BasisBibel (BB)
15

Gottes Bund und Verheißung

1. Mose/Genesis 15,1–18,15

Gott schließt einen Bund mit Abraham

151Nach diesen Ereignissen kam das Wort des Herrn15,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.in einer Vision15,1 Vision: Eine Erscheinung, in der Gott zu verstehen gibt, was er vorhat. zu Abram15,1 Abram: Erst in 1. Mose/Genesis 17,5 erhält Abram von Gott den Namen Abraham.:»Fürchte dich nicht, Abram!Ich selbst bin dein Schild15,1 Schild: Abwehrwaffe in der Schlacht und Bild für Gottes Schutz..Du wirst reich belohnt werden.«2Abram erwiderte: »Herr, mein Gott!Welchen Lohn willst du mir geben?Ich werde kinderlos sterben,und Elieser aus Damaskus15,2 Damaskus: Bedeutende Handelsstadt am Rand der syrischen Wüste. wird mein Haus erben.«3Weiter sagte Abram:»Du hast mir keinen Nachkommen gegeben,deshalb wird mich mein Verwalter15,3 Verwalter: Als Verwalter wurden häufig Sklaven wie Elieser eingesetzt. Sie hatten wichtige Vollmachten und vertraten ihren Herrn. beerben.«4Da kam das Wort des Herrn zu Abram:»Nicht Elieser wird dich beerben,sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe sein.«5Dann führte er Abram nach draußen und sagte:»Betrachte den Himmel und zähle die Sterne –wenn du sie zählen kannst!«Er fügte hinzu:»So zahlreich werden deine Nachkommen sein.«6Abram15,6 Abram: Erst in 1. Mose/Genesis 17,5 erhält Abram von Gott den Namen Abraham. glaubte15,6 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. dem Herrn,und das rechnete ihm Gott als Gerechtigkeit15,6 als Gerechtigkeit: Abrahams bedingungsloser Glaube an Gottes Versprechen gilt vor Gott wie ein Leben, das nach seinen Geboten geführt wird. Paulus nimmt diesen Gedanken in Römer 4 auf. an.

7Weiter sagte er zu Abram: »Ich bin der Herr.Ich habe dich aus Ur in Babylonien15,7 Ur in Babylonien: Wörtlich »Ur in Chaldäa«. Von Abrahams Herkunft aus Ur erzählt 1. Mose/Genesis 11,27-31. Im Alten Testament wird das am Unterlauf von Eufrat und Tigris gelegene Babylonien häufig Chaldäa genannt. geführt,um dir dieses Land zu geben.Du sollst es in Besitz nehmen.«8Abram15,8 Abram: Erst in 1. Mose/Genesis 17,5 erhält Abram von Gott den Namen Abraham. fragte ihn: »Herr, mein Gott!Woran kann ich erkennen, dass ich es besitzen werde?«9Gott sagte zu ihm:»Bring mir eine dreijährige Kuh,eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder15,9 Widder: Ausgewachsenes männliches Schaf mit gebogenen Hörnern.,eine Turteltaube und eine junge Taube10Abram brachte ihm diese Tiere.Dann halbierte er sie und legte die Hälfteneinander gegenüber auf den Boden.Die Vögel zerteilte er nicht.11Da fielen Geier15,11 Geier: Großer Greifvogel, der Aas frisst und deshalb in der Bibel zu den unreinen Tieren zählt. Typisch ist sein meist kahler Kopf und Hals. über die toten Tiere her,aber Abram verscheuchte sie.

12Bei Sonnenuntergang überkam Abram15,12 Abram: Erst in 1. Mose/Genesis 17,5 erhält Abram von Gott den Namen Abraham. tiefer Schlaf.Finsternis umgab ihn, und er bekam große Angst.13Gott sagte zu Abram: »Du sollst wissen15,13 wissen: Die Rede Gottes verweist auf das künftige Schicksal Israels in Ägypten, auf den Auszug aus Ägypten und auf die Eroberung des verheißenen Landes. Erzählt wird diese Geschichte in den Büchern von 2. Mose/Exodus bis Josua.:Deine Nachkommen werden Fremde seinin einem Land, das ihnen nicht gehört.Dort müssen sie als Sklaven dienen15,13 als Sklaven dienen: Von Israels Sklaverei in Ägypten erzählt 2. Mose/Exodus 1.,und man wird sie 400 Jahre lang unterdrücken.14Ich aber werde das Volk bestrafen15,14 das Volk bestrafen: 2. Mose/Exodus 14 erzählt davon, wie Gott die Ägypter bei der Verfolgung vernichtet.,dem deine Nachkommen als Sklaven dienen müssen.Danach werden sie mit großem Besitz fortziehen.15Du selbst wirst in Frieden zu deinen Vätern gehen15,15 in Frieden zu deinen Vätern gehen: Biblischer Ausdruck für einen friedlichen Tod.und in hohem Alter begraben werden.16Erst vier Generationen späterwerden deine Nachkommen hierher zurückkehren15,16 hierher zurückkehren: Von der Eroberung des Landes erzählt das Buch Josua..Denn die Schuld der Amoriterhat ihr volles Ausmaß noch nicht erreicht.«

17Inzwischen war die Sonne untergegangen,und es war dunkel geworden.Da fuhren ein rauchender Ofen und eine brennende Fackel15,17 rauchender Ofen, brennende Fackel: Die Bilder zeigen an, dass Gott die Opfer annimmt. Sie werden zeichenhaft verbrannt.zwischen den Tierhälften hindurch.18An dem Tag schloss der Herr einen Bund mit Abram15,18 Abram: Erst in 1. Mose/Genesis 17,5 erhält Abram von Gott den Namen Abraham..Er sagte zu ihm:»Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land –vom Nil15,18 Nil: Fluss in Ägypten, der durch jährliche Überschwemmungen die Fruchtbarkeit des Landes sicherte. bis zum großen Fluss, dem Eufrat15,18 Eufrat: Neben dem Tigris einer der beiden Hauptflüsse in Assyrien und Babylonien, im heutigen Irak..19Ich gebe ihnen auch die Völker, die dort leben:die Keniter, Kenasiter, Kadmoniter,20Hetiter15,20 Hetiter: Volksgruppe im südlichen Kanaan, bevor das Land durch das Volk Israel in Besitz genommen wurde., Perisiter, Rafaiter15,20 Rafaiter: Bewohner des Landes, bevor es durch das Volk Israel in Besitz genommen wurde. Wegen ihrer überdurchschnittlichen Körpergröße wurden sie als Riesen bezeichnet.,21Amoriter15,21 Amoriter: Volksgruppe, die im Gebiet östlich und westlich des Jordan lebte, bevor das Volk Israel das Land in Besitz nahm., Kanaaniter15,21 Kanaaniter: Bewohner des Gebietes zwischen Jordantal und Mittelmeer, bevor es durch das Volk Israel in Besitz genommen wurde., Girgaschiter und Jebusiter15,21 Jebusiter: Bevölkerungsgruppe, die vor den Israeliten in Jerusalem und dem umliegenden Gebiet lebte.