BasisBibel (BB)
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Bestimmungen für das Leben im Lager

4. Mose/Numeri 5,1–6,27

Umgang mit Unreinheit und Schuld

51Der Herr5,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. sagte zu Mose5,1 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.:2»Gib den Israeliten folgenden Befehl:Sie sollen jeden aus dem Lager fortschicken,der Aussatz5,2 Aussatz: Bezeichnet verschiedene Arten von Hautkrankheiten. hat oder an einem Ausfluss5,2 Ausfluss: Körperflüssigkeiten wie Blut hatten eine besondere Bedeutung. Wer Körperflüssigkeiten verlor, wurde mit dem Tod in Verbindung gebracht und galt als unrein. Genaue Regeln finden sich in 3. Mose/Levitikus 15. leidet.Außerdem sollen sie jeden wegschicken,der einen Toten berührt5,2 einen Toten berühren: Kontakt mit Toten macht unrein, weil man dadurch zu nah an die Grenze des Todes kommt. Man muss bestimmte religiöse Handlungen durchführen, um beispielsweise wieder am Gottesdienst teilnehmen zu können; vgl. 4. Mose/Numeri 19,11-19. hat und als unrein5,2 unrein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein. gilt.3Ihr sollt sowohl Männer als auch Frauen wegschicken.Sie müssen das Lager verlassen,damit es durch sie nicht unrein wird.Denn ich wohne mitten unter ihnen!«4Die Israeliten machten es sound schickten sie aus dem Lager.So hatte der Herr es dem Mose befohlen.

5Der Herr sagte zu Mose5,5 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.:6»Gib den Israeliten eine Anweisung für folgenden Fall:Ein Mann oder eine Frau verübt ein Vergehengegen einen anderen Menschen.Dabei werden sie dem Herrn gegenüber untreuund machen sich schuldig.7Dann sollen sie die Sünde5,7 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. bekennen,die sie begangen haben.Sie müssen ihre Schuld vollständig bezahlenund ihr ein Fünftel hinzufügen.Sie sollen es dem geben, gegen den sie sich verfehlt haben.

8Kann die Wiedergutmachung weder an den Geschädigtennoch an einen Vertreter gezahlt werden, dann gilt:Die Wiedergutmachung wird dem Herrn geleistet.Sie gehört dann dem Priester5,8 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes.,der für Versöhnung mit dem Schuldigen gesorgt hat.Er erhält sie zusätzlich zu dem Widder,der als Opfergabe dargebracht wurde,um für Versöhnung zu sorgen5,8 für Versöhnung sorgen: Das Tier wird als Opfergabe dargebracht, um die Schuld wegzunehmen, die zwischen Gott und Mensch steht..9Dem Priester5,9 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. gehört auch jeweils ein Anteilan allen Pflichtabgaben5,9 Pflichtabgaben: Alle Arten von Opfern, die die Israeliten regelmäßig darbringen mussten: der zehnte Teil der Ernte, die Erstgeburt und weitere Abgaben., die die Israeliten bringen.10Von jeder Pflichtabgabeund von allem, das zu ihm gebracht wird,soll dem Priester etwas gehören.«

Prüfung einer Frau auf Untreue

11Der Herr5,11 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. sagte zu Mose5,11 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.:12»Gib den Israeliten eine Anweisung für folgenden Fall:Eine Frau wird ihrem Mann untreu und betrügt ihn.13Ein anderer Mann schläft mit ihrund hat einen Samenerguss.Das bleibt dem Ehemann verborgen.Es bleibt unentdeckt,dass die Frau als unrein5,13 unrein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein. gelten muss.Es gibt keinen Zeugen gegen die Frau –sie wird nicht ertappt.

14In einem Anfall von Eifersuchthält der Mann seine Frau aber für unrein5,14 unrein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein..Er wird vielleicht eifersüchtig,obwohl sie nicht unrein geworden ist.15Dann soll er seine Frau zu einem Priester5,15 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. bringen.Er soll ein Kilogramm5,15 ein Kilogramm: Wörtlich »ein Zehntel«. Meint ein Zehntel Efa, also etwa 2 l. Zwei Liter Mehl wiegen etwa 1,2 kg. Gerstenmehlfür ein Opfer mitnehmen.Er darf kein Öl darübergießenund keinen Weihrauch5,15 Weihrauch: Harz des Weihrauchbaums. Es wird beim Räucheropfer in bronzenen Pfannen verbrannt und verbreitet einen wohlriechenden Duft. darauflegen.Es soll ein Speiseopfer5,15 Speiseopfer: Besteht aus Getreide, Mehl, ungesäuerten Backwaren und Öl. Ein Teil wird auf dem Altar verbrannt. aus Anlass von Eifersucht sein,durch das die Schuld festgestellt werden soll.

16Der Priester5,16 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. lässt die Frau vor den Herrn treten.17Er soll frisches Wasser in ein Tongefäß gebenund mit Staub vom Boden der Zeltwohnung5,17 Zeltwohnung: Bezeichnet das Heiligtum, in dem die Israeliten Gott in der Wüste verehren. mischen.18Dann bringt er die Frau vor den Herrn.Er löst das Haar5,18 das Haar lösen: Ein Zeichen der Schande. der Frauund legt ihr die Opfergabe5,18 Opfergabe: Eine Gabe für Gott als Zeichen des Danks oder der Bitte. Das Opfer wird auf dem Altar verbrannt und schafft Gemeinschaft mit Gott. in die Hand.Das ist das Speiseopfer5,18 Speiseopfer: Besteht aus Getreide, Mehl, ungesäuerten Backwaren und Öl. Ein Teil wird auf dem Altar verbrannt. aus Anlass von Eifersucht,durch das die Schuld festgestellt werden soll.Der Priester selbst soll das Gefäß in der Hand halten.Es enthält das bittere Wasser,durch das die Frau mit einem Fluch5,18 Fluch: Ein Unheil bringendes Wort, durch das die Lebenskraft oder das Wohlergehen des Verfluchten gemindert werden soll. belegt werden soll.19Er soll die Frau schwören lassen und zu ihr sagen:›Nehmen wir an,dass kein anderer Mann mit dir geschlafen hat.Wenn du deinen Ehemann nicht betrogen hast,tut dir dieses bittere Wasser nichts.Es belegt dich nicht mit einem Fluch.20Anders ist es aber,wenn du deinen Ehemann betrogen hast.Wenn du mit einem anderen Mann geschlafen hast,giltst du als unrein5,20 unrein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein..‹21Der Priester soll die Frau schwören lassenund mit einem Fluch belegen.Er soll zu ihr sagen:›Der Herr soll dich verfluchenund zu einem abschreckenden Beispielfür dein Volk machen:Der Herr soll dich unfruchtbar machenund deinen Bauch anschwellen lassen.22Das Wasser wird diesen Fluch bringen:Es wird in deine Eingeweide eindringenund deinen Bauch anschwellen lassen.Es wird dich unfruchtbar machen.‹Die Frau soll antworten: ›Amen5,22 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«! Amen!‹23Der Priester schreibt den Fluch aufund wischt die Schrift mit dem bitteren Wasser ab.24Das bittere Wasser, das den Fluch bringen kann,gibt er der Frau erst danach zu trinken.Das Wasser soll in ihre Eingeweide eindringen,um sie unfruchtbar zu machen.

25Zunächst aber nimmt der Priester5,25 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. von der Fraudie Opfergabe5,25 Opfergabe: Eine Gabe für Gott als Zeichen des Danks oder der Bitte. Das Opfer wird auf dem Altar verbrannt und schafft Gemeinschaft mit Gott. entgegen,die wegen Eifersucht dargebracht wird.Er bringt die Opfergabe zum Altar5,25 Altar: Eine Art Tisch oder Podest, auf dem einer Gottheit Opfergaben dargebracht wurden.und hebt sie vor dem Herrn hoch.26Eine Handvoll davon bringt er als Räucheropfer5,26 Räucheropfer: Verbrennen von Weihrauch oder anderen Duftharzen auf einem Räucheraltar. dar.Das dient zur Erinnerung daran,dass das ganze Opfer Gott gehört.Erst danach gibt er der Frau das Wasser zu trinken.

27Wenn die Frau sich unrein5,27 unrein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein. gemacht hatund ihrem Ehemann gegenüber untreu war,wird das geschehen:Das Wasser wird sie mit einem Fluch5,27 Fluch: Ein Unheil bringendes Wort, durch das die Lebenskraft oder das Wohlergehen des Verfluchten gemindert werden soll. belegen.Es wird in ihre Eingeweide dringenund sie unfruchtbar machen.Ihr Bauch schwillt an und sie wird unfruchtbar.Sie wird zu einem abschreckenden Beispiel für ihr Volk.28Wenn die Frau sich nicht unrein gemacht5,28 nicht unrein gemacht: Wenn der Verdacht auf Ehebruch unbegründet war. hat,sondern als rein5,28 rein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein. In der Bibel sind dabei bestimmte religiöse Vorschriften zu beachten. gelten kann,bleibt sie unversehrt.Dann kann sie weiterhin Kinder bekommen.

29Das ist die Weisung5,29 Weisung: Hebräisch Tora. Sie umfasst die schriftliche und mündliche Mitteilung von Gottes Willen. im Fall von Eifersucht.Sie gilt, wenn eine Frau ihren Ehemann betrogen hatund als unrein5,29 unrein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein. gilt.30Oder wenn ein eifersüchtiger Mann denkt,seine Frau sei untreu.Dann soll er seine Frau zum Herrn bringen,und ein Priester5,30 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. soll nach dieser Weisung handeln.31Der Mann bleibt schuldlos,auch wenn er sich irrt.Eine schuldige5,31 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. Frau muss die Folgen tragen.«