Reif

Peter Riede

(erstellt: Mai 2024)

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Reif ist ein dünner, schneeartiger Belag aus feinen Eiskristallen. Voraussetzung für seine Entstehung sind Lufttemperaturen unter dem Gefrierpunkt, so dass man resümieren kann: „Reif ist der kalte Bruder des Taus“ (→ Tau; vgl. https://www.wetteronline.de/wetterlexikon/reif). Besonders die durch den Nordwind ausgelösten frostigen Nächte (Sir 43,20) in Palästina konnten zur Reifbildung führen (Dalman 1928, 230).

Die hebräische Bezeichnung für Reif ist כְּפוֺר kəfôr, die griechische πάχνη pachnē.

Naturphänomene sind im Alten Testament Anlass zum Staunen und werden immer wieder direkt mit dem Handeln Gottes verbunden: So verdeutlicht Ps 147,16 die Macht Gottes mit dem Hinweis auf den Reif: Gott streut ihn wie Asche aus, kann ihn aber auch zum Schmelzen bringen. In Sir 43,19 wird auf das wunderhafte Erscheinen des Reifs verwiesen, der von Gott ausgestreut wird wie → Salz. Auf Wettergottmythologie spielt Hi 38,29 an: Danach hat der (vom Himmel kommende) Reif keinen Mutterschoß, der ihn hervorbringt (vgl. Witte 2021, 622). Als Teil der Werke Gottes werden auch die Niederschlagsphänomene wie Reif zu seinem Lob aufgefordert (Dan 3,70 = ZusDan 3,48).

In Ex 16,14 wird das → Manna wegen seines feinen, körnigen, kristallartigen Aussehens mit Raureif verglichen. Weish 16,29 vergleicht die Hoffnung des Undankbaren mit Reif des Winters, der vergeht (zu Sir 43,19 s.o. 3.).

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