BasisBibel (BB)
30301Weil Rahel keine Kinder von Jakob30,1 Jakob: Sohn von Isaak und Rebekka. Er ist der Vater von zwölf Söhnen, die für die Stämme Israels stehen; vgl. 1. Mose/Genesis 25,19–50,14. bekam,wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester.Sie sagte zu Jakob:»Sorg dafür, dass ich Kinder bekomme!Falls nicht, sterbe ich.«2Da wurde Jakob zornig auf Rahel und sagte:»Bin ich etwa Gott? Er ist es doch,der dich nicht schwanger werden lässt.«3Sie sagte: »Hier ist meine Magd Bilha. Schlaf mit ihr!Sie soll ihr Kind auf meinem Schoß zur Welt bringen30,3 Kind auf meinem Schoß zur Welt bringen: Im Alten Orient üblicher Brauch, mit dem eine Frau ein Kind adoptiert..Dann gilt es als mein eigenes.«4Da gab sie ihm ihre Magd Bilha zur Frau,und Jakob schlief mit ihr.5Bilha wurde schwanger und bekam einen Sohn von Jakob.6Rahel sagte: »Gott hat mir zu meinem Recht verholfen.Er hat meine Bitte erhörtund mir einen Sohn geschenkt.«Deshalb nannte sie ihn Dan30,6 Dan: Einer der zwölf Söhne Jakobs und Stammvater des Stammes Dan., das heißt: Richter.7Ihre Magd Bilha wurde wieder schwangerund bekam noch einen Sohn von Jakob.8Rahel sagte: »Ich habe mit meiner Schwester gekämpft,als würde ich mit Gott kämpfen,und ich habe gewonnen.«Darum nannte sie ihn Naftali30,8 Naftali: Einer der zwölf Söhne Jakobs und Stammvater des Stammes Naftali., das heißt: Kämpfer.

9Lea merkte, dass sie keine Kinder mehr bekam.Da gab sie Jakob ihre Magd Silpa zur Frau.10Ihre Magd Silpa bekam einen Sohn von ihm.11Lea sagte: »Was für ein Glück!«Deswegen nannte sie ihn Gad30,11 Gad: Einer der zwölf Söhne Jakobs und Stammvater des Stammes Gad., das heißt: Glück.12Danach bekam Leas Magd Silpa noch einen Sohn von Jakob.13Lea sagte: »Ich Glückliche!Alle Frauen werden mich glücklich preisen.«Daher nannte sie ihn Ascher30,13 Ascher: Einer der zwölf Söhne Jakobs und Stammvater des Stammes Ascher., das heißt: Glücklicher.

14Zur Zeit der Weizenernte30,14 Weizenernte: Die Weizenernte fand in den Monaten Mai und Juni statt. ging Ruben aufs Feld.Dort fand er Liebesäpfel30,14 Liebesäpfel: Kleine gelbe Früchte der Alraune. Der Pflanze wurden magische Fähigkeiten zugesprochen. Ihre Früchte sollten die Fruchtbarkeit steigern.und brachte sie seiner Mutter Lea.Da sagte Rahel zu ihr: »Gib mir dochein paar von den Liebesäpfeln deines Sohnes!«15Lea entgegnete ihr: »Genügt es dir nicht,dass du mir den Mann wegnimmst?Willst du mir auch noch die Liebesäpfel wegnehmen,die ich von meinem Sohn bekommen habe?«Rahel sagte: »Wenn du sie mir gibst,soll Jakob heute Nacht bei dir schlafen.«16Als Jakob am Abend vom Feld kam,ging Lea ihm entgegen und sagte:»Komm heute Nacht zu mir!Dafür habe ich mit Liebesäpfeln bezahlt,die mein Sohn mir gegeben hat.«Und so schlief Jakob in jener Nacht mit ihr.17Gott erhörte Leas Bitte.Sie wurde schwangerund bekam einen fünften Sohn von Jakob.18Sie sagte: »Gott hat mich belohnt,weil ich meine Magd meinem Mann gegeben habe.«Deshalb nannte sie ihren Sohn Issachar30,18 Issachar: Einer der zwölf Söhne Jakobs und Stammvater des Stammes Issachar.,das heißt: Mann des Lohnes.19Lea wurde noch einmal schwangerund bekam einen sechsten Sohn von Jakob.20Sie sagte: »Gott hat mir etwas Großartiges geschenkt.Nun endlich wird mein Mann mich ehren,denn ich habe sechs Söhne von ihm bekommen.«Daher gab sie ihm den Namen Sebulon30,20 Sebulon: Einer der zwölf Söhne Jakobs und Stammvater des Stammes Sebulon.,das heißt: Ehrung.21Danach brachte Lea noch eine Tochter zur Welt,die nannte sie Dina.

22Nun dachte Gott an Rahel.Er erhörte ihre Bitteund ließ sie fruchtbar sein.23Sie wurde schwangerund brachte einen Sohn zur Welt.Rahel sagte: »Gott hat die Schande30,23 Schande: Kinderlosigkeit wurde als Schande angesehen, weil man dachte, Gott habe der Frau den Kindersegen vorenthalten. von mir genommen,kein Kind zu haben.«24Sie nannte ihn Josef30,24 Josef: Einer der zwölf Söhne Jakobs. Er gilt als Stammvater der Stämme Efraim und Manasse., das heißt: Er soll hinzugeben.Sie sagte: »Der Herr gebe mir noch einen Sohn dazu!«

Jakob überlistet Laban

25Nachdem Rahel Josef geboren hatte,sagte Jakob30,25 Jakob: Sohn von Isaak und Rebekka. Er ist der Vater von zwölf Söhnen, die für die Stämme Israels stehen; vgl. 1. Mose/Genesis 25,19–50,14. zu Laban30,25 Laban: Onkel Jakobs, dessen Töchter Jakob heiratete und bei dem er arbeitete.:»Erlaube mir, dass ich in meine Heimat zurückkehre30,25 zurückkehre: Jakob war von seinem Vater Isaak in die Heimat seines Onkels Laban geschickt worden, um dort eine Frau zu finden; vgl. 1. Mose/Genesis 28,1-5..26Gib mir meine Frauen und meine Kinder,für die ich bei dir gearbeitet habe.Dann kann ich gehen.Du weißt doch am besten,wie viel ich für dich gearbeitet habe.«27Laban erwiderte: »Lass mich doch Gnade bei dir finden!Es hat sich für mich gut gefügt,und der Herr30,27 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. hat mich deinetwegen gesegnet30,27 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen..28Leg deinen Lohn selbst fest, ich werde ihn dir geben.«29Da sagte Jakob zu Laban:»Du weißt doch selbst am besten,wie viel ich bei dir gearbeitet habe.Du weißt ja auch,wie sich dein Vieh durch mich vermehrt hat.30Wie klein war dein Besitz, bevor ich kam!Nun ist er sehr groß geworden.Für jeden meiner Schritte hat der Herr dich gesegnet.Wann kann ich endlichetwas für meine eigene Familie tun?«31Laban fragte: »Was soll ich dir geben?«Jakob antwortete: »Du musst mir gar nichts geben.Unter einer Bedingung will ich mich auch weiterhinum dein Vieh kümmern:32Ich will noch heute durch deine Herden gehen.Dabei werde ich alle Schafe herausnehmen,die gefleckt, scheckig oder schwarz sind.Ebenso mache ich es mit den Ziegen,die scheckig oder gefleckt sind.Daraus soll sich mein Lohn ergeben.33In Zukunft siehst du auf einen Blick,dass ich dir gegenüber ehrlich bin.Du brauchst nur zu kommen,um meinen Lohn zu überprüfen.Dann findest du bei mirnur gefleckte oder scheckige Ziegenund auch nur schwarze Schafe.Sonst ist das Tier gestohlen.«34Laban stimmte zu:»Wir machen es so,wie du es vorgeschlagen hast.«

35Noch am selben Tag nahm Laban30,35 Laban: Onkel Jakobs, dessen Töchter Jakob heiratete und bei dem er arbeitet.alle Ziegenböcke aus der Herde heraus,die gefleckt oder scheckig waren.So machte er es auchmit allen gefleckten und scheckigen Ziegen:Jede Ziege mit einer weißen Stellenahm er aus der Herde heraus –und ebenso alle Schafe mit schwarzen Stellen.Laban vertraute seinen Söhnen Jakobs30,35 Jakob: Sohn von Isaak und Rebekka. Er ist der Vater von zwölf Söhnen, die für die Stämme Israels stehen; vgl. 1. Mose/Genesis 25,19–50,14. Herde an.36Außerdem legte er fest,dass zwischen seiner Herde und der von Jakobdrei Tagesreisen liegen sollten.Jakob aber hütete das übrige Vieh von Laban.

37Jakob30,37 Jakob: Sohn von Isaak und Rebekka. Er ist der Vater von zwölf Söhnen, die für die Stämme Israels stehen; vgl. 1. Mose/Genesis 25,19–50,14. nahm frische Zweigevon Pappeln, Mandelbäumen und Platanen30,37 Platane: Bis zu 30 m hoher Laubbaum mit kurzem, dickem Stamm und weit ausladenden Ästen..Er schälte Streifen von ihrer Rinde ab,sodass weiß gestreifte Stäbe entstanden.38Dann steckte er die geschälten Stäbein die Wasserrinnen der Tränken.Wenn die Herde zum Trinken kam,hatte sie die Stäbe direkt vor sich.Denn die Tiere paarten sich, wenn sie zur Tränke kamen.39Wenn sich die Ziegen vor den Zweigen gepaart hatten,bekamen sie gesprenkelte,scheckige oder gefleckte Junge.40Jakob trennte die Schafe von den anderen Tieren.Zugleich ließ er siedie gestreiften und schwarzen Ziegenin Labans Herde anschauen.So baute sich Jakob eigene Herden auf,die er nicht zusammen mit Labans Vieh weiden ließ.41Immer wenn sich die kräftigen Tiere paarten,steckte Jakob die Stäbe in die Tränken.Denn nur sie sollten sich vor den Stäben paaren.42Bei den schwächlichen Tierensteckte er die Stäbe nicht hinein.So bekam Laban die schwächlichen Tiereund Jakob die kräftigen.43Auf diese Weise wurde Jakob sehr reich.Schließlich besaß er viele Schafe und Ziegen.Dazu kamen Mägde und Knechtesowie Kamele und Esel.