BasisBibel (BB)
18

Saul misstraut David

1. Samuel 18,1–19,24

David und Jonatan werden Freunde

181Als David sein Gespräch mit Saul18,1 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. beendet hatte,begann eine Freundschaft zwischen Jonatan und David18,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete..Denn Jonatan18,1 Jonatan: Ältester Sohn von König Saul. liebte ihn wie sein eigenes Leben.2Saul holte David an diesem Tag an den Königshofund ließ ihn nicht mehr in sein Vaterhaus zurückkehren.3Jonatan und David schlossen einen Bund,der ihre Freundschaft festigte.Jonatan liebte ihn ja wie sein eigenes Leben.4Jonatan trug einen Mantel.Den zog er aus und gab ihn David.Er schenkte ihm auch seine Rüstung,dazu sein Schwert, seinen Bogen18,4 Bogen: Waffe für die Jagd oder den Krieg, mit der Pfeile abgeschossen werden können. und seinen Gürtel.

Saul beginnt David zu hassen

5David18,5 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. zog in den Kampf und hatte überall Erfolg,wohin Saul18,5 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. ihn schickte.Deshalb machte ihn Saul zum Truppenführer.Das gefiel nicht nur dem ganzen Volk,sondern auch den Leuten Sauls.6Wenn die Soldaten siegreich heimkehrten,verließen die Frauen die Städte Israelsund zogen dem König Saul entgegen.Dazu sangen und tanzten sie voller Freudenach dem Takt von Handtrommeln und Zimbeln18,6 Zimbel: Musikinstrument aus einem Paar kleiner bronzener Teller, die rhythmisch aneinandergeschlagen werden..So war es auch, als David den Philister18,6 Philister: Nachbarvolk Israels im Westen. Ihr Siedlungsgebiet lag vor allem in der südlichen Küstenebene am Mittelmeer. erschlug.7Und während die Frauen fröhlich tanzten,sangen sie das folgende Siegeslied18,7 Siegeslied: Das Lied wird auch in 1. Samuel 21,12 und 1. Samuel 29,5 überliefert.:»Saul hat tausend erschlagen, David aber zehntausend!«8Das gefiel Saul ganz und gar nicht.Er kochte vor Wut und dachte bei sich:»David lassen sie zehntausend Feinde erschlagen.Aber bei mir reicht es nur für tausend.Jetzt fehlt nur noch, dass er das Königtum bekommt.«9So wurde Saul misstrauisch gegenüber David.Das begann an diesem Tag und so blieb es auch.

10Am anderen Morgen kam ein Geist von Gott18,10 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. über Saul18,10 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr..Es war ein böser Geist.Da tobte Saul wie ein Wahnsinniger in seinem Palast.David18,10 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. aber spielte wie jeden Tag auf der Harfe.Und Saul hatte gerade seinen Speer18,10 Speer: Waffe mit einer aufgesetzten zweischneidigen Spitze. Sie kann im Nahkampf eingesetzt, aber auch geworfen werden. in der Hand.11Auf einmal schleuderte er den Speer und rief:»Damit werde ich David an die Wand nageln!«Doch David konnte dem Speer zweimal ausweichen.12Da packte Saul eine große Furcht vor David.Denn der Herr18,12 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. war mit ihm.Doch von Saul hatte er sich abgewendet.

13Saul18,13 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. wollte David18,13 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. nicht mehr in seiner Nähe habenund machte ihn zum Truppenführer von 1000 Soldaten.So zog David an der Spitze des Volkes in den Krieg14und war erfolgreich bei allem, was er unternahm.Der Herr war ja mit ihm.15Als Saul merkte, wie erfolgreich David war,fürchtete er sich vor ihm noch mehr.16Doch alle in Israel und Juda liebten David,weil er an ihrer Spitze in den Krieg zogund siegreich heimkehrte.

David heiratet in die Familie Sauls

17Saul18,17 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. sagte zu David18,17 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete.:»Sieh her, da ist Merab, meine älteste Tochter!Die will ich dir zur Frau geben.Dafür musst du dich aber als guter Soldat beweisenund in den Kriegen des Herrn18,17 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. kämpfen.«Saul hatte sich nämlich überlegt:»Ich will David nicht eigenhändig umbringen.Er soll durch die Hand der Philister18,17 Philister: Nachbarvolk Israels im Westen. Ihr Siedlungsgebiet lag vor allem in der südlichen Küstenebene am Mittelmeer. sterben.«18David antwortete Saul:»Wer bin ich denn? Und was bin ich schon wertund die Familie meines Vaters hier in Israel?Wie könnte ich der Schwiegersohn des Königs werden?«19David sollte also Merab, die Tochter Sauls, heiraten.Doch zu der Zeit, als die Hochzeit stattfinden sollte,wurde sie Adriel aus Mehola zur Frau gegeben.

20Michal war die jüngere Tochter Saulsund verliebte sich in David18,20 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete..Als man Saul18,20 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. davon erzählte, war ihm das ganz recht.21Saul überlegte sich nämlich:»Ich tue so, als ob ich sie ihm zur Frau geben will.Dadurch wird er mir in die Falle gehenund durch die Hand der Philister18,21 Philister: Nachbarvolk Israels im Westen. Ihr Siedlungsgebiet lag vor allem in der südlichen Küstenebene am Mittelmeer. sterben.«Dann sagte er zu David:»Unter der und der Bedingung18,21 unter der und der Bedingung: Der hebräische Text ist bruchstückhaft und kann auch anders übersetzt werden. Weitere Bedingungen werden nicht genannt. kannst du heute nochmein Schwiegersohn werden.«

22Saul18,22 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. befahl nun seinen Leuten am Hof,dass sie hinten herum mit David18,22 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. reden sollten:»Schau, der König hat Gefallen an dir!Und außerdem lieben dich alle seine Leute.Du musst der Schwiegersohn des Königs werden!«23Sauls Leute sorgten also dafür,dass diese Worte David zu Ohren kamen.Da antwortete ihnen David:»Scheint es euch so einfach zu sein,der Schwiegersohn des Königs zu werden?Ich bin doch nur ein armer und einfacher Mann.«24Nun liefen die Leute zu Saul und berichteten ihm,wie sich David geäußert hatte.25Daraufhin schärfte ihnen Saul ein,was sie David antworten sollten:»Du musst dem König keinen Brautpreis18,25 Brautpreis: Er ist dem Vater der Braut in Form einer Geld-, Sach- oder Dienstleistung zu zahlen. Damit wird das Recht auf Heirat erworben. bezahlen.Was er fordert, sind die Vorhäute von 100 Philistern.So kann der König Rache nehmen an seinen Feinden.«Saul beabsichtigte nämlich,David in die Hand der Philister fallen zu lassen.26Als man diese Worte David ausrichtete,war ihm das ganz recht.Auf diese Weise schien es ihm möglich,der Schwiegersohn des Königs zu werden.Und es blieb noch etwas Zeit bis zur Heirat.27David machte sich also auf den Weg.Er zog mit seiner Truppe gegen die Philisterund erschlug 200 Mann.Dann brachte David ihre Vorhäute zum König.Man zählte sie ihm einzeln vor,damit er der Schwiegersohn des Königs werde.Und so konnte Saul nicht anders,als ihm seine Tochter Michal zur Frau zu geben.

28Saul18,28 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. erkannte immer deutlicher:Der Herr war mit David18,28 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete..Und Sauls Tochter Michal liebte ihn.29Da fürchtete sich Saul vor David immer mehrund wurde für alle Zeit zum Feind Davids.

30Die Stadtfürsten der Philister18,30 Philister: Nachbarvolk Israels im Westen. Ihr Siedlungsgebiet lag vor allem in der südlichen Küstenebene am Mittelmeer. ließen nicht nach,Krieg zu führen.Sooft sie aber ausrückten, konnte David18,30 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. sie besiegen.Er war siegreicher als alle anderen Soldaten Sauls18,30 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr..Dadurch wurde David immer berühmter.