101Und er machte sich von dort auf und kam in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordans. Und abermals lief das Volk in Scharen bei ihm zusammen, und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie abermals.
2Und Pharisäer traten hinzu und fragten ihn, ob es einem Mann erlaubt sei, sich von seiner Frau zu scheiden,
und versuchten ihn damit. 3Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? 4Sie sprachen:
Mt 5,31
Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. 5Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härte willen hat er euch dieses Gebot geschrieben; 6aber von Anfang der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau.
7
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, 8und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. 9Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.
10Und im Haus fragten ihn die Jünger abermals danach. 11
Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht ihr gegenüber die Ehe;
12und wenn die Frau sich scheidet von ihrem Mann und heiratet einen andern, bricht sie die Ehe.
13Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. 15Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.
16Und
er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.
17Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? 18Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut
5. Mose 6,4-5
als der eine Gott. 19Du kennst die Gebote:
»Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden
berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.« 20Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. 21Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin,
verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm,
folge mir nach! 22Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.
1. Tim 6,17
23Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern:
Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen! 24Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen! 25Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. 26Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden? 27Jesus sah sie an und sprach:
Sach 8,6
Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.
28Da fing Petrus an und sagte zu ihm: Siehe,
wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 29Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt
um meinetwillen und um des Evangeliums willen, 30der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und
Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben. 31Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind.
32
9,31
Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran; und sie entsetzten sich; die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm abermals die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde: 33Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der
Menschensohn wird überantwortet werden den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten, und
15,1
sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden überantworten, 34und
die werden ihn verspotten und anspeien und geißeln und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen.
35Da gingen zu ihm
Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen zu ihm: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, was wir dich bitten werden. 36Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich für euch tue? 37Sie sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit. 38Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den
Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der
Taufe, mit der ich getauft werde? 39Sie sprachen zu ihm: Ja, das können wir. Jesus aber sprach zu ihnen:
Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde; 40zu sitzen aber zu meiner Rechten oder zu meiner Linken, das zu geben steht mir nicht zu, sondern das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist.
41Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. 42
Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. 43Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; 44und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein.
2. Kor 4,5
45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und
1. Tim 2,6
sein Leben gebe als Lösegeld
für viele.
46Und sie kamen nach Jericho. Und als er aus Jericho hinausging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der
Sohn des Timäus. 47Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 48Und viele fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 49Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! 50Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus. 51Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni10,51 Das heißt übersetzt: »mein Lehrer«., dass ich sehend werde. 52Und Jesus sprach zu ihm:
Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.
101Dann brach Jesus von dort auf und zog nach Judäa und in das Gebiet auf der anderen Seite des Jordans. Auch dort versammelten sich viele Menschen bei ihm, und wie immer sprach er zu ihnen.
2Da kamen einige Pharisäer und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau wegzuschicken?«
3Jesus antwortete mit der Gegenfrage: »Was hat Mose euch denn für eine Vorschrift gegeben?«
4Sie erwiderten: »Mose hat erlaubt, dass ein Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde ausstellen und sie dann wegschicken kann.«
5Da sagte Jesus: »Mose hat euch diese Vorschrift nur gegeben, weil ihr euer Herz gegen Gott verhärtet habt – und damit eure Hartherzigkeit ans Licht kommt.10,5 weil ihr ...: wörtlich auf eure Hartherzigkeit hin. Zu Hartherzigkeit siehe Sacherklärung »Scheidungsurkunde«.
6Gott hat am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen.
7Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben.
Gen 2,24
8Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. 9Und was Gott zusammengefügt hat, das sollen Menschen nicht scheiden.«
10Als sie dann im Haus waren, baten die Jünger Jesus wieder um eine Erklärung, 11und er sagte zu ihnen: »Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch gegenüber seiner ersten Frau.
12Und auch umgekehrt: Eine Frau, die sich von ihrem Mann trennt und einen andern heiratet, begeht Ehebruch.«
13Einige Leute wollten ihre Kinder zu Jesus bringen, damit er sie berühre; aber seine Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken.
14Als Jesus es bemerkte, wurde er zornig und sagte zu den Jüngern: »Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran; denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt10,14 Gottes neue Welt: wörtlich die Königsherrschaft Gottes; ebenso in Vers 15. offen. 15Ich versichere euch: Wer sich Gottes neue Welt nicht schenken lässt wie ein Kind, wird niemals hineinkommen.«
16Dann nahm er die Kinder in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
17Als Jesus weitergehen wollte, kam ein Mann zu ihm gelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und fragte: »Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?«
18Jesus antwortete: »Warum nennst du mich gut? Nur einer ist gut: Gott! 19Und seine Gebote kennst du doch: Du sollst nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen, niemand berauben; ehre deinen Vater und deine Mutter!«
20»Lehrer«, erwiderte der Mann, »diese Gebote habe ich von Jugend an alle befolgt.«
21Jesus sah ihn an; er gewann ihn lieb10,21 gewann ihn lieb: Das griechische Wort kann hier auch eine konkrete Äußerung der Liebe bedeuten: er umarmte/küsste/liebkoste ihn. und sagte zu ihm: »Eines fehlt dir: Geh, verkauf alles, was du hast, und gib das Geld den Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!«
22Der Mann war enttäuscht über das, was Jesus ihm sagte, und ging traurig weg; denn er hatte großen Grundbesitz.
23Jesus sah seine Jünger der Reihe nach an und sagte: »Wie schwer haben es doch die Besitzenden, in die neue Welt Gottes10,23 Wörtlich in die Königsherrschaft Gottes; ebenso in Vers 25. zu kommen!«
24Die Jünger erschraken über seine Worte, aber Jesus sagte noch einmal: »Ja, Kinder, es ist sehr schwer, dort hineinzukommen! 25Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.«
26Da gerieten die Jünger völlig außer sich. »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«, fragten sie einander.
27Jesus sah sie an und sagte: »Wenn es auf die Menschen ankommt, ist es unmöglich, aber nicht, wenn es auf Gott ankommt. Für Gott ist alles möglich.«
28Da sagte Petrus zu Jesus: »Du weißt, wir haben alles stehen und liegen lassen und sind dir gefolgt.«
29Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Niemand bleibt unbelohnt, der um meinetwillen und um die Gute Nachricht weiterzusagen etwas aufgibt. Wer dafür irgendetwas zurücklässt – Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder –,
30wird das Zurückgelassene hundertfach neu bekommen: zunächst noch in dieser Welt Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, wenn auch mitten in Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.
31Aber viele, die jetzt vorn sind, werden dann am Schluss stehen, und viele, die jetzt die Letzten sind, werden schließlich die Ersten sein.«
32Sie waren unterwegs nach Jerusalem; Jesus ging ihnen voran. Alle, die dabei waren, wunderten sich; die Jünger aber hatten Angst.
Wieder nahm Jesus die Zwölf beiseite und machte ihnen klar, was bald mit ihm geschehen werde.
33»Hört zu!«, sagte er. »Wir gehen jetzt nach Jerusalem. Dort wird der Menschensohn nach dem Willen Gottes den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern ausgeliefert werden. Sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Fremden übergeben, die Gott nicht kennen.10,33 den Fremden, die Gott nicht kennen: wörtlich den Nichtjuden; herkömmliche Übersetzung Heiden. 34Die werden ihren Spott mit ihm treiben, ihn anspucken, auspeitschen und töten; doch nach drei Tagen wird er vom Tod auferstehen.«
35Da gingen Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus, zu Jesus hin und sagten zu ihm: »Lehrer, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst!«
36»Was möchtet ihr denn?«, fragte sie Jesus. »Was soll ich für euch tun?«
37Sie sagten: »Wir möchten, dass du uns rechts und links neben dir sitzen lässt, wenn du deine Herrschaft angetreten hast!«
38Jesus sagte zu ihnen: »Ihr wisst nicht, was ihr da verlangt! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke? Könnt ihr die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?«10,38 Kelch und Taufe sind Bilder für das Todesleiden, das Jesus auf sich nehmen muss; zu Kelch vgl. Anmerkung zu 14,36.
Mk 14,36Joh 18,11
39»Das können wir!«, sagten sie.
Jesus erwiderte: »Ihr werdet tatsächlich den gleichen Kelch trinken wie ich und mit der Taufe getauft werden, die mir bevorsteht.
40Aber ich kann nicht darüber verfügen, wer rechts und links neben mir sitzen wird. Auf diesen Plätzen werden die sitzen, die Gott dafür bestimmt hat.«
41Die anderen zehn hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über Jakobus und Johannes. 42Da rief Jesus alle zwölf zu sich her und sagte: »Ihr wisst: Die Herrscher der Völker, ihre Großen, unterdrücken ihre Leute und lassen sie ihre Macht spüren. 43Bei euch muss es anders sein! Wer von euch groß sein will, soll euer Diener sein,
44und wer der Erste sein will, soll allen anderen Sklavendienste leisten.
45Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.«
1 Kor 6,20
7,23
Gal 1,4
1 Petr 1,18-19
46Sie kamen nach Jericho. Als Jesus die Stadt wieder verließ, gefolgt von seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge, saß da am Straßenrand ein Blinder und bettelte. Es war Bartimäus, der Sohn von Timäus.
47Als er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, der da vorbeikam, fing er an, laut zu rufen: »Jesus, Sohn Davids! Hab Erbarmen mit mir!«
48Viele fuhren ihn an, er solle still sein; aber er schrie nur noch lauter: »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«
49Da blieb Jesus stehen und sagte: »Ruft ihn her!«
Einige liefen zu dem Blinden hin und sagten zu ihm: »Fasse Mut, steh auf! Jesus ruft dich!«
50Da warf der Blinde seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus.
51»Was willst du?«, fragte Jesus. »Was soll ich für dich tun?«
Der Blinde sagte: »Rabbuni, ich möchte wieder sehen können!«
52Jesus antwortete: »Geh nur, dein Vertrauen hat dir geholfen!«
Im gleichen Augenblick konnte er sehen und folgte Jesus auf seinem Weg.
101Und er bricht von dort auf und kommt in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan10,1 Andere Textüberlieferung: «... und kommt in das Gebiet von Judäa und von jenseits des Jordan, ...», und wieder strömen ihm die Leute zu. Und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie wieder.
2Und es kamen Pharisäer zu ihm und fragten, um ihn auf die Probe zu stellen, ob es einem Mann erlaubt sei, seine Frau zu entlassen. 3Er antwortete ihnen: Was hat Mose euch geboten? 4Sie sagten: Mose hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben und sie zu entlassen.
Mt 5,31
5Jesus aber sagte zu ihnen: Angesichts eurer Hartherzigkeit hat er für euch dieses Gebot aufgeschrieben. 6Doch vom Anfang der Schöpfung an hat er sie als Mann und Frau geschaffen.
5,2
7Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, 8und die beiden werden ein Fleisch sein. Also sind sie nicht mehr zwei, sondern sie sind ein Fleisch.
1Kor 6,16
9Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.
10Im Haus fragten ihn die Jünger ihrerseits danach.
11Und er sagt zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch an ihr.
12Und wenn sie ihren Mann entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch.
13Und man brachte Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. 15Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen.
16Und er schliesst sie in die Arme und legt ihnen die Hände auf und segnet sie.
17Und als er sich auf den Weg machte, kam einer gelaufen und warf sich vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?
18Jesus sagte zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut ausser Gott. 19Du kennst die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst niemanden berauben, ehre deinen Vater und deine Mutter.
Dtn 5,16-20
24,14-15
20Er sagte zu ihm: Meister, das alles habe ich befolgt von Jugend an. 21Jesus blickte ihn an, gewann ihn lieb und sagte zu ihm: Eines fehlt dir. Geh, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir!
22Der aber war entsetzt über dieses Wort und ging traurig fort; denn er hatte viele Güter.
23Da blickt Jesus um sich und sagt zu seinen Jüngern: Wie schwer kommen doch die Begüterten ins Reich Gottes!
24Die Jünger aber erschraken über seine Worte. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen. 25Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in das Reich Gottes. 26Sie aber waren bestürzt und sagten zueinander: Ja, wer kann dann gerettet werden? 27Jesus blickt sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, nicht aber bei Gott. Denn alles ist möglich bei Gott.
Gen 18,14
Hiob 42,2
28Da ergriff Petrus das Wort und sagte zu ihm: Wir hier haben alles verlassen und sind dir gefolgt.
29Jesus aber sprach: Amen, ich sage euch: Da ist keiner, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus, Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlässt
Lk 14,26
30und der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser, Brüder und Schwestern, Mütter und Kinder und Äcker inmitten von Verfolgungen, und in der kommenden Welt ewiges Leben.
31Viele Erste aber werden Letzte sein und Letzte Erste.
Lk 13,30
32Sie waren aber auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Und Jesus ging ihnen voran, und sie erschraken, und die ihm folgten, fürchteten sich. Da nahm er die Zwölf wieder beiseite und begann davon zu reden, was auf ihn zukommen werde: 33Seht, wir ziehen jetzt hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohen Priestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden, und sie werden ihn zum Tod verurteilen und ihn den Heiden ausliefern, 34und sie werden ihn verspotten und anspucken, auspeitschen und töten. Und nach drei Tagen wird er auferstehen.
35Da kommen Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, auf ihn zu und sagen: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, worum wir dich bitten. 36Er sagte zu ihnen: Was soll ich für euch tun? 37Sie sagten zu ihm: Gewähre uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen werden in deiner Herrlichkeit. 38Jesus aber sagte zu ihnen: Ihr wisst nicht, worum ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde?
Röm 6,3
39Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden,
40doch über den Platz zu meiner Rechten oder Linken zu verfügen steht mir nicht zu, sondern er wird denen zuteil, für die er bereitet ist.
41Als die zehn das hörten, wurden sie immer unwilliger über Jakobus und Johannes.
42Und Jesus ruft sie zu sich und sagt zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher der Völker gelten, unterdrücken sie, und ihre Grossen setzen ihre Macht gegen sie ein. 43Unter euch aber sei es nicht so, sondern: Wer unter euch gross sein will, sei euer Diener, 44und wer unter euch der Erste sein will, sei der Knecht aller.
45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
1Tim 2,6
46Und sie kommen nach Jericho. Und als er und seine Jünger und etliches Volk von Jericho weiterzogen, sass Bartimäus, der Sohn des Timäus, ein blinder Bettler, am Weg. 47Und als er hörte, dass es Jesus von Nazaret sei, begann er laut zu rufen: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
11,10
12,3537
48Da fuhren ihn viele an, er solle schweigen. Er aber rief noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
49Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei guten Mutes, steh auf! Er ruft dich. 50Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. 51Und Jesus wandte sich ihm zu und sagte: Was soll ich für dich tun? Da sagte der Blinde zu ihm: Rabbuni, mach, dass ich wieder sehen kann. 52Und Jesus sagte zu ihm: Geh, dein Glaube hat dich gerettet. Und sogleich sah er wieder und folgte ihm auf dem Weg.