Sabbat sprach er in der Synagoge, und viele, die ihn hörten, waren sehr verwundert. »Wo hat er das her?«, fragten sie einander. »Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und erst die Wunder, die durch ihn geschehen!
3Ist er nicht der Zimmermann, der Sohn von Maria, der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Und leben nicht auch seine Schwestern hier bei uns?«
Darum wollten sie nichts von ihm wissen.
4Aber Jesus sagte zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.«
5Deshalb konnte er dort auch keine Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. 6aEr wunderte sich, dass die Leute von Nazaret ihm das Vertrauen verweigerten.
6bJesus ging in die umliegenden Dörfer und sprach dort zu den Menschen. 7Dann rief er die Zwölf zu sich; er gab ihnen die Vollmacht, die bösen Geister auszutreiben, und sandte sie zu zweien aus. 8Er befahl ihnen, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer einem Wanderstock; kein Brot, keine Vorratstasche und auch kein Geld. 9»Sandalen dürft ihr anziehen«, sagte er, »aber nicht zwei Hemden übereinander!«6,9 Dies war bei wohlhabenden Leuten üblich.
10Weiter sagte er: »Wenn jemand euch aufnimmt, dann bleibt in seinem Haus, bis ihr von dem Ort weiterzieht. 11Wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und euch auch nicht anhören wollen, dann zieht sogleich weiter und schüttelt den Staub von den Füßen, damit sie gewarnt sind.«6,11 damit sie ...: wörtlich ihnen zur Bezeugung; siehe Sacherklärung »Staub«.
12Die Zwölf machten sich auf den Weg und forderten die Menschen auf, ihr Leben zu ändern.6,12 ihr Leben zu ändern: siehe Sacherklärung »Umkehr«. 13Sie trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
14Inzwischen hatte auch König Herodes6,14 Herodes Antipas; siehe Sacherklärung »Herodes (3)«. von Jesus gehört; denn überall redete man von ihm. Die einen sagten: »Der Täufer Johannes ist vom Tod auferweckt worden, darum wirken solche Kräfte in ihm.«
15Andere meinten: »Er ist der wiedergekommene Elija«; wieder andere: »Er ist ein Prophet wie die Propheten der alten Zeit.«
16Herodes aber war überzeugt, dass er der Täufer Johannes sei. »Es ist der, dem ich den Kopf abschlagen ließ«, sagte er, »und jetzt ist er vom Tod auferweckt worden.«
17Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war: Herodes hatte seinem Bruder Philippus die Frau, Herodias, weggenommen und sie geheiratet.
18Johannes hatte ihm daraufhin vorgehalten: »Das Gesetz Gottes erlaubt dir nicht, die Frau deines Bruders zu heiraten.«
Lev 18,16
20,21
19Herodias war wütend auf Johannes und wollte ihn töten, konnte sich aber nicht durchsetzen. 20Denn Herodes wusste, dass Johannes ein frommer und heiliger Mann war; darum wagte er nicht, ihn anzutasten. Er hielt ihn zwar in Haft, ließ sich aber gerne etwas von ihm sagen, auch wenn er beim Zuhören jedes Mal in große Verlegenheit geriet.
21Aber dann kam für Herodias die günstige Gelegenheit. Herodes hatte Geburtstag und veranstaltete ein Festessen für seine hohen Regierungsbeamten, die Offiziere und die angesehensten Bürger von Galiläa. 22Dabei trat die Tochter von Herodias6,22 In den wichtigsten Handschriften steht seine Tochter Herodias. Doch der Zusammenhang erfordert zwingend die Deutung: seine Tochter, die der Herodias. als Tänzerin auf. Das gefiel Herodes und den Gästen so gut, dass der König zu dem Mädchen sagte: »Wünsche dir, was du willst; du wirst es bekommen.« 23Er schwor sogar: »Ich gebe dir alles, was du willst, und wenn es mein halbes Königreich wäre!«
24Das Mädchen ging hinaus zu seiner Mutter und fragte: »Was soll ich mir wünschen?«
Die Mutter sagte: »Den Kopf des Täufers Johannes.«
25Schnell ging das Mädchen wieder hinein zum König und verlangte: »Ich will, dass du mir sofort auf einem Teller den Kopf des Täufers Johannes überreichst!«
26Der König wurde sehr traurig; aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er die Bitte nicht abschlagen. 27Er schickte den Henker und befahl ihm, den Kopf von Johannes zu bringen.
Der Henker ging ins Gefängnis und enthauptete Johannes. 28Er brachte den Kopf auf einem Teller herein, überreichte ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.
29Als die Jünger des Täufers erfuhren, was geschehen war, holten sie den Toten und legten ihn in ein Grab.
30Die Apostel kehrten zu Jesus zurück und berichteten ihm, was sie alles in seinem Auftrag getan und den Menschen verkündet hatten.
31Jesus sagte zu ihnen: »Kommt jetzt mit, ihr allein! Wir suchen einen ruhigen Platz, damit ihr euch ausruhen könnt.« Denn es war ein ständiges Kommen und Gehen, sodass sie nicht einmal Zeit zum Essen hatten.
32So stiegen sie in ein Boot und fuhren an eine einsame Stelle.
33Aber die Leute sahen sie abfahren und erzählten es weiter. So kam es, dass Menschen aus allen Orten zusammenliefen und noch früher dort waren als Jesus und die Zwölf.
34Als Jesus aus dem Boot stieg, sah er die vielen Menschen. Da ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darum sprach er lange zu ihnen.
35Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Es ist schon spät und die Gegend hier ist einsam. Schick doch die Leute weg! 36Sie sollen in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen!«
37Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!«
Die Jünger sagten: »Da müssten wir ja losgehen und für zweihundert Silberstücke Brot kaufen!«
38Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr denn bei euch? Geht, seht nach!«
Sie sahen nach und sagten: »Fünf, und zwei Fische.«
39Da ließ er die Jünger dafür sorgen, dass sich alle in Tischgemeinschaften im grünen Gras niedersetzten. 40So lagerten sich die Leute in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.
41Dann nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüber. Er brach die Brote in Stücke und gab die Stücke den Jüngern, damit sie sie an die Leute verteilten. Auch die zwei Fische ließ er an alle austeilen.
42Und sie aßen alle und wurden satt. 43Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit dem, was von den Broten übrig blieb. Auch von den Fischen wurden noch Reste eingesammelt. 44Fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen.
45Gleich darauf drängte Jesus seine Jünger, ins Boot zu steigen und nach Betsaida ans andere Seeufer vorauszufahren. Er selbst wollte erst noch die Menschenmenge verabschieden. 46Als er damit fertig war, ging er auf einen Berg,6,46 Wörtlich auf den Berg; siehe Sacherklärung »Berg«. um zu beten.
47Bei Einbruch der Dunkelheit war Jesus allein an Land und das Boot mitten auf dem See. 48Jesus sah, dass seine Jünger beim Rudern nur mühsam vorwärtskamen, weil sie gegen den Wind ankämpfen mussten. Deshalb kam er im letzten Viertel der Nacht zu ihnen. Er ging über das Wasser und wollte an ihnen vorübergehen.
Lk 24,28
49Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf.
50Denn sie alle sahen ihn und waren ganz verstört. Sofort sprach er sie an: »Fasst Mut! Ich bin’s,6,50 Siehe Anmerkung zu Joh 8,24. fürchtet euch nicht!« 51Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich.
Da gerieten sie vor Entsetzen ganz außer sich.
52Denn sie waren durch das Wunder mit den Broten nicht zur Einsicht gekommen; sie waren im Innersten verstockt.
53Sie überquerten den See und landeten bei Gennesaret. 54Als sie aus dem Boot stiegen, erkannten die Leute Jesus sofort. 55Sie liefen in der ganzen Gegend umher und brachten die Kranken auf ihren Matten jeweils an den Ort, von dem sie hörten, dass Jesus dort sei. 56Wohin er auch kam, in Städte, Dörfer oder Höfe, überall legte man die Kranken hinaus auf die Plätze und bat ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes berühren dürften. Und alle, die es taten, wurden gesund.
61Und er ging weg von dort. Und er kommt in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm. 2Und als es Sabbat geworden war, begann er, in der Synagoge zu lehren. Und viele, die zuhörten, waren überwältigt und sagten: Woher hat der das, und was für eine Weisheit ist das, die ihm gegeben ist? Und solche Wunder geschehen durch seine Hände!
3Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder des Jakobus, des Joses, des Judas und des Simon, und leben nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoss an ihm.
4Und Jesus sagt zu ihnen: Nirgends gilt ein Prophet so wenig wie in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seiner Familie.
5Und er konnte dort kein einziges Wunder tun, ausser dass er einigen Kranken die Hand auflegte und sie heilte. 6Und er wunderte sich über ihren Unglauben.
Dann zog er in den umliegenden Dörfern umher und lehrte.
7Und er ruft die Zwölf herbei. Und er begann, sie zu zweien auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister.
6,13
16,17
8Und er gebot ihnen, nichts auf den Weg mitzunehmen ausser einem Stab, kein Brot, keinen Sack, kein Geld im Gürtel, 9nur Sandalen an den Füssen, und: Zieht euch kein zweites Kleid an! 10Und er sagte zu ihnen: Wo ihr in ein Haus eintretet, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht. 11Wo ein Ort euch nicht aufnimmt und man euch nicht zuhört, von dort geht wieder weg und schüttelt den Staub von euren Füssen - das soll ihnen ein Zeichen sein!
12Und sie zogen aus und verkündigten, man solle umkehren.
13Und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
14Auch der König Herodes hörte von ihm, denn sein Name war bekannt geworden, und es hiess, Johannes der Täufer sei von den Toten auferweckt worden, darum wirkten solche Kräfte in ihm.
15Andere aber sagten: Er ist Elija, wieder andere sagten: Er ist ein Prophet wie einer der Propheten.
Mt 21,11
16Als Herodes das hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten liess, der ist auferweckt worden.
17Herodes selbst hatte Johannes nämlich gefangen nehmen und in Ketten legen lassen wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte.
18Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, deines Bruders Frau zu haben.
19Herodias aber trug ihm das nach und wollte ihn töten lassen, konnte es aber nicht. 20Denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er liess ihn bewachen. Und wenn er ihm zuhörte, geriet er in grosse Verlegenheit, und doch hörte er ihm gern zu.
21Doch an einem günstigen Tag, als Herodes zu seinem Geburtstag ein Gastmahl gab für seine Grossen, die Befehlshaber und die einflussreichsten Leute Galiläas, 22trat seine Tochter - die von der Herodias - herein und tanzte. Und sie gefiel dem Herodes und den Gästen. Da sagte der König zu dem Mädchen: Verlange von mir, was du willst, und ich werde es dir geben. 23Und er schwor ihr: Was immer du von mir verlangst, ich werde es dir geben, bis zur Hälfte meines Reichs.
7,2
24Da ging sie hinaus und sagte zu ihrer Mutter: Was soll ich verlangen? Die aber sagte: Den Kopf des Täufers Johannes. 25Und sogleich eilte sie hinein zum König und erklärte: Ich will, dass du mir auf der Stelle auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes gibst! 26Da bedauerte der König seinen Schwur vor den Gästen, doch er wollte sie nicht abweisen. 27Und sogleich entsandte der König einen Henker und befahl, den Kopf zu bringen. Und der ging und enthauptete ihn im Gefängnis,
28brachte seinen Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. 29Als die Jünger des Johannes davon hörten, kamen sie und holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.
30Und die Apostel versammeln sich bei Jesus. Und sie berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.
31Und er sagt zu ihnen: Kommt, ihr allein, an einen einsamen Ort, und ruht euch ein wenig aus. Denn es war ein Kommen und Gehen, und sie hatten nicht einmal Zeit zum Essen.
32Und sie fuhren im Boot an einen einsamen Ort, wo sie für sich waren. 33Aber man sah sie wegfahren, und viele erfuhren es. Und sie liefen zu Fuss aus allen Städten dort zusammen und kamen noch vor ihnen an. 34Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen, und sie taten ihm leid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren.
2Chr 18,16
35Und als die Stunde schon vorgerückt war, traten seine Jünger zu ihm und sagten: Abgelegen ist der Ort und vorgerückt die Stunde.
36Schick die Leute in die umliegenden Gehöfte und Dörfer, damit sie sich etwas zu essen kaufen können. 37Er aber antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sagen zu ihm: Sollen wir gehen und für zweihundert Denar Brote kaufen und ihnen zu essen geben? 38Er aber sagt zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sehen nach und sagen: Fünf, und zwei Fische. 39Und er forderte sie auf, sie sollten sich alle zu Tischgemeinschaften niederlassen im grünen Gras. 40Und sie lagerten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. 41Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach die Brote und gab sie den Jüngern zum Verteilen, und auch die zwei Fische teilte er für alle.
42Und alle assen und wurden satt. 43Und sie sammelten die Brocken, zwölf Körbe voll, und auch die Reste von den Fischen. 44Und es waren fünftausend Männer, die gegessen hatten.6,44 Andere Textüberlieferung: «Und es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten.»
45Gleich darauf drängte er seine Jünger, ins Boot zu steigen und vorauszufahren, hinüber nach Betsaida; er selbst wollte inzwischen das Volk entlassen. 46Und er nahm Abschied von ihnen und ging auf den Berg, um zu beten. 47Am Abend war das Boot mitten auf dem See und er allein an Land.
48Und als er sieht, wie sie sich beim Rudern abmühen - denn der Wind stand ihnen entgegen -, kommt er um die vierte Nachtwache auf dem See gegangen, und er wollte an ihnen vorübergehen.
49Als sie ihn auf dem See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf. 50Denn alle sahen ihn und erschraken. Doch sogleich redete er mit ihnen, und er sagt zu ihnen: Seid getrost, ich bin es. Fürchtet euch nicht! 51Und er stieg zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Und sie waren entsetzt und fassungslos.
52Denn sie waren nicht zur Einsicht gekommen über den Broten, sondern ihr Herz war verstockt.
53Und sie kamen ans andere Ufer, nach Gennesaret, und legten dort an. 54Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sogleich. 55Und sie zogen durch die ganze Gegend und fingen an, die Kranken auf den Bahren dorthin zu bringen, wo sie hörten, dass er gerade sei. 56Und wo er auch hinkam, in Dörfer oder in Städte oder in Gehöfte, legten sie die Kranken auf die Marktplätze, und die baten ihn, wenigstens den Saum seines Mantels berühren zu dürfen. Und alle, die ihn berührten, wurden gerettet.