Lutherbibel 2017 (LU17)
10

Von Ehe und Ehescheidung

(Mt 19,1-9)

101Und er machte sich von dort auf und kam in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordans. Und abermals lief das Volk in Scharen bei ihm zusammen, und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie abermals.

2Und Pharisäer traten hinzu und fragten ihn, ob es einem Mann erlaubt sei, sich von seiner Frau zu scheiden,

10,2
Mk 8,11
und versuchten ihn damit. 3Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? 4Sie sprachen:
10,4
5. Mose 24,1
Mt 5,31
Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. 5Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härte willen hat er euch dieses Gebot geschrieben; 6aber von Anfang der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau.
10,6
1. Mose 1,27
7
10,7
1. Mose 2,24
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, 8und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. 9Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.

10Und im Haus fragten ihn die Jünger abermals danach. 11

10,11
1. Kor 7,10-11
Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht ihr gegenüber die Ehe;
10,11
Lk 16,18
12und wenn die Frau sich scheidet von ihrem Mann und heiratet einen andern, bricht sie die Ehe.

Die Segnung der Kinder

(Mt 19,13-15; Lk 18,15-17)

13Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. 15Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

10,15
Mt 18,3
16Und
10,16
Mk 9,36
er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

Reichtum und Nachfolge

(Mt 19,16-26; Lk 18,18-27)

17Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? 18Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut

10,18
Mk 2,7
5. Mose 6,4-5
als der eine Gott. 19Du kennst die Gebote:
10,19
2. Mose 20,12-16
»Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden
10,19
Sir 4,1
berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.« 20Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. 21Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin,
10,21
Lk 12,33
verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm,
10,21
Mk 2,14
folge mir nach! 22Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.
10,22
Ps 62,11
1. Tim 6,17

23Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern:

10,23
Mk 4,19
Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen! 24Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen! 25Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. 26Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden? 27Jesus sah sie an und sprach:
10,27
Mk 9,23
Sach 8,6
Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.

Der Lohn der Nachfolge

(Mt 19,27-30; Lk 18,28-30)

28Da fing Petrus an und sagte zu ihm: Siehe,

10,28
Mk 1,1820
wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 29Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt
10,29
Mk 8,35
um meinetwillen und um des Evangeliums willen, 30der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und
10,30
Mk 3,34
Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben. 31Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind.
10,31
Lk 13,30

Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung

(Mt 20,17-19; Lk 18,31-34)

32

10,32
Mk 8,31
9,31
Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran; und sie entsetzten sich; die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm abermals die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde: 33Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der
10,33
Mk 14,41
Menschensohn wird überantwortet werden den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten, und
10,33
Mk 14,64
15,1
sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden überantworten, 34und
10,34
Mk 15,19-20
die werden ihn verspotten und anspeien und geißeln und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen.

Vom Herrschen und vom Dienen

(Mt 20,20-28)

35Da gingen zu ihm

10,35
Mk 1,19-20
Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen zu ihm: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, was wir dich bitten werden. 36Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich für euch tue? 37Sie sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit. 38Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den
10,38
Mk 14,36
Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der
10,38
Lk 12,50
Taufe, mit der ich getauft werde? 39Sie sprachen zu ihm: Ja, das können wir. Jesus aber sprach zu ihnen:
10,39
Apg 12,2
Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde; 40zu sitzen aber zu meiner Rechten oder zu meiner Linken, das zu geben steht mir nicht zu, sondern das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist.

41Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. 42

10,42
Lk 22,25-27
Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. 43Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; 44und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein.
10,44
Mk 9,35
2. Kor 4,5
45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und
10,45
Jes 53,10-12
1. Tim 2,6
sein Leben gebe als Lösegeld
10,45
Mk 14,24
für viele.

Die Heilung eines Blinden bei Jericho

(Mt 20,29-34; Lk 18,35-43)

46Und sie kamen nach Jericho. Und als er aus Jericho hinausging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der

10,46
Mk 12,35-37
Sohn des Timäus. 47Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 48Und viele fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 49Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! 50Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus. 51Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni10,51 Das heißt übersetzt: »mein Lehrer«., dass ich sehend werde. 52Und Jesus sprach zu ihm:
10,52
Mk 5,34
Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.

BasisBibel (BB)
10

Über die Ehescheidung

Matthäus 19,1-12
101Jesus10,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. brach von dort10,1 dort: Jesus befand sich mit seinen Jüngern in Galiläa, im Norden des Landes. auf.Er kam in das Gebiet von Judäa10,1 Judäa: Römische Provinz mit Jerusalem als religiösem und kulturellem Zentrum.auf der anderen Jordanseite10,1 auf der anderen Jordanseite: Jesus geht nicht auf direktem Weg nach Jerusalem. Er reist durch das Gebiet östlich des Jordan und vermeidet so den Kontakt mit den Samaritern, einer jüdischen Glaubensgruppe, die den Tempel in Jerusalem nicht anerkannte..Wieder versammelte sich eine große Volksmenge bei ihm,und wie immer lehrte er die Menschen.2Da kamen Pharisäer10,2 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. und fragten ihn:»Darf sich ein Mann von seiner Frau scheiden lassen?«Damit wollten sie Jesus auf die Probe stellen.3Jesus antwortete:»Was hat euch Mose vorgeschrieben10,3 Mose vorgeschrieben: Die Bestimmungen über Scheidung und Wiederheirat finden sich in 5. Mose/Deuteronomium 24,1-4.4Da sagten die Pharisäer: »Mose hat erlaubt,dass ein Mann seiner Fraueine Scheidungsurkunde10,4 Scheidungsurkunde: Dokument, das ein Mann seiner Frau geben musste, wenn er die Ehe auflösen wollte. ausstellt und sie wegschickt.«5Jesus erwiderte:»Nur weil ihr euer Herz gegen Gott verschlossen habt,hat Mose euch dieses Gebot gegeben.6Aber vom Anfang der Welt10,6 Anfang der Welt: Von der Erschaffung der ersten beiden Menschen erzählt 1. Mose/Genesis 1,27. anhat Gott die Menschen als Mann und Frau geschaffen.710,7 Vers 7-8: Die Verse 7-8 zitieren aus der griechischen Übersetzung von 1. Mose/Genesis 2,24. Deshalb verlässt ein Mannseinen Vater und seine Mutterund verbindet sich mit seiner Frau.8Die zwei sind dann eins mit Leib und Seele.Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ganz eins.9Was Gott so verbunden hat,das soll der Mensch nicht trennen.«10Zu Hause10,10 zu Hause: Vermutlich das Haus von Simon und Andreas, in dem Jesus die Schwiegermutter von Petrus geheilt hat; vgl. Markus 1,29-31. fragten ihn die Jünger10,10 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. noch einmal danach.11Jesus sagte zu ihnen:»Wer sich von seiner Frau scheiden lässtund eine andere heiratet,der begeht Ehebruch10,11 Ehebruch: Außerehelicher Geschlechtsverkehr von Verheirateten. gegenüber der ersten.12Ebenso gilt:Wenn sich eine Frau von ihrem Mann scheiden lässtund einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch.«

Jesus und die Kinder

Matthäus 19,13-15; Lukas 18,15-17
13Einige Leute brachten Kinder zu Jesus10,13 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa..Sie wollten, dass er ihnen die Hände auflegte10,13 die Hände auflegen: Durch das Auflegen der Hände schenkt Jesus den Kindern den Segen Gottes..Aber die Jünger10,13 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. wiesen sie schroff zurück.14Als Jesus das merkte,wurde er zornig und sagte zu ihnen:»Lasst doch die Kinder zu mir kommen,hindert sie nicht daran!Denn für Menschen wie sie ist das Reich Gottes10,14 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. da.15Amen10,15 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, das sage ich euch:Wer sich das Reich Gottes nichtwie ein Kind schenken lässt,wird nie hineinkommen.«16Dann nahm er die Kinder in die Arme,legte ihnen die Hände auf und segnete10,16 Segen, segnen: Wer einen anderen Menschen segnet, bittet Gott, dem Gesegneten Kraft, Leben und Wohlergehen zu schenken. sie.

Die Gefahr des Reichtums

Matthäus 19,16-26; Lukas 18,18-27
17Jesus10,17 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. machte sich wieder auf den Weg.Da kam ein Mann angelaufen.Er fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn:»Guter Lehrer10,17 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde., was muss ich tun,damit ich das ewige Leben10,17 ewiges Leben: Leben im Reich Gottes und in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott nach der Auferstehung vom Tod. bekomme?«18Jesus antwortete: »Warum nennst du mich gut?Niemand ist gut außer dem Einen: Gott.19Du kennst doch die Gebote10,19 die Gebote: Die folgenden Gebote gehören zu den Zehn Geboten, vgl. 2. Mose/Exodus 20,1-17.:›Du sollst nicht töten!Du sollst nicht ehebrechen10,19 Ehebruch: Außerehelicher Geschlechtsverkehr von Verheirateten.!Du sollst nicht stehlen!Du sollst keine falschen Aussagen machen!Du sollst niemanden um das bringen, was ihm zusteht!Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren10,19 ehren: Die Eltern mit Respekt und Würde behandeln und auch bei Krankheit oder im Alter für sie sorgen.und für sie sorgen!‹«20Aber der Mann sagte: »Lehrer,das alles habe ich seit meiner Jugend befolgt.«21Jesus sah ihn an.Er gewann ihn lieb und sagte zu ihm:»Eins fehlt dir noch: Geh los,verkaufe alles, was du hast,und gib das Geld den Armen.So wirst du einen Schatz im Himmel haben.Dann komm und folge10,21 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen. mir!«22Der Mann war betroffen von dem, was Jesus sagte,und ging traurig weg.Denn er hatte ein großes Vermögen.

23Jesus10,23 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. sah seine Jünger10,23 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. an und sagte:»Wie schwer ist es doch für die Menschen,die viel besitzen,in das Reich Gottes10,23 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. hineinzukommen.«24Die Jünger waren bestürzt über seine Worte.Aber Jesus sagte noch einmal zu ihnen:»Ja, Kinder, wie schwer ist es doch,in das Reich Gottes hineinzukommen.25Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.«26Da gerieten die Jünger völlig außer sichund fragten einander:»Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«27Jesus sah sie an und sagte:»Für Menschen ist es unmöglich, aber nicht für Gott.Denn für Gott ist alles möglich.«

Der Lohn für die, die alles aufgegeben haben

Matthäus 19,27-30; Lukas 18,28-30
28Da sagte Petrus10,28 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus. zu Jesus10,28 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa.:»Du weißt:Wir haben alles zurückgelassen und sind dir gefolgt10,28 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen.29Jesus antwortete:»Amen10,29 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, das sage ich euch:Jeder, der etwas zurückgelassen hat– Haus, Brüder, Schwestern,Mutter, Vater, Kinder oder Felder –,um mir zu folgenund um die Gute Nachricht10,29 Gute Nachricht: Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Steht für Gottes Willen, die Menschen mit sich zu versöhnen und in Gemeinschaft mit sich leben zu lassen. weiterzusagen,30wird es hundertfach neu bekommen:Haus, Brüder, Schwestern, Mutter, Kinder und Felder.Das gilt schon jetzt in dieser Zeit –wenn auch unter Verfolgungen.Und dann, wenn Gottes Reich10,30 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. kommt,bekommt er das ewige Leben10,30 ewiges Leben: Leben im Reich Gottes und in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott nach der Auferstehung vom Tod..31Viele, die jetzt bei den Ersten sind,werden dann die Letzten sein.Und viele, die jetzt bei den Letzten sind,werden dann die Ersten sein.«

Jesus kündigt zum dritten Mal seinen Tod an

Matthäus 20,17-19; Lukas 18,31-34
32Auf dem Weg nach Jerusalem10,32 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes.ging Jesus10,32 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. vor den anderen her.Alle, die dabei waren, wunderten sich.Aber die Jünger10,32 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten., die ihm folgten10,32 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen., hatten Angst.Da nahm Jesus die Zwölf10,32 die Zwölf: Meint die zwölf Jünger, die während der Zeit seines Wirkens bei Jesus waren. noch einmal beiseite.Er kündigte ihnen an, was mit ihm geschehen sollte:33»Wir ziehen jetzt nach Jerusalem.Dort wird der Menschensohn10,33 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. den führenden Priestern10,33 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht.und Schriftgelehrten10,33 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. ausgeliefert.Sie werden ihn zum Tod verurteilenund an die Heiden10,33 Heiden: Bezeichnung für Menschen, die nicht an den Gott Israels glauben. Hier sind die Römer gemeint, die das Land seit 63 v. Chr. beherrschten. ausliefern,die unser Land besetzen.34Die werden ihn verspotten und anspucken,ihn auspeitschen und töten.Aber nach drei Tagen wird er vom Tod auferstehen10,34 Auferstehung: Meint die Auferweckung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes.

Nicht herrschen, sondern dienen

Matthäus 20,20-28; Lukas 22,24-27
35Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus,traten zu Jesus10,35 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. und sagten zu ihm:»Lehrer10,35 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde., wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.«36Jesus fragte sie:»Was möchtet ihr denn? Was soll ich für euch tun?«37Sie antworteten:»Lass uns neben dir sitzen,wenn du in deiner Herrlichkeit10,37 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor. regieren wirst –einen rechts10,37 rechts, links: Die Plätze rechts und links neben dem Gastgeber galten als Ehrenplätze. von dir, den anderen links10,37 links: Die Plätze rechts und links neben dem Gastgeber galten als Ehrenplätze.38Aber Jesus sagte zu ihnen:»Ihr wisst nicht, um was ihr da bittet!Könnt ihr den Becher10,38 Becher: Bei den Propheten des Alten Testaments Bild für das Gericht Gottes, das Menschen wie Betrunkene wanken lässt; vgl. Jeremia 25,15-29. Mit diesem Bild verweist Jesus auf seinen gewaltsamen Tod am Kreuz. austrinken, den ich austrinke?Oder könnt ihr die Taufe10,38 taufen: Wörtlich »(in Wasser) eintauchen«. Hier Bild für den Leidensweg von Jesus, der in seiner Kreuzigung endet. auf euch nehmen,mit der ich getauft werde?«39Sie erwiderten: »Das können wir!«Da sagte Jesus zu ihnen:»Ihr werdet tatsächlich den Becher austrinken,den ich austrinke.Und ihr werdet die Taufe auf euch nehmen,mit der ich getauft werde.40Aber ich habe nicht zu entscheiden,wer rechts und links von mir sitzt.Dort werden die sitzen, die Gott dafür bestimmt hat.«

41Die anderen zehn hörten das Gespräch mit anund ärgerten sich über Jakobus und Johannes.42Da rief Jesus10,42 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. auch sie herbei und sagte zu ihnen:»Ihr wisst:Diejenigen, die als Herrscher der Völker gelten,unterdrücken die Menschen, über die sie herrschen.Und ihre Machthaber missbrauchen ihre Macht.43Aber bei euch ist das nicht so:Sondern wer von euch groß sein will,soll den anderen dienen.44Und wer von euch der Erste sein will,soll der Diener von allen sein.45Denn auch der Menschensohn10,45 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. ist nicht gekommen,um sich dienen zu lassen.Im Gegenteil:Er ist gekommen, um anderen zu dienenund sein Leben hinzugeben10,45 sein Leben hingeben: Der Text nimmt ein Bild aus dem Alten Testament auf. Jesaja 52,13–53,12 erzählt vom leidenden Knecht Gottes, der für sein Volk stirbt. Christen lesen den Text als Ankündigung für das Schicksal von Jesus Christus.als Lösegeld für viele Menschen.«

Jesus heilt einen Blinden

Matthäus 20,29-34; Lukas 18,35-43
46Dann kam Jesus10,46 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. nach Jericho.Als er mit seinen Jüngern10,46 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. und einer großen Volksmengedie Stadt verließ, saß ein blinder Bettler am Weg.Es war Bartimäus, der Sohn von Timäus.47Als er hörte, dass Jesus aus Nazaret10,47 Nazaret: Dorf 140 km nördlich von Jerusalem. Hier wuchs Jesus auf. da war,fing er an, laut zu rufen:»Jesus, du Sohn Davids10,47 Sohn Davids: David ist ein bedeutender König von Israel. Nachdem das Königreich untergegangen war, hoffte man auf einen Nachkommen Davids als Retter und Erlöser Israels; vgl. 2. Samuel 7,12-16.! Hab Erbarmen mit mir!«48Viele fuhren ihn an: »Sei still!«Aber der Blinde schrie noch viel lauter:»Sohn Davids! Hab Erbarmen mit mir!«49Da blieb Jesus stehen und sagte: »Ruft ihn her!«Die Leute riefen den Blinden herbei und sagten zu ihm:»Nur Mut! Steh auf, er ruft dich!«50Da warf der Blinde seinen Mantel10,50 Mantel: Ein großes, fast quadratisches Tuch aus Wolle. Es wurde über die Schultern gehängt und um den Oberkörper gewickelt. ab,sprang auf und kam zu Jesus.51Jesus fragte ihn: »Was willst du?Was soll ich für dich tun?«Der Blinde antwortete: »Rabbuni10,51 Rabbuni: Eine Steigerung der Anrede »Rabbi«, einem Ehrentitel für angesehene Lehrer., dass ich sehen kann!«52Jesus sagte zu ihm:»Geh nur, dein Glaube10,52 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. hat dich gerettet.«Sofort konnte er sehen,und er folgte10,52 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen. Jesus auf seinem Weg.
Gute Nachricht Bibel (GNB)
10

Jesus bricht auf nach Judäa

(Mt 19,1-2)

101Dann brach Jesus von dort auf und zog nach Judäa und in das Gebiet auf der anderen Seite des Jordans. Auch dort versammelten sich viele Menschen bei ihm, und wie immer sprach er zu ihnen.

Über die Ehescheidung

(Mt 19,3-12)

2Da kamen einige Pharisäer und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau wegzuschicken?«

3Jesus antwortete mit der Gegenfrage: »Was hat Mose euch denn für eine Vorschrift gegeben?«

10,3-4
Dtn 24,1

4Sie erwiderten: »Mose hat erlaubt, dass ein Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde ausstellen und sie dann wegschicken kann.«

5Da sagte Jesus: »Mose hat euch diese Vorschrift nur gegeben, weil ihr euer Herz gegen Gott verhärtet habt – und damit eure Hartherzigkeit ans Licht kommt.10,5 weil ihr ...: wörtlich auf eure Hartherzigkeit hin. Zu Hartherzigkeit siehe Sacherklärung »Scheidungsurkunde«.

6Gott hat am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen.

10,6
Gen 1,27
7Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben.
10,7-8
zit
Gen 2,24
8Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. 9Und was Gott zusammengefügt hat, das sollen Menschen nicht scheiden.«

10Als sie dann im Haus waren, baten die Jünger Jesus wieder um eine Erklärung, 11und er sagte zu ihnen: »Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch gegenüber seiner ersten Frau.

10,11-12
Mt 5,32
12Und auch umgekehrt: Eine Frau, die sich von ihrem Mann trennt und einen andern heiratet, begeht Ehebruch.«

Jesus und die Kinder

(Mt 19,13-15; Lk 18,15-17)

13Einige Leute wollten ihre Kinder zu Jesus bringen, damit er sie berühre; aber seine Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken.

14Als Jesus es bemerkte, wurde er zornig und sagte zu den Jüngern: »Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran; denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt10,14 Gottes neue Welt: wörtlich die Königsherrschaft Gottes; ebenso in Vers 15. offen. 15Ich versichere euch: Wer sich Gottes neue Welt nicht schenken lässt wie ein Kind, wird niemals hineinkommen.«

10,15
Mt 18,3

16Dann nahm er die Kinder in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Die Gefahr des Reichtums

(Mt 19,16-26; Lk 18,18-27)

17Als Jesus weitergehen wollte, kam ein Mann zu ihm gelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und fragte: »Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?«

18Jesus antwortete: »Warum nennst du mich gut? Nur einer ist gut: Gott! 19Und seine Gebote kennst du doch: Du sollst nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen, niemand berauben; ehre deinen Vater und deine Mutter!«

10,19
Ex 20,12-16

20»Lehrer«, erwiderte der Mann, »diese Gebote habe ich von Jugend an alle befolgt.«

21Jesus sah ihn an; er gewann ihn lieb10,21 gewann ihn lieb: Das griechische Wort kann hier auch eine konkrete Äußerung der Liebe bedeuten: er umarmte/küsste/liebkoste ihn. und sagte zu ihm: »Eines fehlt dir: Geh, verkauf alles, was du hast, und gib das Geld den Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!«

10,21
Mt 19,21

22Der Mann war enttäuscht über das, was Jesus ihm sagte, und ging traurig weg; denn er hatte großen Grundbesitz.

10,22
Ps 62,11

23Jesus sah seine Jünger der Reihe nach an und sagte: »Wie schwer haben es doch die Besitzenden, in die neue Welt Gottes10,23 Wörtlich in die Königsherrschaft Gottes; ebenso in Vers 25. zu kommen!«

24Die Jünger erschraken über seine Worte, aber Jesus sagte noch einmal: »Ja, Kinder, es ist sehr schwer, dort hineinzukommen! 25Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.«

26Da gerieten die Jünger völlig außer sich. »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«, fragten sie einander.

27Jesus sah sie an und sagte: »Wenn es auf die Menschen ankommt, ist es unmöglich, aber nicht, wenn es auf Gott ankommt. Für Gott ist alles möglich.«

10,27
Ijob 42,2

Der Lohn für die, die alles aufgegeben haben

(Mt 19,27-30; Lk 18,28-30)

28Da sagte Petrus zu Jesus: »Du weißt, wir haben alles stehen und liegen lassen und sind dir gefolgt.«

29Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Niemand bleibt unbelohnt, der um meinetwillen und um die Gute Nachricht weiterzusagen etwas aufgibt. Wer dafür irgendetwas zurücklässt – Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder –,

10,29
Mt 10,37
30wird das Zurückgelassene hundertfach neu bekommen: zunächst noch in dieser Welt Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, wenn auch mitten in Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

31Aber viele, die jetzt vorn sind, werden dann am Schluss stehen, und viele, die jetzt die Letzten sind, werden schließlich die Ersten sein.«

10,31
Mt 20,16

Jesus kündigt zum dritten Mal seinen Tod an

(Mt 20,17-19; Lk 18,31-34)

32Sie waren unterwegs nach Jerusalem; Jesus ging ihnen voran. Alle, die dabei waren, wunderten sich; die Jünger aber hatten Angst.

Wieder nahm Jesus die Zwölf beiseite und machte ihnen klar, was bald mit ihm geschehen werde.

10,32-34
8,31
33»Hört zu!«, sagte er. »Wir gehen jetzt nach Jerusalem. Dort wird der Menschensohn nach dem Willen Gottes den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern ausgeliefert werden. Sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Fremden übergeben, die Gott nicht kennen.10,33 den Fremden, die Gott nicht kennen: wörtlich den Nichtjuden; herkömmliche Übersetzung Heiden. 34Die werden ihren Spott mit ihm treiben, ihn anspucken, auspeitschen und töten; doch nach drei Tagen wird er vom Tod auferstehen.«
10,34
15,15-20

Nicht herrschen, sondern dienen

(Mt 20,20-28; Lk 22,24-27)

35Da gingen Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus, zu Jesus hin und sagten zu ihm: »Lehrer, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst!«

36»Was möchtet ihr denn?«, fragte sie Jesus. »Was soll ich für euch tun?«

37Sie sagten: »Wir möchten, dass du uns rechts und links neben dir sitzen lässt, wenn du deine Herrschaft angetreten hast!«

38Jesus sagte zu ihnen: »Ihr wisst nicht, was ihr da verlangt! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke? Könnt ihr die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?«10,38 Kelch und Taufe sind Bilder für das Todesleiden, das Jesus auf sich nehmen muss; zu Kelch vgl. Anmerkung zu 14,36.

10,38
Lk 12,50
Mk 14,36Joh 18,11

39»Das können wir!«, sagten sie.

Jesus erwiderte: »Ihr werdet tatsächlich den gleichen Kelch trinken wie ich und mit der Taufe getauft werden, die mir bevorsteht.

10,39
Apg 12,2
40Aber ich kann nicht darüber verfügen, wer rechts und links neben mir sitzen wird. Auf diesen Plätzen werden die sitzen, die Gott dafür bestimmt hat.«

41Die anderen zehn hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über Jakobus und Johannes. 42Da rief Jesus alle zwölf zu sich her und sagte: »Ihr wisst: Die Herrscher der Völker, ihre Großen, unterdrücken ihre Leute und lassen sie ihre Macht spüren. 43Bei euch muss es anders sein! Wer von euch groß sein will, soll euer Diener sein,

10,43-44
Mt 23,11
44und wer der Erste sein will, soll allen anderen Sklavendienste leisten.

45Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.«

10,45
Jes 53,12
1 Kor 6,20
7,23
Gal 1,4
1 Petr 1,18-19

Jesus heilt einen Blinden

(Mt 20,29-34; Lk 18,35-43)

46Sie kamen nach Jericho. Als Jesus die Stadt wieder verließ, gefolgt von seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge, saß da am Straßenrand ein Blinder und bettelte. Es war Bartimäus, der Sohn von Timäus.

47Als er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, der da vorbeikam, fing er an, laut zu rufen: »Jesus, Sohn Davids! Hab Erbarmen mit mir!«

10,47-48
Mt 20,30-31

48Viele fuhren ihn an, er solle still sein; aber er schrie nur noch lauter: »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«

49Da blieb Jesus stehen und sagte: »Ruft ihn her!«

Einige liefen zu dem Blinden hin und sagten zu ihm: »Fasse Mut, steh auf! Jesus ruft dich!«

50Da warf der Blinde seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus.

51»Was willst du?«, fragte Jesus. »Was soll ich für dich tun?«

Der Blinde sagte: »Rabbuni, ich möchte wieder sehen können!«

52Jesus antwortete: »Geh nur, dein Vertrauen hat dir geholfen!«

Im gleichen Augenblick konnte er sehen und folgte Jesus auf seinem Weg.

10,52
Lk 7,50

Zürcher Bibel (ZB)
10

Der Aufbruch nach Judäa
10,1
Mt 19,1-2
Lk 9,51

101Und er bricht von dort auf und kommt in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan10,1 Andere Textüberlieferung: «... und kommt in das Gebiet von Judäa und von jenseits des Jordan, ...», und wieder strömen ihm die Leute zu. Und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie wieder.

Zur Frage nach der Ehescheidung
10,2
Mt 19,3-12

2Und es kamen Pharisäer zu ihm und fragten, um ihn auf die Probe zu stellen, ob es einem Mann erlaubt sei, seine Frau zu entlassen. 3Er antwortete ihnen: Was hat Mose euch geboten? 4Sie sagten: Mose hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben und sie zu entlassen.

10,4
Dtn 24,13
Mt 5,31
5Jesus aber sagte zu ihnen: Angesichts eurer Hartherzigkeit hat er für euch dieses Gebot aufgeschrieben. 6Doch vom Anfang der Schöpfung an hat er sie als Mann und Frau geschaffen.
10,6
Gen 1,27
5,2
7Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, 8und die beiden werden ein Fleisch sein. Also sind sie nicht mehr zwei, sondern sie sind ein Fleisch.
10,8
Gen 2,24
1Kor 6,16
9Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.

10Im Haus fragten ihn die Jünger ihrerseits danach.

10,10
9,28
11Und er sagt zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch an ihr.
10,11
Mt 19,9
12Und wenn sie ihren Mann entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch.
10,12
1Kor 7,13

Die Segnung der Kinder
10,13
Mt 19,13-15
Lk 18,15-17

13Und man brachte Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. 15Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen.

10,15
Mt 18,3
16Und er schliesst sie in die Arme und legt ihnen die Hände auf und segnet sie.
10,16
9,36

Nachfolge und Reichtum
10,17
Mt 19,16-26
Lk 18,18-27

17Und als er sich auf den Weg machte, kam einer gelaufen und warf sich vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?

10,17
10,30
18Jesus sagte zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut ausser Gott. 19Du kennst die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst niemanden berauben, ehre deinen Vater und deine Mutter.
10,19
Ex 20,12-16
Dtn 5,16-20
24,14-15
20Er sagte zu ihm: Meister, das alles habe ich befolgt von Jugend an. 21Jesus blickte ihn an, gewann ihn lieb und sagte zu ihm: Eines fehlt dir. Geh, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir!
10,21
Lk 12,33
10,21
1,20
22Der aber war entsetzt über dieses Wort und ging traurig fort; denn er hatte viele Güter.

23Da blickt Jesus um sich und sagt zu seinen Jüngern: Wie schwer kommen doch die Begüterten ins Reich Gottes!

10,23
Lk 6,24
24Die Jünger aber erschraken über seine Worte. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen. 25Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in das Reich Gottes. 26Sie aber waren bestürzt und sagten zueinander: Ja, wer kann dann gerettet werden? 27Jesus blickt sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, nicht aber bei Gott. Denn alles ist möglich bei Gott.
10,27
14,36
Gen 18,14
Hiob 42,2

Der Lohn der Nachfolge
10,28
Mt 19,27-30
Lk 18,28-30

28Da ergriff Petrus das Wort und sagte zu ihm: Wir hier haben alles verlassen und sind dir gefolgt.

10,28
1,20
29Jesus aber sprach: Amen, ich sage euch: Da ist keiner, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus, Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlässt
10,29
1,15
10,29
Mt 10,37
Lk 14,26
30und der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser, Brüder und Schwestern, Mütter und Kinder und Äcker inmitten von Verfolgungen, und in der kommenden Welt ewiges Leben.
10,30
10,17
31Viele Erste aber werden Letzte sein und Letzte Erste.
10,31
Mt 20,16
Lk 13,30

Die dritte Leidensankündigung
10,32
Mt 20,17-19
Lk 18,31-34

32Sie waren aber auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Und Jesus ging ihnen voran, und sie erschraken, und die ihm folgten, fürchteten sich. Da nahm er die Zwölf wieder beiseite und begann davon zu reden, was auf ihn zukommen werde: 33Seht, wir ziehen jetzt hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohen Priestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden, und sie werden ihn zum Tod verurteilen und ihn den Heiden ausliefern, 34und sie werden ihn verspotten und anspucken, auspeitschen und töten. Und nach drei Tagen wird er auferstehen.

10,34
8,31

Der Wunsch nach einem Platz im Himmel
10,35
Mt 20,20-28

35Da kommen Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, auf ihn zu und sagen: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, worum wir dich bitten. 36Er sagte zu ihnen: Was soll ich für euch tun? 37Sie sagten zu ihm: Gewähre uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen werden in deiner Herrlichkeit. 38Jesus aber sagte zu ihnen: Ihr wisst nicht, worum ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde?

10,38
14,36
10,38
Lk 12,50
Röm 6,3
39Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden,
10,39
Apg 12,2
40doch über den Platz zu meiner Rechten oder Linken zu verfügen steht mir nicht zu, sondern er wird denen zuteil, für die er bereitet ist.

41Als die zehn das hörten, wurden sie immer unwilliger über Jakobus und Johannes.

10,41-45
Lk 22,24-27
42Und Jesus ruft sie zu sich und sagt zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher der Völker gelten, unterdrücken sie, und ihre Grossen setzen ihre Macht gegen sie ein. 43Unter euch aber sei es nicht so, sondern: Wer unter euch gross sein will, sei euer Diener, 44und wer unter euch der Erste sein will, sei der Knecht aller.
10,44
9,35
45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
10,45
Joh 13,4-5
10,45
Jes 53,1012
1Tim 2,6
10,45
14,24

Die Heilung des blinden Bartimäus
10,46
Mt 20,29-34
Lk 18,35-43

46Und sie kommen nach Jericho. Und als er und seine Jünger und etliches Volk von Jericho weiterzogen, sass Bartimäus, der Sohn des Timäus, ein blinder Bettler, am Weg. 47Und als er hörte, dass es Jesus von Nazaret sei, begann er laut zu rufen: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!

10,47
10,48
11,10
12,3537
48Da fuhren ihn viele an, er solle schweigen. Er aber rief noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
10,48
10,47
49Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei guten Mutes, steh auf! Er ruft dich. 50Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. 51Und Jesus wandte sich ihm zu und sagte: Was soll ich für dich tun? Da sagte der Blinde zu ihm: Rabbuni, mach, dass ich wieder sehen kann. 52Und Jesus sagte zu ihm: Geh, dein Glaube hat dich gerettet. Und sogleich sah er wieder und folgte ihm auf dem Weg.
10,52
5,34