Lutherbibel 2017 (LU17)
1

Das Wort

11Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.1,1 Gemeint ist: Von göttlicher Art war das Wort.

1,1
Joh 17,5
1. Mose 1,1
1. Joh 1,1-2
Offb 19,13
2Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.1,3 Wörtlich: »Alles ist durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, was geworden ist.«
1,3
1. Kor 8,6
Kol 1,16-17
Hebr 1,2
4In ihm war das Leben, und das Leben war das
1,4
Joh 8,12
Licht der Menschen. 5Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.
1,5
Joh 3,19

6Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß

1,6
Mt 3,1
Johannes. 7Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten.
1,7
Apg 19,4
8Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

9Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen1,9 Andere Übersetzung: »wenn es in die Welt kommt«.. 10Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt erkannte es nicht. 11Er kam

1,11
Ps 24,1
in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht,
1,12
Gal 3,26
Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben, 13die nicht
1,13
Weish 7,2
aus menschlichem Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern
1,13
Joh 3,5-6
aus Gott geboren sind.

14Und

1,14
1. Tim 3,16
das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen
1,14
2. Mose 33,18
Jes 60,1
2. Petr 1,16-17
seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

15Johannes zeugt von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.

16Von

1,16
Joh 3,34
Kol 1,19
seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. 17Denn
1,17
Röm 10,4
das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. 18
1,18
Joh 6,46
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist,
1,18
Mt 11,27
der hat es verkündigt.

Das Zeugnis des Täufers

(Mt 3,1-17; Mk 1,1-11; Lk 3,1-22)

19Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten aus Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du? 20Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. 21Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du

1,21
Mal 3,23
Mt 17,10-13
Elia? Er sprach: Ich bin’s nicht. Bist du der
1,21
5. Mose 18,15
Prophet? Und er antwortete: Nein. 22Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? 23Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers1,23 Wörtlich: »Rufers«. in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jes 40,3).

24Und sie waren abgesandt von den Pharisäern, 25und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet? 26Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist

1,26
Lk 17,21
mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. 27Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, dass ich seine Schuhriemen löse. 28Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.

29Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist

1,29
Jes 53,7
Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! 30Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich. 31Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er offenbar werde für Israel, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser.

32Und Johannes bezeugte es und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. 33Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft. 34Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.

Die ersten Jünger

35Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger; 36und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm! 37Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. 38Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister1,38 Wörtlich: »Lehrer«. –, wo wirst du bleiben? 39Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen’s und blieben diesen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.

40Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war

1,40
Mt 4,18-20
Mk 1,16-18
Andreas, der Bruder des Simon Petrus. 41Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte. 42Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst
1,42
Mt 16,18
Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels.

43Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa ziehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! 44Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und des Petrus. 45

1,45
Jes 53,2
Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden,
1,45
5. Mose 18,18
Jer 23,5
Hes 34,23
von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth. 46Und Nathanael sprach zu ihm:
1,46
Joh 7,41
Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!

47Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist. 48Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe ich dich gesehen. 49Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!

1,49
Joh 6,69
Ps 2,7
Jer 23,5
Mt 14,33
16,16
50Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Größeres sehen als das. 51Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und
1,51
1. Mose 28,12
Mt 4,11
die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.

BasisBibel (BB)
1

Wer Jesus ist

Johannes 1,1–10,42

Vorwort: Jesus ist das Wort Gottes

Johannes 1,1-18

Das Wort Gottes von Anfang an

11Von Anfang an gab es den, der das Wort1,1 Wort: Wörtlich »Logos«. Der philosophische Fachbegriff ist im Griechischen männlich (nicht sächlich) und kann deshalb mit einer Person identifiziert werden. Im Johannesevangelium bezeichnet er Jesus, der als Wort bereits vor der Schöpfung bei Gott war und durch den Gott die Welt geschaffen hat. ist.Er, das Wort, gehörte zu Gott.Und er, das Wort, war Gott in allem gleich.2Dieses Wort gehörte von Anfang an zu Gott.3Alles wurde durch dieses Wort geschaffen.Und nichts, das geschaffen ist,ist ohne dieses Wort entstanden.4Er, das Wort, war zugleich das Leben in Person.Und das Leben war das Licht1,4 Licht: Bild für das Leben, das Jesus Christus als Licht der Welt schenkt. Durch ihn erhalten die Menschen das ewige Leben in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott. für die Menschen.5Das Licht leuchtet in der Finsternis,aber die Finsternis hat es nicht angenommen.

6Ein Mensch trat auf, den Gott gesandt hatte.Er hieß Johannes1,6 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor..7Dieser Mensch war ein Zeuge für das Licht1,7 Licht: Bild für das Leben, das Jesus Christus als Licht der Welt schenkt. Durch ihn erhalten die Menschen das ewige Leben in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott..Alle sollten durch ihn zum Glauben1,7 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. kommen.8Er selbst war nicht das Licht.Aber er sollte als Zeuge für das Licht auftreten.9Er, das Wort1,9 Wort: Wörtlich »Logos«. Der philosophische Fachbegriff ist im Griechischen männlich (nicht sächlich) und kann deshalb mit einer Person identifiziert werden. Im Johannesevangelium bezeichnet er Jesus, der als Wort bereits vor der Schöpfung bei Gott war und durch den Gott die Welt geschaffen hat., war das wahre Licht.Es ist in die Welt gekommenund leuchtet für alle Menschen.

10Er, das Wort1,10 Wort: Wörtlich »Logos«. Der philosophische Fachbegriff ist im Griechischen männlich (nicht sächlich) und kann deshalb mit einer Person identifiziert werden. Im Johannesevangelium bezeichnet er Jesus, der als Wort bereits vor der Schöpfung bei Gott war und durch den Gott die Welt geschaffen hat., war schon immer in der Welt.Die Welt ist ja durch ihn entstanden1,10 durch ihn entstanden: Anspielung auf die Erschaffung der Welt in 1. Mose/Genesis 1,1-3. Dort erschafft Gott die Welt, indem er spricht..Aber sie erkannte ihn nicht.11Er kam in die Welt, die ihm gehört.Aber die Menschen dort nahmen ihn nicht auf.12Aber denen, die ihn aufnahmen,verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.– Das sind alle, die an ihn glauben1,12 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt.. –13Kinder Gottes wurden sie nicht durch ihre Abstammung.Sie wurden es auch nicht, weil ein Mensch es wollteoder weil sie einen Mann zum Vater haben.Kinder Gottes wurden sie allein dadurch,dass Gott ihnen das wahre Leben1,13 wahres Leben: Durch den Glauben an Gott geschenktes Leben in Gemeinschaft mit ihm. schenkte.

Das Wort Gottes ist Mensch geworden

14Er, das Wort1,14 Wort: Wörtlich »Logos«. Der philosophische Fachbegriff ist im Griechischen männlich (nicht sächlich) und kann deshalb mit einer Person identifiziert werden. Im Johannesevangelium bezeichnet er Jesus, der als Wort bereits vor der Schöpfung bei Gott war und durch den Gott die Welt geschaffen hat., wurde ein Mensch.Er lebte bei uns, und wir sahen seine Herrlichkeit1,14 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor..Es war die Herrlichkeit,die ihm der Vater gegeben hat –ihm, seinem einzigen Sohn1,14 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet..Er war ganz erfüllt von Gottes Gnade1,14 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. und Wahrheit1,14 Wahrheit: Wahr ist etwas, wenn es hält, was es verspricht. In diesem Sinne ist »wahr«, was von Gott kommt. Als Mensch ist Jesus Zeuge für diese Wahrheit, als Sohn Gottes, der von Gott kommt, ist er die Wahrheit selbst..

15Johannes1,15 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. trat als sein Zeuge auf.Er rief: »Diesen habe ich gemeint, als ich sagte:›Nach mir kommt einer, der mir immer schon voraus ist.Denn lange vor mir war er schon da.‹«

16Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt –mit überreicher Gnade.17Durch Mose1,17 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote. hat Gott uns das Gesetz1,17 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. gegeben.Durch Jesus Christus1,17 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. sind die Gnade1,17 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. und die Wahrheit1,17 Wahrheit: Wahr ist etwas, wenn es hält, was es verspricht. In diesem Sinne ist »wahr«, was von Gott kommt. Als Mensch ist Jesus Zeuge für diese Wahrheit, als Sohn Gottes, der von Gott kommt, ist er die Wahrheit selbst.zu uns gekommen.18Kein Mensch hat Gott jemals gesehen.Nur der eine, der Mensch geworden ist,selbst Gott ist und an der Seite des Vaters sitzt –der hat uns über ihn Auskunft gegeben.

Das erste öffentliche Auftreten von Jesus

Johannes 1,19–2,25

Was Johannes der Täufer über sich selbst sagt

Matthäus 3,1-12; Markus 1,2-8; Lukas 3,1-6; 3,15-18
19Das war die Zeugenaussage, die Johannes1,19 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. ablegte.Die jüdischen Behörden1,19 jüdische Behörden: Wörtlich »die Juden«. Im Johannesevangelium sind damit je nach Zusammenhang unterschiedliche Personen oder Gruppen gemeint, die Jesus als Gegner gegenübertreten. hatten nämlichaus Jerusalem1,19 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. Priester1,19 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. und Leviten1,19 Leviten: Erfüllen bestimmte Aufgaben beim Gottesdienst im Heiligtum. Mit den Priestern gelten sie als Nachkommen des Stammvaters Levi. zu ihm gesandt.Die sollten ihn fragen: »Wer bist du eigentlich?«20Er bekannte frei heraus und erklärte offen:»Ich bin nicht der Christus1,20 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus.21Da fragten sie ihn: »Wer dann – bist du Elija1,21 Elija: Prophet, der am Ende seines Lebens direkt von Gott in den Himmel aufgenommen wurde. Sein Wiederkommen wird als Zeichen für das beginnende Gericht Gottes erwartet, vgl. Maleachi 3,23.Er sagte: »Nein, der bin ich nicht.«»Bist du der erwartete Prophet1,21 der erwartete Prophet: Als Zeichen für das beginnende Gericht Gottes wird ein Prophet wie Mose erwartet. Ein solcher Prophet wird in 5. Mose/Deuteronomium 18,15-19 angekündigt.Wieder antwortete er: »Nein.«22Sie fragten ihn weiter: »Wer bist du?Wir müssen doch denen Auskunft geben,die uns geschickt haben.Was sagst du selbst denn über dich?«23Er antwortete:»Ich bin, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat1,23 was Jesaja vorausgesagt hat: Zitat aus der griechischen Übersetzung von Jesaja 40,3.:Die Stimme, die in der Wüste ruft:›Bahnt den Weg für den Herrn!‹«

24Es waren auch Abgesandte der Pharisäer1,24 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. dabei.25Sie fragen ihn:»Warum taufst1,25 taufen: Wörtlich »(in Wasser) eintauchen«. Religiöse Handlung, die den Willen zum Ausdruck bringt, sein Leben ganz auf Gott auszurichten. du überhaupt,wenn du weder der Christus1,25 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. bistnoch Elija1,25 Elija: Prophet, der am Ende seines Lebens direkt von Gott in den Himmel aufgenommen wurde. Sein Wiederkommen wird als Zeichen für das beginnende Gericht Gottes erwartet, vgl. Maleachi 3,23. oder der erwartete Prophet1,25 der erwartete Prophet: Als Zeichen für das beginnende Gericht Gottes wird ein Prophet wie Mose erwartet. Ein solcher Prophet wird in 5. Mose/Deuteronomium 18,15-19 angekündigt.26Johannes1,26 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. antwortete: »Ich taufe nur mit Wasser.Aber mitten unter euch steht einer,den ihr noch nicht kennt.27Er kommt nach mir.Ich bin nicht einmal wert,die Riemen seiner Sandalen aufzuschnüren.«28Das alles geschah in dem Ort Betanien,der auf der anderen Seite des Jordan1,28 Jordan: Wichtigster Fluss in der Region, der vom Hermongebirge durch den See Gennesaret ins Tote Meer fließt. liegt.Dort taufte Johannes.

Was Johannes über Jesus sagt

Matthäus 3,13-17; Markus 1,9-11; Lukas 3,21-22
29Am nächsten Tag sieht Johannes1,29 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. Jesus1,29 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zu sich kommen.Da sagt er: »Seht doch! Das ist das Lamm Gottes1,29 Lamm Gottes: Bild, das Christus mit einem Opfertier vergleicht. Es nimmt die Sünde weg, die trennend zwischen Gott und Mensch steht..Es nimmt die Sünde1,29 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann. dieser Welt weg!30Diesen habe ich gemeint, als ich sagte:›Nach mir kommt ein Mann,der mir immer schon voraus ist.Denn lange vor mir war er schon da.‹31Auch ich wusste nicht, wer er ist.Aber damit er dem Volk Israel1,31 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. bekannt wird,bin ich gekommen und taufe1,31 taufen: Wörtlich »(in Wasser) eintauchen«. Religiöse Handlung, die den Willen zum Ausdruck bringt, sein Leben ganz auf Gott auszurichten. mit Wasser.«32Weiter bezeugte Johannes: »Ich sah den Geist Gottes1,32 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt.wie eine Taube vom Himmel herabkommenund bei ihm bleiben.33Auch ich wusste nicht, wer er ist.Aber Gott, der mich beauftragt hat,mit Wasser zu taufen1,33 taufen: Wörtlich »(in Wasser) eintauchen«. Die Handlung steht zeichenhaft für das Abwaschen von Schuld und Sünde., hat zu mir gesagt:›Der, auf den du den Geist herabkommenund bei ihm bleiben siehst – der ist es.Er tauft mit dem Heiligen Geist1,33 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt..‹34Ich habe es gesehen und kann bezeugen:Er ist der Sohn Gottes1,34 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet.

Die ersten Jünger

35Am nächsten Tag stand Johannes1,35 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor.mit zwei seiner Jünger1,35 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. wieder dort.36Als Jesus1,36 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. vorbeiging,schaute Johannes ihn an und sagte:»Seht doch! Das ist das Lamm Gottes1,36 Lamm Gottes: Bild, das Christus mit einem Opfertier vergleicht. Es nimmt die Sünde weg, die trennend zwischen Gott und Mensch steht.37Die beiden Jünger hörten diese Worteund folgten Jesus.38Jesus drehte sich um und sah, dass sie ihm folgten.Da fragte er sie: »Was wollt ihr?«Sie antworteten: »Rabbi«– das heißt übersetzt »Lehrer1,38 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde.« –»wo wohnst du?«39Er forderte sie auf: »Kommt und seht selbst!«Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte.Sie blieben den ganzen Tag bei ihm.Das geschah etwa um die zehnte Stunde1,39 zehnte Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die zehnte Stunde ist nachmittags, etwa um 16.00 Uhr..

40Andreas war einer der beiden Jünger1,40 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten.,die Johannes1,40 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. gehört hatten und Jesus1,40 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. gefolgt waren.Er war der Bruder von Simon Petrus1,40 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus..41Andreas traf zuerst seinen Bruder Simonund sagte zu ihm:»Wir haben den Messias gefunden« –das heißt übersetzt »der Christus1,41 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus.«.42Er brachte Simon zu Jesus.Jesus sah ihn an und sagte:»Du bist Simon, der Sohn des Johannes.Dich wird man Kephas nennen« –das heißt übersetzt Petrus und bedeutet »Fels«.

Philippus und Natanael

43Am nächsten Tag wollte Jesus1,43 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. nach Galiläa1,43 Galiläa: Gebiet zwischen dem See Gennesaret und der nördlichen Küstenebene. aufbrechen.Da traf er Philippus.Jesus sagt zu ihm: »Folge1,43 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen. mir!«44Philippus kam aus Betsaida1,44 Betsaida: Stadt nordöstlich des See Gennesaret und Heimatstadt der Jünger Petrus, Andreas und Philippus., das ist die Stadt,aus der auch Andreas und Petrus1,44 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus. stammten.45Philippus sucht Natanael auf und sagt zu ihm:»Wir haben den gefunden,von dem Mose1,45 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote. im Gesetz1,45 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. geschrieben hatund den die Propheten1,45 Gesetz und Propheten: Der Ausdruck »im Gesetz und bei den Propheten« ist im Neuen Testament eine gebräuchliche Bezeichnung für die Heilige Schrift. angekündigt haben.Es ist Jesus, der Sohn Josefs.Er kommt aus Nazaret1,45 Nazaret: Dorf 140 km nördlich von Jerusalem. Hier wuchs Jesus auf.46Da fragte ihn Natanael:»Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?«Philippus antwortete: »Komm und sieh selbst!«

47Als Jesus1,47 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. Natanael zu sich kommen sah,sagte er über ihn:»Das ist ein wahrer Israelit1,47 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen.:ein durch und durch aufrichtiger Mann!«48Da fragte ihn Natanael: »Woher kennst du mich?«Jesus antwortete: »Noch bevor Philippus dich rief,habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«49Natanael erwiderte: »Rabbi1,49 Rabbi: Aramäisch für »mein Herr / mein Meister«. Zur Zeit von Jesus Ehrentitel für angesehene Lehrer., du bist der Sohn Gottes1,49 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet..Du bist der König Israels1,49 König Israels: Nachdem das Königreich Israel untergegangen war, hoffte man darauf, dass Gott einen Nachkommen von König David als Retter und Erlöser Israels senden würde.50Jesus antwortete: »Glaubst du das, weil ich dir sagte,dass ich dich unter dem Feigenbaum gesehen habe?Du wirst noch viel größere Dinge zu sehen bekommen!«51Und er sagte zu ihm: »Amen1,51 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, amen, das sage ich euch:Ihr werdet den Himmel offen sehen.Und die Engel Gottes1,51 Engel Gottes: Anspielung auf eine Erzählung aus dem Alten Testament. In 1. Mose/Genesis 28,10-17 sieht Jakob Engel auf einer Leiter zum Himmel hinauf- und hinuntersteigen.werden vom Menschensohn1,51 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. zum Himmel hinaufsteigenund von dort wieder zu ihm herabsteigen!«
Gute Nachricht Bibel (GNB)
1

JESUS, DAS EWIGE WORT; DER TÄUFER UND DIE ERSTEN JÜNGER

(Kapitel 1)

Jesus Christus – Gottes Wort von Ewigkeit her

11Am Anfang1,1 Anspielung auf Gen 1,1. war das Wort.

Das Wort war bei Gott,

und in allem war es Gott gleich.

1,1-2
17,5
1 Joh 1,1-2
Gen 1,1–2,4a
Phil 2,6

2Von Anfang an war es bei Gott.

3Alles wurde durch das Wort geschaffen;

und ohne das Wort ist nichts entstanden.1,3 Wörtlich und ohne es entstand auch nicht eines, was entstanden ist. Aufgrund einer anderen Satzeinteilung, die von den frühen Kirchenvätern bevorzugt wurde, ergibt sich die Übersetzung ... auch nicht eines. Was entstanden ist – (Vers 4) in ihm war das Leben (dafür). Doch meint Leben in der »Guten Nachricht nach Johannes« immer »Leben in voller Gemeinschaft mit Gott«, »ewiges Leben« und nicht das naturhaft-biologische Leben.

1,3
1,10
1 Kor 8,6
Kol 1,16-17
Weish 9,1
Hebr 1,2

4In ihm war das Leben,

und dieses Leben war das Licht

für die Menschen.

1,4
5,26
8,12

5Das Licht strahlt in der Dunkelheit,

aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen.

6Es trat einer auf, den Gott gesandt hatte; er hieß Johannes.
1,6
Mk 1,4
7Er sollte Zeuge sein für das Licht und alle darauf hinweisen, damit sie es erkennen und annehmen.1,7 Wörtlich damit alle durch ihn zum Glauben kommen. 8Er selbst war nicht das Licht; er sollte nur auf das Licht hinweisen.
1,8
1,20

9Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist

und nun allen Menschen leuchtet,

ist Er, der das Wort ist.1,9 der das Wort ist: verdeutlichender Zusatz. Im Griechischen ist Wort grammatisch nicht ein Neutrum, sondern männlich: der Logos. Das Wort ist deshalb von Anfang an als Person kenntlich.

1,9
8,12

10Er, das Wort, war schon immer in der Welt,

die Welt ist durch ihn geschaffen worden,

und doch erkannte sie ihn nicht.

1,10
17,25

11Er kam in seine eigene Schöpfung,

doch seine Geschöpfe, die Menschen,

wiesen ihn ab.1,11 Andere Deutung: Er kam in sein eigenes Land, doch sein eigenes Volk wies ihn ab; vgl. Sir 24,7-11.

12Aber allen, die ihn aufnahmen

und ihm Glauben schenkten,

verlieh er das Recht,

Kinder Gottes zu werden.

1,12
1 Joh 3,1
Gal 3,26
4,5
Eph 1,5

13– Das werden sie nicht durch natürliche Geburt oder menschliches Wollen und Machen, sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt. –
1,13
3,5-6
1 Petr 1,23

14Er, das Wort, wurde ein Mensch,

ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut.1,14 Er, das Wort ...: wörtlich Das Wort wurde Fleisch (vgl. Sacherklärung »Gnosis«).

Er lebte unter uns,

und wir sahen seine Macht und Hoheit,

die göttliche Hoheit,

die ihm der Vater gegeben hat,

ihm, seinem einzigen Sohn.

Gottes ganze Güte und Treue

ist uns in ihm begegnet.

1,14
Gal 4,4
Phil 2,7
1 Tim 3,16
Hebr 2,14
1 Joh 4,2
Bar 3,38
Sir 24,7-22

15Johannes trat als Zeuge für ihn auf und rief: »Das ist der, von dem ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹«
1,15
1,30

16Aus seinem Reichtum

hat er uns beschenkt,

uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet.

17Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet.
1,17
7,19
Ex 31,18
18Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ist1,18 Nur der Eine ...: wörtlich Der einzig-artige Gott. Das griechische Wort für »einzig-artig« wird auch im Sinn von »einzig-geboren« verwendet, was aber im Zusammenhang mit »Gott« nicht passt. Deshalb haben viele Handschriften statt »Gott« das Wort »Sohn« verwendet (vgl. 3,18; siehe auch Sacherklärung »eingeboren«). und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.
1,18
6,46
14,8-9
1 Joh 4,12
1 Tim 6,16
Ex 33,20
Mt 11,27

Die Zeugenaussage des Täufers

(Mt 3,1-12; Mk 1,1-8; Lk 3,1-18)

19Die führenden Männer1,19 die führenden Männer: wörtlich die Juden. Bei Johannes wird diese Bezeichnung mit verschiedenen Bedeutungen verwendet. Die Übersetzung verdeutlicht, wer im jeweiligen Zusammenhang damit gemeint ist. Johannes wählt jedoch die umfassende Bezeichnung, weil die ablehnende Haltung »der Juden« bei ihm beispielhaft für den Widerstand der gottfeindlichen »Welt« gegen Jesus steht (siehe eingehender Sacherklärung »Juden«). aus Jerusalem schickten Priester und Leviten zu Johannes. Die sollten ihn fragen: »Wer bist du?«

Da machte Johannes seine Zeugenaussage; 20er wich der Antwort nicht aus, sondern bezeugte mit aller Deutlichkeit: »Ich bin nicht der versprochene Retter1,20 Wörtlich der Christus.

21»Wer bist du dann?«, fragten sie ihn. »Bist du Elija?«

»Nein, der bin ich auch nicht.«

»Bist du der erwartete Prophet?«

»Nein.«

1,21 (Elija)
Mt 11,14

22»Sag uns, wer du bist«, forderten sie. »Die Männer, die uns geschickt haben, verlangen eine Antwort von uns. Was sagst du selbst von dir?«

23Johannes antwortete: »Der Prophet Jesaja hat von mir gesprochen. Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ›Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt!‹«

1,23
nach
Jes 40,3

24Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. 25Sie fragten Johannes: »Wenn du weder der versprochene Retter bist noch Elija und auch nicht der Prophet, warum taufst du dann die Leute?«

26Johannes antwortete: »Ich taufe nur mit Wasser. Aber mitten unter euch steht schon der, den ihr nicht kennt: 27er, der nach mir kommt. Ich bin nicht gut genug, ihm die Schuhe aufzubinden.«

28Das ereignete sich in Betanien auf der anderen Seite des Jordans, wo Johannes taufte.

1,28
10,40

Das Gotteslamm

29Als Johannes am nächsten Tag Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt.

1,29 (Opferlamm)
1,36
1 Joh 2,2
Jes 53,6-7
1 Petr 1,19
Offb 5,6
30Von ihm habe ich gesprochen, als ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹
1,30
1,15
31Auch ich kannte ihn vorher nicht. Aber eben deshalb bin ich gekommen und habe mit Wasser getauft, damit er in Israel bekannt wird.«

32Johannes machte dazu folgende Zeugenaussage: »Ich sah, dass der Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel auf ihn kam und bei ihm blieb.

1,32
Mk 1,10
33Vorher wusste ich nicht, dass er es war. Aber Gott, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: ›Wenn du einen siehst, auf den sich der Geist niederlässt und bei dem er bleibt, dann weißt du: Das ist der, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹ 34Das habe ich gesehen«, sagte Johannes, »und ich verbürge mich dafür, dass dieser der Sohn Gottes ist.«
1,34 (Sohn Gottes)
1,49
5,19-23
10,36
11,27
20,31
5,18
Mt 3,17
27,54
Apg 9,20

Die ersten Jünger

35Am nächsten Tag stand Johannes an derselben Stelle, und zwei von seinen Jüngern waren bei ihm. 36Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes.«

1,36
1,29
37Die beiden hörten es und gingen Jesus nach.

38Jesus drehte sich um, sah, dass sie ihm folgten, und fragte: »Was sucht ihr?«

Sie antworteten: »Wo wohnst du, Rabbi?« – Rabbi bedeutet Lehrer.

39»Kommt, dann werdet ihr es sehen!«, antwortete er. Sie gingen mit ihm, sahen, wo er wohnte, und verbrachten den Rest des Tages mit ihm. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags.

40Der eine von den beiden, die Johannes reden gehört hatten und Jesus gefolgt waren, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.

1,40-42
Mk 1,16-18
41Als er bald darauf seinen Bruder Simon traf, sagte er zu ihm: »Wir haben den Messias gefunden, den versprochenen Retter.«1,41 Wörtlich den Messias, das heißt übersetzt Christus.
1,41
4,25
42Dann brachte er ihn zu Jesus.

Jesus sah ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn von Johannes. Du wirst einmal Kephas genannt werden.« Kephas ist das hebräische Wort für Petrus (Fels).

1,42
Mt 10,2
16,18

Philippus und Natanaël

43Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen. Er traf Philippus und forderte ihn auf: »Komm, folge mir!« 44Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus Betsaida.

45Philippus wiederum traf Natanaël und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und den die Propheten angekündigt haben. Es ist Jesus aus Nazaret, der Sohn Josefs.«

1,45 (Gesetz)
Dtn 18,15

46»Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?«, fragte Natanaël.

Philippus antwortete: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«

47Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Da kommt ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit.«

48Natanaël fragte ihn: »Woher kennst du mich?«

Jesus antwortete: »Bevor Philippus dich rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«

49Da sagte Natanaël: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König von Israel!«

1,49
1,34
12,13

50Jesus sagte: »Glaubst du das jetzt, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch viel größere Dinge erleben.«

51Und er fuhr fort: »Amen, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und erleben, wie die Engel Gottes zum Menschensohn herab- und von ihm zum Himmel hinaufsteigen!«1,51 Dieser Vers ist eine Anspielung auf die Erzählung in Gen 28,10-17.

1,51
Mt 3,16

Zürcher Bibel (ZB)
1

Der Prolog

11Im Anfang war das Wort, der Logos,1,1 Für die Wendung «das Wort, der Logos» steht im griechischen Text nur der Begriff ‹logos›. Die Übersetzung gibt den griechischen Begriff doppelt wieder, um anzudeuten, dass dieser zwar ‹Wort› heissen, aber auch eine umfassende, bis ins Kosmologische reichende Bedeutung annehmen kann.

und der Logos war bei Gott,

und von Gottes Wesen war der Logos.

2Dieser war im Anfang bei Gott.

3Alles ist durch ihn geworden,

und ohne ihn ist auch nicht eines geworden,

das geworden ist.

1,3
Ps 33,6
1Kor 8,6
Kol 1,16-17

4In ihm war Leben,

und das Leben war das Licht der Menschen.

1,4
5,26

5Und das Licht scheint in der Finsternis,

und die Finsternis hat es nicht erfasst.

1,5
3,19
8,12

6Es trat ein Mensch auf, von Gott gesandt, sein Name war Johannes.

1,6
Mt 3,1
7Dieser kam zum Zeugnis, um Zeugnis abzulegen von dem Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kämen.
1,7
1,19-34
10,41
8Nicht er war das Licht, sondern Zeugnis sollte er ablegen von dem Licht.

9Er war das wahre Licht,

das jeden Menschen erleuchtet, der zur Welt kommt.1,9 Andere Übersetzungsmöglichkeit: «... erleuchtet, wenn es zur Welt kommt.»

10Er war in der Welt,

und die Welt ist durch ihn geworden,

und die Welt hat ihn nicht erkannt.

11Er kam in das Seine,

und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12Die ihn aber aufnahmen,

denen gab er Vollmacht,

Gottes Kinder zu werden,

denen, die an seinen Namen glauben,

1,12
Gal 3,26
13die nicht aus Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches und nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind.

14Und das Wort, der Logos, wurde Fleisch

und wohnte unter uns,

und wir schauten seine Herrlichkeit,

eine Herrlichkeit, wie sie ein Einziggeborener vom Vater hat,

voller Gnade und Wahrheit.

15Johannes legt Zeugnis ab von ihm, er hat gerufen: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war, ehe ich war.

16Aus seiner Fülle

haben wir ja alle empfangen,

Gnade um Gnade.

17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

1,17
Röm 10,4
1,17
11,27
18Niemand hat Gott je gesehen. Als Einziggeborener, als Gott, der jetzt im Schoss des Vaters ruht, hat er Kunde gebracht.
1,18
5,37
6,46
8,55Mt 11,27

Das Zeugnis des Täufers

19Und dies ist die Geschichte vom Zeugnis des Johannes: Als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du?, 20bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

1,20
Lk 3,15
21Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.
1,21
Mal 3,23
1,21
6,14
7,40
Dtn 18,15
22Da sagten sie zu ihm: Wer bist du dann? Damit wir denen eine Antwort geben können, die uns gesandt haben. Was sagst du über dich selbst? 23Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
1,23
Jes 40,3
Mt 3,3

24Sie waren Abgesandte der Pharisäer. 25Und sie fragten ihn und sagten zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? 26Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt, 27der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Schuhriemen zu lösen.

1,27
Mt 3,11
28Das geschah in Betanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

29Am Tag darauf sieht er Jesus auf sich zukommen, und er sagt: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.

1,29-34
Mt 3,13-17
1,29
Jes 53,712
1,29
Mt 8,17
30Dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war, ehe ich war. 31Und ich kannte ihn nicht. Aber er sollte Israel offenbart werden; darum kam ich und taufte mit Wasser. 32Und Johannes legte Zeugnis ab und sagte: Ich habe den Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen sehen, und er blieb auf ihm. 33Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hatte, mit Wasser zu taufen, er sprach zu mir: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit heiligem Geist tauft.
1,33
Mt 3,11
34Gesehen habe ich, und Zeuge bin ich: Dieser ist der Sohn Gottes.
1,34
11,27
1,34
20,31

Die ersten Jünger
1,35
Mt 4,18-22

35Am Tag darauf stand Johannes wieder da und zwei seiner Jünger. 36Und als Jesus vorübergeht, richtet er seinen Blick auf ihn und sagt: Seht, das Lamm Gottes. 37Und die beiden Jünger hörten ihn so reden und folgten Jesus. 38Als Jesus sich umwendet und sie folgen sieht, sagt er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi - das heisst ‹Meister› -, wo ist deine Bleibe? 39Er sagt zu ihnen: Kommt, und ihr werdet es sehen! Da kamen sie und sahen, wo er wohnt, und sie blieben an jenem Tag bei ihm. Das war um die zehnte Stunde. 40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die auf Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. 41Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und sagt zu ihm: Wir haben den Messias gefunden! Messias heisst ‹der Gesalbte›.

1,41
4,25
11,27
42Er führte ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kefas genannt werden! Kefas heisst ‹Fels›.
1,42
21,15-19
Mt 16,18

43Am Tag darauf wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus. Und Jesus sagt zu ihm: Folge mir! 44Philippus war aus Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. 45Philippus findet Natanael und sagt zu ihm: Den, von dem Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben, den haben wir gefunden, Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret. 46Und Natanael sagte zu ihm: Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus sagt zu ihm: Komm und sieh!

1,46
7,41
47Jesus sah Natanael auf sich zukommen, und er sagt von ihm: Seht, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist! 48Natanael sagt zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus entgegnete ihm: Bevor Philippus dich rief, habe ich dich gesehen, wie du unter dem Feigenbaum warst. 49Natanael antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.
1,49
11,27
1,49
12,15
18,37
50Jesus entgegnete ihm: Weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du? Grösseres als das wirst du sehen. 51Und er sagt zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf dem Menschensohn.1,51 In der Vorstellung, auf die hier angespielt wird, ist der Menschensohn die Leiter, auf der die Engel auf- und niedersteigen.
1,51
Gen 28,12