Sprachwahl: DE EN
Sprachwahl: DE EN
Anderson (8 Jahre)

Die Bibel in Braille – eine Tür zur Welt

Anderson hat von der Bibelgesellschaft in Costa Rica eine Braille-Bibel geschenkt bekommen. Es ist ein sehr wertvolles Geschenk. Denn Bibeln in Brailleschrift sind etwa fünfzigmal so teuer wie herkömmliche Bücher. Aber, was viel wichtiger ist: Anderson kann jetzt selbst in der Bibel lesen – wann immer er will und ohne auf jemand anderen angewiesen zu sein.

Bitte helfen Sie, damit mehr blinde Menschen Gottes Wort selbst lesen können.

 

Ja, ich möchte helfen


Die Bibel selbst lesen zu können, ist unersetzlich

Bei der Brailleschrift werden die Buchstaben des Alphabets aus Kombinationen von sechs verschiedenen fühlbaren Punkten gebildet. Diese werden mit den Fingern ertastet. Erfunden wurde das System von Louis Braille, nach dem es auch benannt ist. Jede Sprache hat ihr eigenes Punktschrift-Alphabet.


 

Ingrid Felber-Bischof sagt: „Lesen zu können, ist für blinde Menschen ein Akt der Selbstbestimmung. Sie erleben es als Gefühl von Freiheit und Würde. Ihr ganzes Leben sind sie stark auf Hilfe von anderen angewiesen. Durch eine eigene Bibel in Braille können blinde Menschen selbst ihr Lesetempo bestimmen, die Worte reflektieren, im Text wieder zurückgehen, um eine Stelle nochmals zu lesen, dann wieder weiterlesen. So entsteht ein ganz persönlicher und direkter Dialog mit Gott, der eine direkte Beziehung und Ebene des persönlichen Glaubens ermöglicht.

Blinde Menschen bestätigen immer wieder, welch große Bedeutung das Lesen für ihr Selbstwertgefühl hat. Sie betonen auch, dass die sehr viel preiswerteren Audio-Bibeln in einem anderen Kontext natürlich sehr nützlich sind. Doch selbst in der Bibel lesen zu können, ist unersetzlich. Denn selbstbestimmtes Lesen ermöglicht den Dialog mit Gott. So kann man sein Wort reflektieren und auf sich wirken lassen.“


Wie erleben blinde Menschen die Corona-Pandemie?

Fragen an Ingrid Felber-Bischof. Sie koordiniert von Stuttgart aus die Arbeit des Weltverbands der Bibelgesellschaften für sehbehinderte Menschen.

Durch das Virus haben wir alle die zutiefst verunsichernde Erfahrung gemacht, von einer unsichtbaren Gefahr umgeben zu sein. Anfangs dachte ich: Blinde Menschen können vielleicht besser mit dieser Situation umgehen als wir, denn sie sind jeden Tag mit Gefahren konfrontiert, die sie nicht sehen können. Als ich mich mit dieser Frage beschäftigte, kam aus Guatemala eine Anfrage nach weiteren Schriften in Braille. Dabei erfuhr ich: Weil blinde Menschen viel empfindsamer sind als Sehende, spüren sie auch die Verunsicherung der Menschen um sie herum stärker. Die Angst der anderen vor der Pandemie strahlt wie durch einen Verstärker auch auf sie aus.

Eine ganz besondere Herausforderung ist zudem die Isolation, die wir durch unsere eigenen Lockdown-Erfahrungen jetzt gut nachvollziehen können. Wenn Menschen von Geburt an blind sind, erleben sie oft von Anfang an, dass sie ausgeschlossen sind und einfach nicht dazugehören. Auch Menschen, die später erblinden, empfinden sehr stark, dass sie plötzlich aus aller Gemeinschaft herausfallen. In der Coronazeit spüren blinde Menschen die Isolation durch die Einschränkung von Sozialkontakten wieder ganz deutlich – für manche ist es fast wie ein Trauma, das wieder aufbricht: Wieder ausgeschlossen zu sein vom Leben, den Zugang zur Gemeinschaft plötzlich wieder zu verlieren, wenn beispielsweise eine Kirchengemeinde, die offen für Inklusion war, sich nun gar nicht mehr treffen kann

Wie können Bibelgesellschaften in dieser Situation eine Hilfe sein?

Bestes Beispiel ist ein Projekt der Bibelgesellschaft in Guatemala: Hier kommen Teilnehmende eines Bibellesekreises für blinde Menschen regelmäßig in einer Bibliothek zusammen und lesen gemeinsam in der Braille-Bibel. Durch das Coronavirus war das von einem auf den anderen Tag nicht mehr möglich. Also mussten sie das Projekt ganz neu erfinden. Was sonst in der Bibliothek stattfand, geschieht nun über Telefonkonferenzen: Ein lebhafter Austausch über die Bibeltexte und über ihre aktuelle Lebenssituation. Mitarbeitende der Bibelgesellschaft haben bei der Umstellung sehr geholfen und daher kam die dringende Nachfrage nach weiteren biblischen Büchern in Braille. Der Wunsch, gemeinsam in der Bibel zu lesen, ist in der Krise stärker geworden.


Als Treffen in der Bibliothek noch möglich waren.

Ich lernte, Gott tiefer zu vertrauen

Wie blinde Menschen während der Pandemie mit bereits überwunden geglaubten Gefühlen wie Ausgrenzung und Diskriminierung umgehen, erfahren Sie in unserem aktuellen Flyer.

Den Flyer online anschauen

Die gedruckte Version des Projektflyers erhalten Sie kostenlos unter 0711/7181-270. Lieferung solange Vorrat reicht.

Jetzt anmelden

Ich habe bereits ein Nutzerkonto:

Einloggen mit Ihrer E-Mail Adresse und Passwort.

Passwort vergessen?