BasisBibel (BB)
33

König Manasse und König Amon

2. Chronik 33,1-25

Manasse führt den Götzendienst ein

331Manasse33,1 Manasse: König des Südreichs Juda (696–642 v. Chr.). war zwölf Jahre alt, als er König wurde.55 Jahre regierte er in Jerusalem33,1 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört..2Er tat, was der Herr33,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. verurteilt.Er tat Abscheuliches genau wie die anderen Völker,die der Herr vor den Israeliten vertrieben33,2 vertrieben: Josua 6–12 berichtet davon, wie Gott den Israeliten half, das verheißene Land zu erobern. hatte.3Manasse baute die Kultplätze33,3 Kultplatz: Lokales Heiligtum auf einer Anhöhe oder Bezeichnung für einen Ort, an dem fremde Götter verehrt werden. wieder auf,die sein Vater Hiskija abgerissen hatte.Er errichtete Altäre für die Baale33,3 Baal: Der palästinisch-syrische Wettergott Baal ist hier zum Sinnbild für alle fremden Götter geworden, deren Verehrung in Israel verboten war..Und er ließ Kultpfähle33,3 Kultpfahl: Hebräisch Aschera. Ein von Menschen aufgerichteter Holzpfahl mit religiöser Bedeutung. anfertigen.Dazu verehrte er das himmlische Heer33,3 himmlisches Heer: Bezeichnung für Sonne, Mond und Sterne, die als Gottheiten verehrt wurden.und betete die Gestirne an.4Er baute auch Altäre33,4 Altar: Eine Art Tisch oder Podest, auf dem einer Gottheit Opfergaben dargebracht wurden. im Tempel des Herrn33,4 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte..Dabei hatte der Herr doch gesagt:»In Jerusalem bin ich in meinem Namenfür immer gegenwärtig.«5Für das ganze himmlische Heer baute er Altärein den beiden Höfen33,5 Höfe: Der Tempel in Jerusalem war von einem inneren und äußeren Vorhof umgeben. des Tempels.6Er ließ seinen Sohn im Ben-Hinnom-Tal33,6 Ben-Hinnom-Tal: Tal, in dem die Opferstätte Tofet liegt, an der fremden Göttern Opfer dargebracht werden.durchs Feuer gehen33,6 durchs Feuer gehen lassen: Meint das Opfern von Kindern in Notlagen. Das war den Israeliten verboten..Er betrieb Wahrsagerei33,6 Wahrsagerei, wahrsagen: Praktiken und Methoden, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen oder gegenwärtig Verborgenes zu enthüllen., Zauberei33,6 Zauberei: Praktiken und Methoden, um Ereignisse, Menschen oder Gegenstände auf übernatürliche Art und Weise zu beeinflussen. und Zeichendeutung,ließ Tote und Geister befragen33,6 Tote und Geister befragen: Die Befragung von Totengeistern war in Israel verboten, vgl. die Erzählung von Saul bei der Totenbeschwörerin in En-Dor 1. Samuel 28,3-25..Er tat so viele Dinge, die der Herr verurteilt,dass er ihn sehr zornig33,6 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. machte.7Er ließ ein Götzenbild33,7 Götzenbild: Abfällige Bezeichnung für ein aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. anfertigen.Auch das brachte er in den Tempel Gottes.Dabei hatte Gott doch Folgendes33,7 Folgendes: Ein ähnliches Versprechen findet sich in 2. Chronik 7,12-16. gesagt,als er zu David33,7 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. und seinem Sohn Salomo33,7 Salomo: Einer der berühmtesten Könige von Israel, der etwa 970–930 v. Chr. regierte. sprach:»Jerusalem habe ich aus allen Stämmen Israels erwählt.Denn an diesem Ort und in diesem Tempelwill ich für immer in meinem Namen gegenwärtig sein33,7 im Namen gegenwärtig sein: Durch seinen Namen ist Gott selbst anwesend. In der Regel ist diese Vorstellung mit Jerusalem und dem Tempel verbunden..8Ich habe euren Vorfahren Land zugewiesen.Ich werde es nicht noch einmal zulassen,dass die Füße der Israeliten diesen Boden verlassen.Nur müssen sie darauf achten, alles zu tun,was ich ihnen befohlen habe:Sie müssen nach der ganzen Weisung33,8 Weisung: Hebräisch Tora. Sie umfasst die schriftliche und mündliche Mitteilung von Gottes Willen., den Satzungenund den Rechtsbestimmungen des Mose33,8 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote. leben.«9Trotzdem verführte Manasse die Judäerund die Einwohner von Jerusalem.Sie taten noch schlimmere Dinge als die Völker,die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.

10Der Herr redete mit Manasse33,10 Manasse: König des Südreichs Juda (696–642 v. Chr.).und mit seinem ganzen Volk.Aber die hörten nicht zu.11Da ließ der Herrdie Heerführer des Königs von Assyrien33,11 Assyrien: Militärische Großmacht in der gleichnamigen Region am oberen Tigris, im heutigen Irak. angreifen.Die nahmen Manasse mit Haken gefangen,legten ihn in Ketten aus Bronze33,11 Bronze: Metall-Legierung aus Kupfer und Zinn. Sie wurde zur Herstellung von Schmuck, Waffen und Gegenständen für den Gottesdienst verwendet.und führten ihn nach Babylon33,11 Babylon: Hauptstadt Babyloniens. Nach der Eroberung Jerusalems 586 v. Chr. wurden viele Bewohner dorthin verschleppt..

Manasse schafft den Götzendienst ab

12Die Lage von Manasse33,12 Manasse: König des Südreichs Juda (696–642 v. Chr.). war aussichtslos geworden.Da wollte er den Herrn33,12 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., seinen Gott, milde stimmen.Er verbeugte sich ganz tiefvor dem Gott seiner Vorfahren 13und betete zu ihm.Der ließ sich von ihm erweichenund erhörte sein Flehen.Er ließ ihn als König nach Jerusalem33,13 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. zurückkehren.Da erkannte Manasse: »Der Herr ist Gott.«

14Danach baute Manasse33,14 Manasse: König des Südreichs Juda (696–642 v. Chr.). eine äußere Mauer für die Stadt Davids33,14 Stadt Davids: Name für den ältesten besiedelten Teil Jerusalems, im Südosten der heutigen Altstadt gelegen. Der Name erinnert an die Eroberung durch König David, vgl. 2. Samuel 5,6-9.im Tal westlich der Gihonquelle33,14 Gihonquelle: Hauptquelle für die Wasserversorgung Jerusalems, in der Nähe des Tempels gelegen..Sie ging rings um den Hügel Ofel33,14 Hügel Ofel: Südlich des Tempelbergs in Jerusalem gelegener, künstlich aufgeschütteter Hügel.bis zum Eingang am Fischtor.Er ließ sie sehr hoch bauen.In allen befestigten Städten in Juda33,14 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt.ernannte er Kommandanten.15Er beseitigte die fremden Götter33,15 Götter: Götter, die von anderen Völkern verehrt werden. Israel hat nur einen einzigen Gott.und das Götterbild33,15 Götterbild: Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes kleines Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. aus dem Haus des Herrn33,15 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem..Er entfernte alle Altäre33,15 Altar: Eine Art Tisch oder Podest, auf dem einer Gottheit Opfergaben dargebracht wurden.,die er auf dem Berg beim Haus des Herrnund sonst in Jerusalem33,15 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. gebaut hatte.Er warf das alles aus der Stadt hinaus.16Den Altar des Herrn stellte er wieder herund brachte auf ihm Schlacht-33,16 Schlachtopfer: Fett und Innereien wurden als Dank für Gott verbrannt, während das Fleisch von den Opfernden gegessen wurde. und Dankopfer33,16 Dankopfer: Eine Opfergabe, die Gott zum Dank für die erfahrene Rettung im Tempel dargebracht wird. dar.Schließlich befahl er den Bewohnern von Juda,dem Herrn, dem Gott Israels, zu dienen.17Das Volk brachte auf den Kultplätzen33,17 Kultplatz: Lokales Heiligtum auf einer Anhöhe oder Bezeichnung für einen Ort, an dem fremde Götter verehrt werden.zwar nach wie vor Opfer33,17 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. dar.Aber jetzt taten sie es für den Herrn, ihren Gott.

Angaben zur Regierungszeit von König Manasse

18Die übrige Geschichte von Manasse33,18 Manasse: König des Südreichs Juda (696–642 v. Chr.).steht in der Chronik der Könige von Israel33,18 Chronik der Könige von Israel: Ein uns unbekanntes Buch, das vermutlich Aufzeichnungen über den Königshof und die Regierungszeit einzelner Könige umfasste..Sie enthält auch das Gebet33,18 Gebet: Reden des Menschen mit Gott. zu seinem Gottund die Worte der Seher33,18 Seher: Mensch, dem Gott die Gabe verliehen hat, verborgene Dinge und künftige Ereignisse vorherzusehen., die zu ihm sprachenim Namen des Herrn33,18 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., des Gottes Israels.19Das Gebet Manasses und wie es erhört wurdeist aufgeschrieben in der Geschichte des Hosai33,19 Geschichte des Hosai: Eine uns unbekannte Schrift, die vermutlich Aufzeichnungen des ebenfalls unbekannten Hosai enthielt..Sie berichtet auch von Manasses Sünden33,19 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können., seiner Untreue,von den Orten, an denen er Kultplätze33,19 Kultplatz: Lokales Heiligtum auf einer Anhöhe oder Bezeichnung für einen Ort, an dem fremde Götter verehrt werden. angelegtund Kultpfähle33,19 Kultpfahl: Hebräisch Aschera. Ein von Menschen aufgerichteter Holzpfahl mit religiöser Bedeutung. und Götterbilder33,19 Götterbild: Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes kleines Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. errichtet hatte.Sie reicht bis zu dem Punkt,an dem er sich schließlich beugte.20Als Manasse33,20 Manasse: König des Südreichs Juda (696–642 v. Chr.). starb, begrub man ihn bei seinem Haus.Sein Sohn Amon33,20 Amon: König des Südreichs Juda (641–640 v. Chr.). wurde König an seiner Stelle.

Angaben zur Regierungszeit von König Amon

21Amon33,21 Amon: König des Südreichs Juda (641–640 v. Chr.). war 22 Jahre alt, als er König wurde.Zwei Jahre regierte er in Jerusalem33,21 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört..22Er tat, was der Herr33,22 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. verurteilt,so wie sein Vater Manasse es getan hatte.Amon brachte Opfer33,22 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. dar vor allen Götterbildern33,22 Götterbild: Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes kleines Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten.,die sein Vater Manasse hergestellt hatte,und verehrte sie.23Er verbeugte sich nicht vor dem Herrn,wie sich sein Vater Manasse unterworfen hatte.Nein, Amon machte die Schuld33,23 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. noch größer.24Da verschworen sich seine Beamten gegen ihnund töteten ihn in seinem Palast.25Daraufhin erschlug das Volk des Landes alle,die sich gegen König Amon verschworen hatten.Und so machten sie seinen Sohn Joschija33,25 Joschija: König des Südreichs Juda (640–609 v. Chr.). Er kam als Kind auf den Thron und führte Reformen am Tempel durch, vgl. 2. Könige 22,1–23,30. zum König.Er regierte an seiner Stelle.