BasisBibel (BB)
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Bestimmungen zur Feier des Passafestes

161Achte auf den Neumond16,1 Neumond: Beginn eines neuen Monats und Anlass für ein religiöses Fest. im Monat Abib16,1 Abib: Name eines Monats im älteren Kalender, später als »Nisan« bezeichnet. Er fällt in den März/April unseres Kalenders.und feiere das Passafest16,1 Passafest: Fest, das jährlich im Frühjahr gefeiert wird und an die Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten erinnert; vgl. 2. Mose/Exodus 12–13. für den Herrn16,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., deinen Gott!Denn im Monat Abib, mitten in der Nachthat der Herr, dein Gott, dich aus Ägypten geführt16,1 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit..2Schafe, Ziegen oder Rinder sollen dein Opfer16,2 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. sein.Schlachte sie am Passafest für den Herrn, deinen Gott.Tu das an dem Ort, den der Herr erwählen wird,um dort in seinem Namen gegenwärtig16,2 im Namen gegenwärtig sein: Durch seinen Namen ist Gott selbst anwesend. In der Regel ist diese Vorstellung mit Jerusalem und dem Tempel verbunden. zu sein.3Du darfst dazu kein Brot mit Sauerteig16,3 Sauerteig: Brotteig, bei dem eine kleine Menge gegorener Teig zum neuen Teig gegeben wird. Dadurch geht der Teig auf und wird locker. essen.Sieben Tage lang sollst du ungesäuertes Brot16,3 ungesäuertes Brot: Wird ohne Sauerteig gebacken. Dadurch entfällt die Wartezeit bei der Teigherstellung, sodass sich das Brot schnell herstellen lässt. essen,das Brot der Not16,3 Brot der Not: Brot, das ohne Sauerteig gebacken wird, ist eher hart und trocken, lässt sich aber schnell herstellen. Daher war es ideal für die Flucht der Israeliten vor den Ägyptern..Denn du bist in Eile aus dem Land Ägypten geflohen.An den Tag, an dem du aus Ägypten geflohen bist,sollst du dich dein ganzes Leben erinnern.4Es darf nirgendwo Sauerteig gebenin deinem ganzen Land sieben Tage lang.Von dem Fleisch darf nichts übrig bleiben,das du am Abend des ersten Tages geschlachtet hast.Es soll bis zum nächsten Morgen gegessen sein.5Du darfst das Tier für das Passafest nichtin deinem Heimatort schlachten.Der Herr, dein Gott, hat ihn dir als Wohnort gegeben.6Vielmehr sollst du an den Ort kommen,den der Herr, dein Gott, auswählen wird,um dort in seinem Namen gegenwärtig zu sein.Dort sollst du das Tier für das Passafest schlachten.Schlachte das Tier am Abend, wenn die Sonne untergeht –zu der Stunde, in der du aus Ägypten geflohen bist.7Koch und iss es an dem Ort,den der Herr, dein Gott, erwählen wird.Am Morgen kannst du wieder aufbrechenund zu deinen Zelten zurückkehren16,7 zu deinen Zelten zurückkehren: Biblische Redewendung, mit der die Rückkehr nach Hause zum Ausdruck gebracht wird..8Sechs Tage lang sollst du ungesäuertes Brot essen.Am siebten Tag findet eine Festversammlung stattfür den Herrn, deinen Gott.Da darfst du nichts arbeiten.

Bestimmungen zur Feier des Wochenfestes

9Sieben Wochen sollst du abzählen:Wenn die Ernte des Getreides beginnt,von da an sollst du sieben Wochen zählen.10Dann sollst du das Wochenfest16,10 Wochenfest: Erntefest, das jährlich im Frühsommer gefeiert wird, sieben Wochen nach dem Passafest. feiernfür den Herrn16,10 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., deinen Gott –mit einer freiwilligen Opfergabe16,10 Opfergabe: Eine Gabe für Gott als Zeichen des Danks oder der Bitte. Das Opfer wird auf dem Altar verbrannt und schafft Gemeinschaft mit Gott..Gib so viel, dass es dem Segen16,10 Segen: Besondere Zuwendung Gottes zu den Menschen. Hier ist damit die Ernte gemeint, die den Lebensunterhalt sichert. entspricht,mit dem der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat.11Freue dich16,11 freue dich: Wenn am Heiligtum geopfert wurde, gab es ein fröhliches Festmahl, bei dem Teile des Opfertieres gegessen wurden. Die gesamte Familie, alle Knechte und Mägde sowie die Leviten konnten sich satt essen. vor dem Herrn, deinem Gott,du und alle anderen mit dir:dein Sohn und deine Tochter,dein Sklave16,11 Sklaven: Sie gehörten zum Eigentum anderer Menschen, bekamen keinen Lohn für ihre Arbeit und konnten nicht frei über ihr Leben entscheiden. und deine Sklavin,der Levit16,11 Levit: Die Leviten haben wie die Priester bestimmte Aufgaben im Gottesdienst. Sie besitzen kein Land, sondern leben von dem, was sie von anderen Israeliten erhalten. aus deinem Heimatort,der Fremde16,11 Fremder: Person, die nicht zur Gemeinschaft Israels gehört und häufig wirtschaftlich schlechter gestellt war. Fremde sind durch das Gastrecht geschützt., die Waise16,11 Waise: Kind, dessen Eltern gestorben sind und dessen Versorgung dadurch nicht mehr sicher ist. Von der Gemeinschaft wird gefordert, dass sie Waisen versorgt und niemand ihre schwache Stellung ausnutzt. und die Witwe16,11 Witwe: Frau, deren Mann verstorben ist und die dadurch rechtlich, sozial und wirtschaftlich in eine schwierige Lage geriet. Von der Gemeinschaft wird gefordert, dass sie Witwen versorgt und niemand ihre schwache Stellung ausnutzt., die bei dir leben.Feiere an dem Ort,den der Herr, dein Gott, erwählen wird,um dort in seinem Namen gegenwärtig16,11 im Namen gegenwärtig sein: Durch seinen Namen ist Gott selbst anwesend. In der Regel ist diese Vorstellung mit Jerusalem und dem Tempel verbunden. zu sein.12Denk daran, dass du selbst Sklave in Ägypten16,12 Sklave in Ägypten: 2. Mose/Exodus 1 erzählt von den Erfahrungen der Israeliten als Sklaven in Ägypten. warst!Beachte und befolge diese Gesetze!

Bestimmungen zur Feier des Laubhüttenfestes

13Das Laubhüttenfest16,13 Laubhüttenfest: Siebentägiges Erntefest im Herbst. Während dieser Zeit leben die Menschen in Hütten aus Laub und Zweigen, die an die Zeit der Wüstenwanderung Israels erinnern sollen. feiere sieben Tage lang,wenn du die Ernte von Korn und Wein versorgt hast.14Freue dich an deinem Fest mit anderen zusammen:mit deinem Sohn und deiner Tochter,mit deinem Sklaven16,14 Sklaven: Sie gehörten zum Eigentum anderer Menschen, bekamen keinen Lohn für ihre Arbeit und konnten nicht frei über ihr Leben entscheiden. und deiner Sklavin,mit dem Levit16,14 Levit: Die Leviten haben wie die Priester bestimmte Aufgaben im Gottesdienst. Sie besitzen kein Land, sondern leben von dem, was sie von anderen Israeliten erhalten., dem Fremden16,14 Fremder: Person, die nicht zur Gemeinschaft Israels gehört und häufig wirtschaftlich schlechter gestellt war. Fremde sind durch das Gastrecht geschützt., der Waise16,14 Waise: Kind, dessen Eltern gestorben sind und dessen Versorgung dadurch nicht mehr sicher ist. Von der Gemeinschaft wird gefordert, dass sie Waisen versorgt und niemand ihre schwache Stellung ausnutzt. und der Witwe16,14 Witwe: Frau, deren Mann verstorben ist und die dadurch rechtlich, sozial und wirtschaftlich in eine schwierige Lage geriet. Von der Gemeinschaft wird gefordert, dass sie Witwen versorgt und niemand ihre schwache Stellung ausnutzt.,die in deinem Heimatort wohnen.15Sieben Tage lang sollst du feiernvor dem Herrn16,15 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., deinem Gott,an dem Ort, den der Herr auswählen wird.Denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen16,15 segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu den Menschen. Hier ist damit die Ernte gemeint, die den Lebensunterhalt sichert.in allem, was du erntest,und bei allem, was du tust.Darum kannst du wirklich fröhlich sein!

16Dreimal im Jahr sollen alle Männervor dem Herrn, deinem Gott, erscheinen.An den Ort16,16 der Ort: Meint den Tempel in Jerusalem. sollen sie kommen,den er erwählen wird:am Fest der ungesäuerten Brote16,16 Fest der ungesäuerten Brote: Fest, das jährlich im Frühjahr gefeiert wird und an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten erinnert; vgl. 2. Mose/Exodus 12,15-20. In der Eile des Aufbruchs war keine Zeit, Brot aus Sauerteig zu backen. Deshalb wird in dieser Festwoche nur ungesäuertes Brot gegessen.,am Wochenfest16,16 Wochenfest: Erntefest, das jährlich im Frühsommer gefeiert wird, sieben Wochen nach dem Passafest. und am Laubhüttenfest16,16 Laubhüttenfest: Siebentägiges Erntefest im Herbst. Während dieser Zeit leben die Menschen in Hütten aus Laub und Zweigen, die an die Zeit der Wüstenwanderung Israels erinnern sollen..Vor dem Herrnsollen sie nicht mit leeren Händen erscheinen,17sondern jeder mit einer Gabe.Jeder gebe, so viel er kann, je nachdem,wie der Herr, dein Gott, dich gesegnet16,17 gesegnet: Besondere Zuwendung Gottes zu den Menschen. Hier ist damit die Ernte gemeint, die den Lebensunterhalt sichert. hat.

Bestimmungen für Könige, Priester und Propheten

5. Mose/Deuteronomium 16,18–18,22

Ordnung der Rechtsprechung

18Du sollst Richter und Verwalter einsetzenin allen Toren16,18 Tor: Torgebäude in der Stadtmauer. Der Platz davor diente als Marktplatz und Versammlungsort für Gerichtsverhandlungen. deiner Städte,in jedem Gebiet deiner Stämme16,18 Stämme Israels: Israel versteht sich als Verband von zwölf Stämmen, die auf die Nachkommen der Söhne Jakobs zurückgehen..In allen Städten, die der Herr16,18 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., dein Gott, dir gibt,sollen diese Richter für das Volk Recht sprechen.Ihre Urteile sollen gerecht sein.

19Du darfst das Recht nicht beugen.Es darf keine Rolle spielen, wen du vor dir hast.Du darfst kein Bestechungsgeschenk annehmen.Denn ein Bestechungsgeschenk macht blind.Es verschließt die Augen der klugen Menschen.Und es verdreht die Sache dessen, der im Recht ist.20Du sollst der Gerechtigkeit nachjagenund nur der Gerechtigkeit!Dann wirst du leben und das Land in Besitz nehmen,das der Herr, dein Gott, dir gibt.

Warnung vor falschem Gottesdienst

21Du darfst neben dem Altar16,21 Altar: Eine Art Tisch oder Podest, auf dem einer Gottheit Opfergaben dargebracht wurden. des Herrn16,21 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., deines Gottes,den du errichten wirst, keinen Kultpfahl16,21 Kultpfahl: Hebräisch Aschera. Ein von Menschen aufgerichteter Holzpfahl mit religiöser Bedeutung. aufstellen.22Du darfst auch keinen Kultstein16,22 Kultstein: Hebräisch Massebe. Ein von Menschen aufgerichteter Stein mit religiöser Bedeutung. aufstellen.Denn das hasst der Herr, dein Gott.