Deutsche Bibelgesellschaft

Andere Schreibweise: Ethbaal; Ithobaal

(erstellt: April 2011)

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1. Name

Der Name Etbaal (אֶתְבַּעַל ’ætba‘al) besteht aus dem theophoren Element בעל b‘l → „Baal“ und der Präposition את ’t „mit“. Seine hebräische Schreibung entspricht im Konsonantentext der phönizischen (die Ahiram-Inschrift [um 1000 v. Chr.] nennt []tb’l, den Sohn des Ahiram; KAI 1.1; vgl. jtb‘l in der punischen Inschrift CIS 2446.2/3). Ungewöhnlich ist allerdings die masoretische Vokalisierung von את ’t als אֶת ’æt, da nach den vergleichbaren Namen Ittai (אִתַּי ’ittaj; 2Sam 23,29) und Itiël (אִיתִיאֵל ’îtî’el Neh 11,7; „Mit mir ist Gott“) אִתִבַעַל ’itiba‘al Itibaal zu erwarten wäre. Der Name bedeutet „Mit mir ist Baal“.

Auffällig ist auch die Transliteration der → Septuaginta: Ιεθεβααλ iethebaal entspricht phonetisch weitgehend der masoretischen Lesung, deutet zwischen den beiden Teilen des Wortes aber einen Vokal an. Die von Josephus verwendete Namensform Ίθώβαλος Ithōbalos (Antiquitates 8,324; ein zweiter tyrischer König desselben Namens wird in Josephus, Contra Apionem 1,155ff. [vgl. Antiquitates 5,228] erwähnt; Text gr. und lat. Autoren) belegt ebenfalls einen Vokal zwischen den beiden Wortteilen. Josephus entnimmt den Namen wohl der Überlieferung des Menander von Ephesus (vgl. den Bezug auf Menander in Antiquitates 8,144 und Contra Apionem 1,116). Möglicherweise war Menander eine entsprechende Schreibung אתובעל ’twb‘l bekannt. Der Name bedeutet dann „Mit ihm ist Baal“.

2. Etbaal, der Vater der Isebel

Etbaal wird im Alten Testament nur an einer Stelle erwähnt: 1Kön 16,31 wirft → Ahab, dem König von Israel (871-852 v. Chr.), vor, → Isebel, die Tochter Etbaals, des Königs der Sidonier (→ Sidon), geheiratet zu haben. Mit „Sidonier“ können hier einerseits die Bewohner der Stadt Sidon einschließlich ihrer Umgebung (vgl. 1Chr 22,4; Esr 3,7) oder andererseits in einem weiteren Sinne die Bewohner Phöniziens (vgl. Dtn 3,9; Ri 3,3; Ri 18,7; 1Kön 11,5.33; 2Kön 23,13) gemeint sein. Nach Josephus (Contra Apionem 1,155), der sich hierfür auf den Historiker Menander von Ephesus (2. Jh. v. Chr.) beruft, herrschte Etbaal nach dem Tod des Königs Phelles (888 v. Chr.) in den Jahren 887-856 v. Chr. über Sidon und Tyrus. Dass Etbaal auch Tyrus und damit einen größeren Teil Phöniziens beherrschte, mag durchaus zutreffen und könnte für Omri bzw. Ahab der Grund gewesen sein, sich mit ihm über die Heirat mit Isebel gegen die Assyrer zu verbünden.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
  • Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003

2. Weitere Literatur

  • Benz, F.L., 1972, Personal Names in the Phoenician und Punic Inscriptions. A Catalog, Grammatical Study and Glossary of Elements (StP 8), Rom.
  • Donner, H., 1995, Geschichte Israels und seiner Nachbarn (GAT 4/2), Göttingen.
  • Timm, S., 1982, Die Dynastie Omri. Quellen und Untersuchungen zur Geschichte Israels im 9. Jahrhundert vor Christus (FRLANT 124), Göttingen.
  • Würthwein, E., 1977, Die Bücher der Könige. 1. Könige 1-16 (ATD 11/1), Göttingen.

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