Räume der Stille
(erstellt: März 2023)
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Digital Object Identifier: https://doi.org/10.23768/wirelex.Rume_der_Stille.201121
1. Raumkonzepte
In den Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Raumkonzepte entwickelt (Günzel, 2009; unter theologischer Perspektive Kaupp, 2016), die zu dem Begriff des „spatial turn“ (Döring/Thielmann, 2008) als neuem wissenschaftlichem Paradigma führten.
Für Räume der Stille sind (mindestens) folgende drei Dimensionen des Raumbegriffs bedeutsam: das dreidimensionale Koordinatensystem, der Sozialraum und die Verbindung von Leibraum und Atmosphäre.
1. Raum als dreidimensionales Koordinatensystem
Ein Raum als dreidimensionales Objekt wird gegenständlich gebildet und hierdurch wird ihm eine bestimmte Nutzung zugewiesen. Damit verbunden sind unterschiedliche Atmosphären, abhängig u.a. von Architektur, Einrichtung, Farben oder Sitzanordnung. Ein Raum der Stille wird anders gestaltet als ein Klassenzimmer.
2. Raum als Sozialraum
Die Bedeutung, die einem Ort zugewiesen wird, macht ihn zu einem symbolischen Raum. Diese Symbolisierungen sind teilweise allgemein-anthropologisch begründbar, sie unterliegen jedoch gleichermaßen kulturellen Codes und deren Transformationsprozessen. So entsteht ein Sozialraum, der durch subjektiven Sinn, Aneignungsprozesse und symbolische Ordnungen der Gesellschaft mit deren Ein- und Ausschlussprozessen bestimmt ist. Diese Ordnungen regeln, wer sich in welchem Raum wann aufhalten darf und wie man sich dort verhalten muss.
3. Leiblicher Raum und Atmosphäre
Der Leib als Raum (Schmitz, 1967; Schmitz, 2015; zur Bedeutung von Leiblichkeit für religiöse Lernprozesse Becker, 2005; Leonhard, 2006) ist das Medium der Interaktion zwischen Innen- und Außenraum. Mit ihm werden optische, akustische, olfaktorische und haptische Eindrücke erlebt und Erinnerungen gespeichert (zur Konstituierung von Raum in den Sinnesorganen und zur Frage, welche Eigenschaften des Raums jeweils zur Sprache kommen, siehe aus theologischer Perspektive Jooß, 2005, 79-91). Subjekte schaffen durch ihre Interaktion und Kommunikation atmosphärisch bestimmte Raumqualitäten. Erst durch diese Interaktion zwischen Raum und Person kommt den Dimensionen des dreidimensionalen und sozialen Raums eine Atmosphäre zu, die der Einzelne emotional (unterschiedlich) erlebt. Atmosphäre und Leib sind also nicht unabhängig von einem Subjekt zu definieren. Die Dimensionen der Atmosphäre und des Leibraums verweisen darauf, dass die Raumgestaltung oder -inszenierung nicht nur werkästhetisch oder als gesellschaftliche Konstruktion zu betrachten ist, sondern auch rezeptionsästhetisch von den Wirkungen auf diejenigen, die sich im Raum befinden.
Raumerschließung bzw. Raumaneignung basiert auf allen drei Raumdimensionen. Je nachdem, wie das Subjekt mit Räumen konfrontiert wird und es sich diese erschließt, folgt daraus eine Veränderung des Selbst- und Weltverhältnisses. Umgekehrt führt dessen Veränderung zur Gestaltung anderer Räume, wie am Beispiel der Räume der Stille abgelesen werden kann.
2. Zur Geschichte der Räume der Stille
Zunächst wird auf zwei historische Beispiele für Räume der Stille verwiesen, die sehr unterschiedliche Konzepte verdeutlichen:
Der damalige schwedische UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld (1905-1961) ließ 1957 im UNO-Gebäude einen Raum frei von religiösen Deko-Elementen schaffen: ein schlichter trapezförmiger Raum, weiße Wände, in der Mitte ein großer Stahl-Quader, an der Stirnseite ein abstraktes Bild, indirektes Licht von oben. Dag Hammarskjöld sagte über diesen Raum: „Jeder von uns hat in sich einen Raum der Ruhe, umgeben von Stille. […] Dieses Haus soll einen Raum haben, der der Stille im äußeren und der Ruhe im inneren Sinne gewidmet ist“ (zit. n. Erne/Noss/Bracht, 2016, 8).
Etwa zehn Jahre später (ab 1964) schuf der Künstler Marc Rothko (1903-1970) in Houston (Texas) einen Raum, heute Rothko Chapel genannt, der als spiritueller Raum – unabhängig von einer spezifischen Konfession oder Religion – konzipiert war. Es ist ein Gebäude in Oktogonform, an dessen Wänden 14 abstrakte, schwarze Gemälde des Künstlers hängen (Erne, 2016, 34-36). Während der Raum im UNO-Gebäude möglichst wenig Gestaltungselemente enthält, wird die Rothko-Chapel gerade durch die Bilder gestaltet.
Insbesondere gesellschaftliche und religiöse Veränderungsprozesse führten dazu, in öffentlichen Gebäuden Räume der Stille einzurichten und der Meditationsraum in der UNO-Zentrale diente häufig als Vorbild für die Gestaltung von Räumen, die dazu einladen, den Alltagsbetrieb zu unterbrechen, zur Ruhe zu kommen (Berchtold/Bracht, 2016; Nützel, 2016).
Bis heute variiert die Gestaltung je nach Zielsetzung, ob es um einen Rückzugsort geht oder um einen Raum, der aufgrund seiner religionsübergreifenden Gestaltung ein Ort für alle Religionen sein soll und damit die Religionsbezogenheit von Kapellen aufbrechen will.
3. Typologien von Räumen der Stille
Räume der Stille werden in der Forschungsliteratur nach unterschiedlichen Kriterien differenziert: Sie lassen sich erstens unterscheiden hinsichtlich ihrer (Nicht-)Beständigkeit, zweitens hinsichtlich ihres nicht-religiösen Kontextes bzw. den Institutionen, für die sie geschaffen werden, drittens nach dem jeweiligen religiösen oder säkularen Raumkonzept und viertens – damit zusammenhängend – im Hinblick auf die intendierten Hauptfunktionen.
3.1. (Nicht-)Beständigkeit
Die meisten Räume der Stille sind als permanente Räume konzipiert und architektonisch gestaltet. Daneben gibt es auch temporär eingerichtete Räume der Stille, z.B. in der Form von Zelten oder Pavillons (z.B. auf Kirchentagen, in Tier- oder Erlebnisparks) oder aus Naturmaterialien wie Zweigen und Blätter gestaltete Hütten (z.B. im Zusammenhang einer Gartenschau oder von Kunstausstellungen) (Kraft, 2007, 12). Die Grenzen können fließend sein zwischen Beständigkeit und Nichtbeständigkeit, etwa wenn z.B. leerstehende Klassenzimmer vorübergehend als Räume der Stille eingerichtet und genutzt werden.
3.2. Kontexte und Lebensbereiche
Die Gebäude bzw. Räume, in die sie eingebettet sind, lassen sich mehrheitlich den Lebensbereichen Bildung (z.B. Schulen, Universitäten), Politik (z.B. Parlamentsgebäude), Gesundheitswesen und Pflege (z.B. Kapellen und Abschiedsräume in Krankenhäusern und Hospizen), Verkehr (z.B. Bahnhöfe, Flughafen, Autobahnraststätten), Freizeit (z.B. Fußballstadien, Saunalandschaft), Wirtschaft und Konsum (z.B. Einkaufszentren, Messezentren) zuordnen. Die Kunsthistorikerin und Architektin Sabine Kraft schlägt folgende Kategorisierung vor: „Kirchen und Klöster“, „Pflege und Abschied“, „Staat und Wirtschaft“, „Reisen und Rasten“, „Freizeit und Kultur“; sie berücksichtigt damit auch Räume der Stille in religiösen Kontexten, bei denen die „Kernfunktion im Angebot der Stille liegt“ (z.B. Tagesklöster oder Nachtkapellen) (Kraft, 2007, 13). Mit jedem der genannten Bereiche sind dabei höchst unterschiedliche Zielgruppen angesprochen: „Allein auf dem medizinischen Sektor lässt sich differenzieren: Erwachsene Patienten, Angehörige und Pflegepersonal, aber auch Frauen (Frauenklinik), Kinder (Kinderklinik) und alte Menschen (Altenheime, Hospize)“ (Kraft, 2007, 13).
3.3. Raumkonzepte
Für die Kategorisierung religiöser bzw. säkularer Raumkonzepte gibt es eine Reihe von Vorschlägen. Relativ breit rezipiert wurde die Typologie von Sabine Kraft. Sie unterscheidet:
- 1.„Kapellen (und andere [monoreligiösen] Religionsräume“: Solche Räume sind deutlich einer Religion zugeordnet; Andacht und individuelles Gebet stehen im Vordergrund. In der Regel wollen aber entsprechende Angebote gleichwohl gastfreundlich auch Angehörige „anderer“ Religionen einen Ort zur inneren Einkehr bieten (Kraft, 2007, 29).
- 2.„Multireligiöse Räume der Stille“: Das Raumkonzept sieht die Möglichkeit vor, dass Menschen, die sich unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften und Bekenntnissen zugehörig fühlen, den Raum gleichzeitig bzw. nebeneinander nutzen können – etwa dadurch, dass es verschiedene Nischen oder kleine Extraräume mit religionsspezifischen symbolischen Darstellungen gibt (Kraft, 2007, 30f.). Dabei wird bei multireligiösen Räumen der Stille „häufig auf ein Modell religiöser Vielfalt zurückgegriffen, das sich an den fünf ‚Weltreligionen‘ orientiert, obwohl Buddhisten und Hindus aufgrund ihrer geringen Zahl kaum zum potenziellen Nutzerkreis gehören. […] Aleviten, Bahai, Yeziden, neu- oder naturreligiöse Bewegungen spielen in Räumen der Stille [hingegen] keine Rolle“ (Nagel, 2016, 52f.).
- 3.„Multifunktionale (interreligiöse) Räume der Stille“: Sie enthalten keine oder zumindest keine fest installierten Symbole oder Kultobjekte partikularer Religionen, so dass ein neutrales Erscheinungsbild entsteht; sie können von Angehörigen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften genutzt werden (Kraft, 2007, 32-34).
- 4.„Universale [nichtreligiöse] Räume der Stille“: Sie sind ebenfalls weltanschaulich neutral gehalten, so dass sie auch einladend auf Menschen ohne religiöse Bindung wirken sollen. Eine dezidiert religiöse Nutzung ist nicht vorgesehen (Kraft, 2007, 34f.).
- 5.„Holistische Räume der Stille“: Hier steht der Gesundheits- bzw. der Entspannungsaspekt im Zentrum; ansonsten wird wie bei den universalen Räumen der Stille darauf geachtet, dass sie „für alle“ nutzbar sind (Kraft, 2007, 35-37).
Kim de Wildt fasst die drei letztgenannten Typen unter die Kategorie des „(fast) leere[n] Raum[s]“ – den sie vom zweiten (multireligiösen) Typus als dem „zu volle[n] Raum“ abhebt“ (de Wildt, 2017, 340). Den erstgenannten Typus differenziert sie noch einmal und unterscheidet zwischen monoreligiösen Räumen, die für sich neben anderen Räumen ähnlichen Typs existieren und die sie „Mini-Sakralräume“ nennt, und monoreligiösen Räumen, die konzeptionell bewusst als gastfreundliche Räume auch für Angehörige „anderer“ Religionen gedacht sind; diese nennt sie „Bekenntnisräume der Stille“ (de Wildt, 2017, 339).
Zum Teil wurde auch grundsätzliche Kritik am Schema von Kraft geübt: Dessen Kategorien (wie „sakralräumliche Gesten der interreligiösen Ordnung“, die „räumliche Anordnung von Symbolen“ oder „intentionale Nutzungskonzepte“) stünden zum Teil quer zueinander und sperrten sich daher einer Systembildung (Berchtold/Bracht, 2016, 16). Weitere Möglichkeiten zur Differenzierung von multireligiösen Räumen bietet die Unterscheidung von vier Typen multireligiöser Räume des Kunsthistorikers Johannes Stückelberger (2015), die Unterscheidung von vier Typen zum gestalterischen Umgang mit Differenz des Religionssoziologen Alexander-Kenneth Nagel (2015) sowie der Kategorisierungsvorschlag von Gisela Groß (2000).
Beispiele für die unterschiedlichen Konzeptionen von Räumen der Stille im Bereich der Schule finden sich z.B. bei Weg-Engelschalk (2019). Gerade auch im Schulkontext lässt sich die von Jörg Mertin beschriebene Spannung solcher Räume zwischen Religion und Säkularität wahrnehmen (Mertin, 2014, 272).
3.4. Intendierte Funktionen und Nutzung
Räumeder Stille sind für unterschiedliche Arten ihrer Nutzung offen. Gleichwohl können diese auch danach unterschieden werden, welche Funktionen ihnen von den Initiatoren dieser Angebote in besonderer Weise zugedacht – und bei der Gestaltung auch berücksichtigt werden: Eine konsensfähige Kategorisierung bezüglich der intendierten Funktionen hat sich bislang nicht herausgebildet. Drei Hauptnutzungsarten lassen sich aus Beschreibungen in der Literatur zum Thema herauskristallisieren (Erne/Noss/Bracht, 2016; Nagel, 2015; Mertin, 2014; Orth, 2007):
- Gelegenheit zu Gebet, Meditation bzw. allgemein zu individueller Religionspraxis in säkularen Kontexten,
- Ermöglichung von Ruhe, Entspannung, Rückzug und Konzentration – im Kontrast zu einer lauten und hektischen Umgebung bzw. zu großen Menschenmengen,
- ruhige und würdige Atmosphäre zum Abschiednehmen von Verstorbenen und zum Gedenken.
Daneben lassen sich empirisch im Einzelfall eine Reihe von weiteren Motiven zur Einrichtung von Räumen der Stille identifizieren. So lassen sich drei Motivkomplexe für die Einrichtung von Räumen der Stille in Krankenhäusern erheben: „namentlich religiöse Öffnung als Standortvorteil in einem kompetitiven Umfeld, die räumliche Einhegung religiöser Praxis sowie der Umgang mit Anfragen nach einem islamischen Gebetsraum“ (Nagel, 2016, 64). Die beiden letztgenannten Motive lassen sich gerade im Hinblick auf das Verrichten des rituellen muslimischen Gebets auch im universitären Kontext beobachten (Matthias, 2015).
Aus soziologischer Perspektive wird darauf hingewiesen, dass bezüglich der Frage nach den Funktionen bzw. der Nutzung von multireligiösen Räumen der Stille sorgfältig zu unterscheiden ist zwischen der institutionell diesen Räumenzugedachten Nutzung auf der einen und der tatsächlichen individuellen und kollektiven Nutzung (Nagel, 2016). So entwickelten sich z.B. Räume, die für eine säkulare Nutzung konzipiert wurden, an einigen Universitäten durch die konkrete Nutzung de facto „zu religiös-geprägten oder sogar religiösen Räumen“ (Matthias, 2015, 143). Ferner wird von Erfahrungen berichtet, nach denen es „schwer zu sein [scheint], einen Raum zu schaffen, der von religiösen wie nichtreligiösen Uniangehörigen zugleich genutzt wird“ (Matthias, 2015, 144). Außerdem entwickelten sich offensichtlich als interreligiös konzipierte Räume letztlich zu rein muslimisch geprägten Gebetsräumen (Matthias, 2015, 143f.; Nagel, 2016, 52).
4. Religionspädagogische Perspektiven auf Räume der Stille
4.1. Allgemein
In der Kirchenarchitektur und der Liturgiewissenschaft wurde die Bedeutung des Ortes und der Raumgestaltung schon immer mitgedacht, denn weder Menschsein noch Glauben sind ohne die Dimension des Raums denkbar. Die Erforschung, welche Bedeutung die Dimension des (religiösen) Raums für religiöse Lernsettings hat, steht jedoch noch relativ am Anfang. Offensichtlich ist, dass „Raum bzw. Raumerschließung (eng) an Sozialisations-, Lern- und Bildungsprozesse gebunden ist“ (Unger, 2013, 213), d.h. diese Prozesse wirken auf die Art und Weise, wie Räume wahrgenommen werden. Umgekehrt wirken Räume auf diese Prozesse zurück.
Im schulischen Kontext bieten die in Kapitel 3.3 und 3.4 beschriebenen Raumkonzepte unterschiedliche Möglichkeiten: Der Raum der Stille kann z.B. je nach Gestaltung eher als Rückzugsort dienen oder zur Auseinandersetzung mit Religion(en) anregen.
4.2. Spezifika von Räumen der Stille in Schulen
Räume der Stille können als Rückzugsort das Schulklima fördern. Sie können ein zentraler Ort für Angebote der → Schulseelsorge/Schulpastoral
Um die Akzeptanz der Gestaltung eines Raumes der Stille in der Schule zu erhöhen – vor allem, wenn es staatliche Schulen sind – und die Sorge um diesen Raum zu wahren, ist es bei der Planung und Gestaltung eines solchen Raums wichtig, möglichst viele Akteure zu beteiligen (Weg-Engelschalk, 2019, 6f.). Dies kann z.B. durch eine Steuerungsgruppe geschehen (siehe hierzu Peter/Stockinger, 2021).
Die Räume der Stille in der Schule unterbrechen deren Funktionslogik ebenso wie solche Räume an anderen Orten. Aber die Räume der Stille in der Schule unterliegen teilweise anderen Bedingungen (Weg-Engelschalk, 2019, 9): Aufgrund der Aufsichtspflichten der Lehrkräfte sind die Räume meist nicht frei zugänglich. Die Verantwortung liegt oft in der Hand von Religionslehrkräften, die diesen Raum auch teilweise für den Religionsunterricht nutzen. Da das Budget meist gering ist, wird die Gestaltung eher von Akteuren in der Schule als von Experten übernommen. Nicht immer findet die nächste Kohorte der Schülerinnen und Schüler die ästhetische Gestaltung der letzten Kohorte attraktiv.
(Religions-)Pädagogisch bedeutsam sind die Raum-Kompetenzen der Lehrkräfte, sowohl unter gestalterischer als auch unter didaktischer Perspektive (Kaupp, 2020, 233-235). Denn es ist zu überlegen, wo ein solcher Raum in der Schule anzusiedeln ist und welche ästhetischen und eventuell auch religiösen Anforderungen sich für die Gestaltung ergeben. Unter didaktischen Gesichtspunkten ist die geeignete Nutzung dieses Raums zu klären, damit er als Raum der Stille erlebbar ist. Hier können die Prinzipien der Sakralraumdidaktik weiterführen (→ Kirchenraum/Kirchenpädagogik
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, abgerufen am 15.09.2022.
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