BasisBibel (BB)
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David baut seine Herrschaft aus

2. Samuel 6,1–8,18

David holt die Bundeslade aus Kirjat-Jearim

61David6,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. rief die besten Soldaten Israels zusammen.Es waren 30.000 Mann.2Dann zog David mit allen Leuten los,die bei ihm waren.Er ging nach Baala6,2 Baala: Anderer Name für die Ortschaft Kirjat-Jearim. 1. Samuel 7,1 erzählt, dass die Lade Gottes dort untergebracht wurde. ins Gebiet von Juda,um von dort die Lade6,2 Lade: Eine an Stangen tragbare Truhe aus Holz mit goldener Deckplatte, die für die Gegenwart Gottes bei seinem Volk steht. 2. Mose/Exodus 25,16 zufolge werden in ihr die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt. Gottes zu holen.Sie ist benannt nach dem Herrn6,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. Zebaot6,2 Zebaot: Der Beiname bedeutet übersetzt »(Gott) der himmlischen Heere« und bringt die Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.,der über den Kerubim6,2 Kerubim: Himmlische Wesen mit einem menschlichen Gesicht, Flügeln und einem Löwenkörper. Ihre Abbilder im Heiligtum tragen den Thron Gottes. thront.3Man fuhr die Lade Gottes mit einem neuen Wagen.So holte man sie aus dem Haus von Abinadab in Gibea6,3 Gibea: Stadt 5 km nördlich von Jerusalem..Usa und Achjo, die Söhne des Abinadab,führten den neuen Wagen.4Usa ging neben der Lade Gottes her und Achjo voraus.5David und alle Israeliten waren fröhlich vor dem Herrn.Sie sangen voller Hingabe und musizierten dazumit Leiern6,5 Leier: Musikinstrument mit bis zu 10 Saiten, die gezupft wurden., Harfen6,5 Harfe: Musikinstrument mit einer größeren Anzahl von Saiten, die gezupft wurden., Handpauken, Rasseln und Zimbeln6,5 Zimbel: Musikinstrument aus einem Paar kleiner bronzener Teller, die rhythmisch aneinandergeschlagen werden..

6So kamen sie zum Dreschplatz6,6 Dreschplatz: Ebener Platz außerhalb einer Siedlung, auf dem das Getreide gedroschen und die Spreu vom Weizen getrennt wird. des Nachon.Usa aber streckte seine Hand nach der Lade6,6 Lade: Eine an Stangen tragbare Truhe aus Holz mit goldener Deckplatte, die für die Gegenwart Gottes bei seinem Volk steht. 2. Mose/Exodus 25,16 zufolge werden in ihr die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt. Gottes ausund hielt sie fest.Denn die Zugtiere drohten sich loszureißen.7Da wurde der Herr zornig auf Usa6,7 zornig auf Usa: Die Lade Gottes galt als heilig. Die Begebenheit zeigt, dass heilige Gegenstände nicht einfach berührt werden durften..Der hatte nämlich seine Hand ausgestreckt.Deshalb bestrafte ihn Gott mit dem Tod.So starb Usa an Ort und Stelle neben der Lade Gottes.8David6,8 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. war darüber entsetzt,dass der Herr Usa aus dem Leben gerissen hatte.Darum nannte David den Ort Perez-Usa,das bedeutet: Riss-Usa.So heißt er bis zum heutigen Tag.9David fürchtete sich damals vor dem Herrn und sagte:»Wie kann die Lade des Herrn zu mir kommen?«10Da wollte David die Lade des Herrnnicht mehr zu sich in die Stadt Davids6,10 Stadt Davids: Name für den ältesten besiedelten Teil Jerusalems, im Südosten der heutigen Altstadt gelegen. Der Name erinnert an die Eroberung durch König David, vgl. 2. Samuel 5,6-9. holen.Stattdessen schaffte David sie beiseitein das Haus des Obed-Edom aus Gat6,10 Gat: Eine der fünf Hauptstädte der Philister, im Bergland zwischen Jerusalem und dem Mittelmeer gelegen..

David bringt die Bundeslade nach Jerusalem

11Drei Monate war die Lade des Herrn6,11 Lade: Eine an Stangen tragbare Truhe aus Holz mit goldener Deckplatte, die für die Gegenwart Gottes bei seinem Volk steht. 2. Mose/Exodus 25,16 zufolge werden in ihr die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt.bereits im Haus von Obed-Edom aus Gat6,11 Gat: Eine der fünf Hauptstädte der Philister, im Bergland zwischen Jerusalem und dem Mittelmeer gelegen..Und der Herr6,11 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. segnete Obed-Edommit seinem ganzen Haus.12Davon berichtete man König David6,12 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete.:»Der Herr hat das Haus Obed-Edoms gesegnetmit allem, was dazugehört.Und das hat mit der Lade Gottes zu tun.«Da ging David losund holte die Lade Gottes aus dem Haus Obed-Edoms.Voller Freude brachte er sie in die Stadt Davids6,12 Stadt Davids: Name für den ältesten besiedelten Teil Jerusalems, im Südosten der heutigen Altstadt gelegen. Der Name erinnert an die Eroberung durch König David, vgl. 2. Samuel 5,6-9..13Die Träger führten die Lade des Herrn mit sich.Nachdem sie sechs Schritte gegangen waren,brachte er einen Stier und ein Mastkalb als Opfer6,13 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. dar.14David tanzte voller Hingabe vor dem Herrn.Dabei hatte David nur einen leinenen Priesterschurz6,14 Priesterschurz: Teil der Dienstkleidung eines Priesters. Er wird in 2. Mose/Exodus 28,6-14 beschrieben. an.15So brachten David und alle Israelitendie Lade des Herrn in die Hauptstadt.Dabei jubelten sie und die Widderhörner6,15 Widderhorn: Hebräisch schofar. Ein Musik- und Signalinstrument, das aus dem Horn eines Widders hergestellt wird. erschallten.

16Die Lade des Herrn kam in die Stadt Davids6,16 Stadt Davids: Name für den ältesten besiedelten Teil Jerusalems, im Südosten der heutigen Altstadt gelegen. Der Name erinnert an die Eroberung durch König David, vgl. 2. Samuel 5,6-9..Michal6,16 Michal: Die erste Ehefrau Davids, vgl. 1. Samuel 18,17-29. aber, Sauls6,16 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. Tochter, schaute durchs Fenster.Und sie sah König David6,16 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete.,wie er vor dem Herrn hüpfte und tanzte.Da verachtete sie ihn in ihrem Herzen.17Als die Lade des Herrn angekommen war,stellte man sie an ihren Platz in der Mitte des Zeltes.David hatte es für sie aufgeschlagen.Dann brachte David Brand-6,17 Brandopfer: Das geschlachtete Opfertier wird mit Ausnahme der Haut bzw. des Fells vollständig auf dem Brandopferaltar verbrannt. und Schlachtopfer6,17 Schlachtopfer: Fett und Innereien wurden als Dank für Gott verbrannt, während das Fleisch von den Opfernden gegessen wurde. darvor dem Herrn.18Als David mit dem Darbringen der Opfer fertig war,segnete6,18 Segen, segnen: Wer einen anderen Menschen segnet, bittet Gott, dem Gesegneten Kraft, Leben und Wohlergehen zu schenken. er das Volk im Namen des Herrn Zebaot6,18 Zebaot: Der Beiname bedeutet übersetzt »(Gott) der himmlischen Heere« und bringt die Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck..19Er gab allen im Volk, jedem Israeliten,Männern wie Frauen, jeweils einen Laib Brot,einen Dattelkuchen und einen Rosinenkuchen.Dann ging das Volk heim,jeder in sein Haus.

Michal schaut auf David herab

20Als David6,20 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. heimkehrte und seine Familie begrüßte,trat ihm Michal, die Tochter Sauls, entgegen und sagte:»Ach wie würdevoll hat er sich heute aufgeführt,der König von Israel!Nackt hat er vor den Frauen seiner Knechte getanzt,wie es sonst nur einer aus dem Gesindel tut.«21David erwiderte Michal:»Nein! Vor dem Herrn6,21 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. habe ich getanzt.Er hat mich zum königlichen Hirten6,21 königlicher Hirte: Ehrentitel für Könige im Alten Orient, der anzeigt, dass sie für den Schutz ihres Volkes zuständig sind. bestimmt.Ich sollte über sein Volk Israel herrschenanstelle deines Vaters und seiner Nachkommen.22Vor dem Herrn will ich mich erniedrigen,noch mehr, als ich es diesmal getan habe.In seinen Augen will ich niedrig erscheinen.Bei den Frauen aber, von denen du sprichst,bei denen werde ich hoch angesehen sein.«23Michal aber, die Tochter Sauls, blieb kinderlosbis zu ihrem Tod.