BasisBibel (BB)
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Joschafats Siege

201Die Moabiter20,1 Moabiter: Nachbarvolk Israels im Ostjordanland., Ammoniter20,1 Ammoniter: Nachbarvolk Israels im Ostjordanland. und einige Meuniterzogen gegen Joschafat20,1 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.). in den Krieg.2Boten kamen zu Joschafat und meldeten ihm:»Ein großes Heer ist gegen dich losgezogen.Es kommt von der Ostseite des Toten Meeres20,2 Totes Meer: Großer See, in den der Jordan mündet, mit ungewöhnlich hohem Salzgehalt., aus Edom20,2 Edom: Nachbarstaat Israels im Süden.,und steht schon in Hazezon-Tamar.«Hazezon-Tamar heißt auch En-Gedi20,2 En-Gedi: Fruchtbare Oase an der Westküste des Toten Meers..3Joschafat erschrak.Er beschloss, den Herrn20,3 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. zu befragen,und rief in ganz Juda20,3 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt. eine Zeit des Fastens20,3 Fasten: Der freiwillige Verzicht auf Essen und Trinken ist in der Bibel eine übliche religiöse Praxis. aus.4Die Bewohner von Juda versammelten sich,um den Herrn zu suchen.Aus allen Städten Judas kamen sie zusammen,um sich an den Herrn zu wenden.

5Joschafat20,5 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.). stellte sich vor den neuen Hofam Haus des Herrn20,5 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem..In der Versammlung von Juda20,5 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt. und Jerusalem20,5 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. betete er:6»Herr, Gott unserer Vorfahren:Bist du nicht der Gott im Himmelund regierst über alle Königreiche der Völker?In deiner Hand sind Kraft und Macht.Keiner stellt sich dir in den Weg.7Hast du, unser Gott, die Bewohner dieses Landesnicht einst20,7 einst: In Josua 6–12 wird erzählt, wie Gott dem Volk Israel dabei hilft, das von ihm verheißene Land zu erobern. vor deinem Volk Israel20,7 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. vertrieben?Für immer hast du dieses Landden Nachkommen deines Freundes Abraham20,7 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. gegeben.8In diesem Land haben sie sich niedergelassen,und darin ein Heiligtum für deinen Namen20,8 Name Gottes: Steht für Gott selbst und seine Gegenwart, vor allem im Heiligtum. gebaut.Sie haben gesagt20,8 sie haben gesagt: Ähnliche Bitten finden sich im dem Gebet, das Salomo bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem spricht; vgl. 2. Chronik 6,12-42.:9›Wenn Unheil über uns kommt– Krieg als Strafe, Pest oder Hungersnot –,dann treten wir vor dieses Haus und damit vor dich.Denn du bist in diesem Hausin deinem Namen gegenwärtig20,9 im Namen gegenwärtig sein: Durch seinen Namen ist Gott selbst anwesend. In der Regel ist diese Vorstellung mit Jerusalem und dem Tempel verbunden..Zu dir schreien wir in unserer Not.Du wirst uns hören und retten.‹10Jetzt kommen die Ammoniter20,10 Ammoniter: Nachbarvolk Israels im Ostjordanland., die Moabiter20,10 Moabiter: Nachbarvolk Israels im Ostjordanland.und die Bewohner vom Gebirge Seir20,10 Seir: Gebirgszug südöstlich des Toten Meers und Siedlungsgebiet der Edomiter..Du hast die Israeliten nicht durch ihr Land ziehen lassen20,10 nicht durch ihr Land ziehen lassen: Damit die Israeliten nicht in Streit und Kämpfe mit den drei Völkern gerieten, befahl Gott ihnen, ihre Gebiete auf dem Weg ins gelobte Land nicht zu durchqueren; vgl. 5. Mose/Deuteronomium 2,1-23.,als sie aus Ägypten kamen.Die Israeliten sind ihnen ausgewichenund haben sie nicht vernichtet.11Jetzt wollen sie uns Böses antun:Sie kommen, um uns aus deinem Eigentum20,11 dein Eigentum: Meint das Land, das Gott den Israeliten versprochen hat; vgl. beispielsweise 1. Mose/Genesis 13,14-18. Die Israeliten dürfen das Land nutzen, der Eigentümer bleibt Gott. zu vertreiben,das du uns gegeben hast.12Du, unser Gott, willst du nicht über sie richten?Uns fehlt die Kraft gegen die Übermacht,die da gegen uns heranzieht.Wir wissen nicht, was wir tun sollen.Unsere Augen sind auf dich gerichtet.«13Ganz Juda stand vor dem Herrn,auch die kleinen Kinder, Frauenund älteren Kinder aus Juda20,13 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt..

14Mitten in der Versammlung kam der Geist des Herrnüber Jahasiel, den Leviten und Nachkommen Asafs20,14 Asaf: Sänger und Leiter einer Gruppe von Musikern am Tempel in Jerusalem..Er war der Sohn des Secharja, Enkel von Benajaund Urenkel von Jeiel.Jeiel war der Sohn des Mattanja.15Jahasiel sagte: »Hört jetzt alle gut zu, ganz Juda20,15 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt.,ihr Einwohner von Jerusalem20,15 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. und du, König Joschafat!So spricht der Herr20,15 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern. zu euch:Habt keine Angst und erschreckt nichtvor diesem großen Heer!Der Kampf ist nicht eure, sondern Gottes Sache.16Zieht ihnen morgen entgegen!Seht, sie kommen den steilen Weg von Ziz herauf.Ihr werdet am Ende des Bachtals auf sie stoßenam Rand der Wüste Jeruel.17Dabei ist es nicht eure Aufgabe zu kämpfen.Stellt euch auf, bleibt stehen und seht,wie der Herr euch rettet, Juda und Jerusalem!Habt keine Angst und seid unerschrocken.Zieht ihnen morgen nur entgegen.Der Herr ist mit euch!«18Joschafat20,18 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.). warf sich mit dem Gesicht zu Boden.Ganz Juda und die Einwohner von Jerusalemfielen vor dem Herrn nieder,um den Herrn anzubeten.19Dann standen die Leviten20,19 Leviten: Erfüllen bestimmte Aufgaben beim Gottesdienst im Heiligtum. Mit den Priestern gelten sie als Nachkommen des Stammvaters Levi. auf,die von den Kehatitern und den Korachitern20,19 Korachiter: Eine Gruppe von Sängern am Tempel in Jerusalem. stammten.Mit sehr lauter Stimme priesen sie den Herrn,den Gott Israels.

20Früh am Morgen machten sie sich aufund zogen in die Wüste von Tekoa20,20 Tekoa: Ortschaft etwa 20 km südlich von Jerusalem..Beim Aufbruch trat Joschafat20,20 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.). vor und ermutigte sie:»Hört mich an, Juda20,20 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt. und ihr Einwohner von Jerusalem!Vertraut dem Herrn, eurem Gott,dann werdet ihr bestehen.Vertraut seinen Propheten20,20 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat.,dann werdet ihr siegreich sein.«21Darauf beriet er sich mit dem Kriegsvolkund stellte Sänger für den Herrn auf.Die sollten in heiligen Festgewändernvor der Kampftruppe hergehen und singen:»Dankt dem Herrn!Ja, für immer bleibt seine Güte bestehen.«

22Die Israeliten begannen mit dem Jubel und dem Lobpreis.Da legte der Herr einen Hinterhaltgegen die Ammoniter20,22 Ammoniter: Nachbarvolk Israels im Ostjordanland., Moabiter20,22 Moabiter: Nachbarvolk Israels im Ostjordanland.und die Bewohner vom Gebirge Seir20,22 Seir: Gebirgszug südöstlich des Toten Meers und Siedlungsgebiet der Edomiter..Die rückten gegen Juda20,22 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt. vor und wurden besiegt.23Daraufhin wandten sich die Ammoniter und Moabitergegen die Bewohner vom Gebirge Seir.Sie vernichteten die Bewohner vollständig.Als sie die Bewohner vom Gebirge Seir getötet hatten,bereiteten sie sich gegenseitig ein Ende.24Dann kamen die Bewohner Judas zu einer Stelle,von der aus man die ganze Wüste überblicken konnte.Dort hielten sie Ausschau nach dem feindlichen Heer.Aber sie sahen nur noch Leichen am Boden liegen,niemand war entkommen.25Joschafat20,25 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.). und seine Leute gingen dorthin,um Beute zu machen.Sie fanden bei ihnen reichen Besitz, Kleidungund Wertgegenstände in großer Menge.Sie rafften so viel an sich,dass sie es nicht mehr tragen konnten.Drei Tage lang waren sie damit beschäftigt zu plündern,denn es war sehr viel.26Am vierten Tag versammelten sie sich im Beracha-Tal.Dort priesen sie den Herrn.Deshalb heißt dieser Ort bis heute Beracha-Tal,das heißt: Tal der Lobpreisungen.

27Dann gingen alle Männer von Juda20,27 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt. und Jerusalem20,27 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört.mit Joschafat20,27 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.). an ihrer Spitze nach Hause.Voller Freude kehrten sie nach Jerusalem zurück.Denn der Herr hatte ihnen Freude bereitetüber die Niederlage ihrer Feinde.28So kamen sie mit Harfen20,28 Harfe: Musikinstrument mit einer größeren Anzahl von Saiten, die gezupft wurden., Leiern20,28 Leier: Musikinstrument mit bis zu 10 Saiten, die gezupft wurden. und Trompeten20,28 Trompete: Ein Musik- und Signalinstrument, das aus einem Metallrohr mit Schalltrichter besteht. Es kommt sowohl im Gottesdienst als auch beim Militär zum Einsatz.nach Jerusalem zum Haus des Herrn20,28 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem..29Gott verbreitete Schreckenin den benachbarten Königreichen.Sie hörten davon,dass der Herr gegen Israels20,29 Israel: Um zu verdeutlichen, dass das Südreich Juda rechtmäßiger Nachfolger des Königreichs von David und Salomo ist, wird es hier »Israel« genannt. Feinde kämpfte.30In Joschafats Königreich aber herrschte Frieden.Sein Gott sorgte dafür,dass es Ruhe vor dem Krieg hatte.

Angaben zur Regierungszeit von König Joschafat

31König Joschafat20,31 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.). herrschte über Juda20,31 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt..Er war 35 Jahre alt, als er König wurde.25 Jahre lang herrschte er in Jerusalem20,31 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört..Seine Mutter war Asuba, eine Tochter des Schilhi.32Joschafat folgte dem guten Vorbild seines Vaters Asa20,32 Asa: Von der Regierungszeit des Königs Asa erzählt 2. Chronik 14–16..Er ließ sich davon auch nicht abbringenund tat, was dem Herrn20,32 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. gefiel.33Nur die Kultplätze20,33 Kultplatz: Lokales Heiligtum auf einer Anhöhe oder Bezeichnung für einen Ort, an dem fremde Götter verehrt werden. verschwanden nicht.Das Volk hatte sein Herz noch nicht ganzdem Gott seiner Vorfahren zugewandt.

34Die übrige Geschichte von König Joschafat20,34 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.).ist von Anfang bis Ende aufgeschrieben.Sie steht im Bericht des Jehu, des Sohns von Hanani.Und sie findet sich auch im Buch der Könige von Israel20,34 Buch der Könige von Israel: Ein uns unbekanntes Buch, das vermutlich Aufzeichnungen über den Königshof und die Regierungszeit einzelner Könige umfasste..35Später verbündete sich Joschafat20,35 Joschafat: König des Südreichs Juda (868–847 v. Chr.)., der König von Juda20,35 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt.,mit Ahasja20,35 Ahasja: König des Nordreichs Israel (852–851 v. Chr.)., dem König von Israel.Der aber verstieß gegen Gottes Willen.36Joschafat verbündete sich mit ihm, um Schiffe zu bauenund nach Tarschisch20,36 Tarschisch: Landschaft und Hafenstadt an der Südküste Spaniens, zur Zeit des Alten Testaments das westliche Ende der bekannten Welt. zu gelangen.Sie bauten die Schiffe in Ezjon-Geber.37Elieser, der Sohn des Dodawa aus Marescha,redete als Prophet20,37 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. gegen Joschafat:»Weil du dich mit Ahasja verbündet hast,zerstört der Herr, was du gemacht hast.«Und tatsächlich zerbrachen die Schiffeund konnten nicht nach Tarschisch fahren.