BasisBibel (BB)
21

Isaak und Ismael, Kauf einer Grabstätte für Sara

1. Mose/Genesis 21,1–23,20

Sara bekommt den verheißenen Sohn

211Der Herr21,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. kümmerte sich um Sara21,1 Sara: Frau von Abraham und Mutter von Isaak, vgl. 1. Mose/Genesis 12–23.,so wie er es gesagt hatte.Er ließ geschehen, was er ihr verheißen hatte21,1 was er verheißen hatte: 1. Mose/Genesis 18,10 enthält Gottes Zusage an Abraham und Sara, dass sie innerhalb eines Jahres ein gemeinsames Kind bekommen werden.:2Sara wurde schwangerund bekam einen Sohn von Abraham21,2 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25.trotz seines hohen Alters.Es war genau zu der Zeit,die Gott Abraham genannt hatte.3Abraham gab seinem Sohn,den Sara zur Welt gebracht hatte,den Namen Isaak.4Acht Tage nach der Geburt beschnitt21,4 Beschneidung: Das Abtrennen der Vorhaut am männlichen Glied ist für Israel Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. er ihn,wie Gott es ihm geboten hatte.5Abraham war hundert Jahre alt,als sein Sohn Isaak21,5 Isaak: Stammvater des Volkes Israel und einziger Sohn von Abraham und Sara, vgl. 1. Mose/Genesis 21–35. zur Welt kam.6Sara jubelte:»Gott lässt mich vor Freude lachen.Wer davon hört, lacht21,6 lacht: Wortspiel mit dem Namen »Isaak«, der im Hebräischen so klingt wie »er (Gott) lacht (freundlich)«. mit mir.«7Sie fügte hinzu:»Wer hätte Abraham jemals vorhergesagt:›Sara wird ein Kind stillen!‹Doch ich habe einen Sohn von ihm bekommen –trotz seines hohen Alters.«8Der Junge wuchs heran und wurde älter.An dem Tag, als er zum letzten Mal gestillt wurde,feierte Abraham ein großes Fest.

Gott sorgt für Ismael

9Eines Tages sah Sara21,9 Sara: Frau von Abraham und Mutter von Isaak, vgl. 1. Mose/Genesis 12–23.den Sohn der Ägypterin Hagar21,9 Hagar: Ägyptische Magd Saras und Mutter von Ismael. Nachdem Sara zunächst keine Kinder bekommt, gibt sie Abraham ihre Magd zur Frau. fröhlich lachen.Weil er der Sohn war,den Hagar von Abraham21,9 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. bekommen hatte21,9 bekommen hatte: Die Geschichte von Abraham, Hagar und ihrem Sohn Ismael wird in 1. Mose/Genesis 16 erzählt.,10sagte Sara zu Abraham:»Jag diese Magd fort – mitsamt ihrem Sohn!Denn der Sohn dieser Magd soll nicht dein Erbe sein,gemeinsam mit meinem Sohn Isaak21,10 Isaak: Stammvater des Volkes Israel und einziger Sohn von Abraham und Sara, vgl. 1. Mose/Genesis 21–35.11Die Äußerung ärgerte Abraham sehr,schließlich ging es um seinen Sohn.12Aber Gott sagte zu Abraham:»Mach dir keine Sorgen um deinen Sohn und deine Magd.In allem, was Sara dir rät,kannst du ruhig auf sie hören.Denn nur Isaaks Nachkommensollen als deine rechtmäßigen Nachkommen gelten.13Doch auch den Sohn der Magd will ichzum Stammvater eines Volkes machen.Denn er ist ja ebenfalls dein Kind.«

14Am nächsten Morgen stand Abraham21,14 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. früh auf.Er nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser21,14 Schlauch mit Wasser: Gemeint ist ein »Vorratsschlauch«, ein aus Tierhaut genähter Beutel.und legte beides auf Hagars21,14 Hagar: Ägyptische Magd Saras und Mutter von Ismael. Nachdem Sara zunächst keine Kinder bekommt, gibt sie Abraham ihre Magd zur Frau. Schultern.Dann gab er ihr den Jungenund schickte sie fort.Sie zog los und irrte durch die Wüste bei Beerscheba21,14 Beerscheba: Wörtlich »Schwurbrunnen«. 90 km südwestlich von Jerusalem an einer wichtigen Handelsstraße gelegene Stadt mit Heiligtum..15Als der Wasserschlauch leer war,legte sie den Jungen unter einen Strauch.16Sie ging etwa einen Bogenschuss weit21,16 einen Bogenschuss weit: Wer einen Bogen abschießt, hat sein Ziel vor Augen. Hagar lässt ihren Sohn also in Sichtweite liegen. weg,setzte sich hin und dachte:»Ich kann nicht mit ansehen, wie der Junge stirbt.«So saß sie da und weinte laut.17Als Gott das Weinen des Jungen hörte,rief ein Engel21,17 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen. Gottes vom Himmel her zu Hagar21,17 Hagar: Ägyptische Magd Saras und Mutter von Ismael. Nachdem Sara zunächst keine Kinder bekommt, gibt sie Abraham ihre Magd zur Frau.:»Hagar, was ist mit dir?Fürchte dich nicht!Gott hat das Weinen des Jungen gehört, der dort liegt.18Steh auf, heb den Jungen hochund halt ihn fest in deinen Händen!Denn ich will ihn zum Stammvatereines großen Volkes machen.«19Da öffnete Gott ihr die Augen,und sie sah einen Brunnen.Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasserund gab dem Jungen zu trinken.

20Gott war mit dem Jungen,und so wuchs er heran.Er lebte in der Wüste und wurde ein Bogenschütze.21In der Wüste Paran21,21 Wüste Paran: Wüstengebiet auf der Sinaihalbinsel. war er zu Hause.Seine Mutter gab ihm eine Ägypterin21,21 Ägypten: Fruchtbares Land am Nil und Großmacht, die das politische Geschehen im Alten Orient beeinflusste. zur Frau.

Abraham und Abimelech schließen einen Vertrag

22Zu derselben Zeit kam Abimelech21,22 Abimelech: König der Philister in Gerar, einer Stadt an der Südgrenze von Kanaan.,begleitet von seinem Heerführer Pichol,zu Abraham21,22 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. und sagte:»Gott ist mit dir bei allem, was du tust.23Schwöre mir hier und jetzt bei Gott,dass du nicht treulos an mir handeln wirst –auch nicht an meinen Kindern und Nachkommen.Ich habe dir nur Gutes getan21,23 Gutes getan: Die Geschichte von Abimelech und Abraham wird in 1. Mose/Genesis 20 erzählt..Genauso gut sollst du auch mich behandelnund das Land, in dem du als Fremder lebst.«24Abraham antwortete: »Ich schwöre es.«

25Abraham beklagte sich aber bei Abimelech darüber,dass dessen Leute ihm einen Brunnen weggenommen hatten.26Abimelech erwiderte:»Ich weiß nicht, wer das getan hat.Bisher hast du mir nichts davon erzählt,und ich habe es erst heute erfahren.«27Da nahm Abraham Schafe, Ziegen und Rinderund gab sie Abimelech.So schlossen die beiden einen Vertrag.28Dann wählte Abraham sieben Lämmer ausund trennte sie von seiner Herde.29Abimelech fragte Abraham:»Was ist mit den sieben Lämmern hier,die du von der Herde getrennt hast?«30Abraham antwortete: »Nimm die sieben Lämmer von mir.Das soll der Beweis dafür sein,dass ich diesen Brunnen gegraben habe.«31Deshalb nennt man den Ort Beerscheba21,31 Beerscheba: Wörtlich »Schwurbrunnen«. 90 km südwestlich von Jerusalem an einer wichtigen Handelsstraße gelegene Stadt mit Heiligtum.,das heißt: Schwurbrunnen,denn dort leisteten die beiden einen Schwur.32Nachdem sie in Beerscheba den Vertrag geschlossen hatten,kehrten Abimelech und sein Heerführer Pichol zurück –heim ins Land der Philister21,32 Philister: Nachbarvolk Israels im Westen. Ihr Siedlungsgebiet lag vor allem in der südlichen Küstenebene am Mittelmeer..33Abraham pflanzte in Beerscheba eine Tamariske21,33 Tamariske: Hoher und weit sichtbarer Baum mit vielen, häufig blattlosen Ästen..Dort rief er den Herrn21,33 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.bei seinem Namen an: Ewiger Gott.34Er lebte noch lange als Fremder im Land der Philister.