Deutsche Bibelgesellschaft

Zusatzmaterial “Martin Luther”

Audiomaterial zum Stundenentwurf Martin Luther

Diese Seite enthält das Audiomaterial für den Stundenentwurf zu Martin Luther und der Reformation. Die Hörfassungen der Texte können von dieser Webseite abgespielt werden oder als Datei gespeichert werden.

Einstieg 1: Martin Luther stellt sich vor

"Mein Name ist Luther, Martin Luther. Manche sagen „der Philosoph“ zu mir, weil ich mir viele Gedanken über Gott und die Welt mache. Für eine kurze Zeit wurde ich auch Junker Jörg genannt. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich wurde im Jahr 1483 geboren, also vor mehr als 500 Jahren. Nach meiner Schulzeit habe ich an der Universität in Erfurt ein Jurastudium begonnen. Aber dann habe ich ein einschneidendes Erlebnis gehabt, was mich zum Nachdenken über mich und mein Leben gebracht hat.

Ich habe mich entschieden, mein Studium abzubrechen und ins Augustinerkloster in Erfurt einzutreten und Mönch zu werden. Schließlich habe ich dann Theologie studiert. Meinem Spitznamen „der Philosoph“ habe ich weiter alle Ehre gemacht und viel über Gott und die Welt nachgedacht. Mir wurde wichtig: Jeder Mensch soll seinen Glauben an Gott selbst bestimmen können. Zu meiner Zeit war dies nicht selbstverständlich. Die Kirche bestimmte, was der richtige Glaube sei und wie Christenmenschen zu leben hatten. Und weil die Menschen in den Gottesdiensten nichts verstanden und nicht selbst in der Bibel lesen konnten, konnten sie nicht widersprechen. Aber dazu später mehr.

Ich fasste einen Entschluss: An diesem Zustand wollte ich etwas ändern. Zu meinem Entschluss gehörte auch, dass ich die Bibel in die deutsche Sprache übersetzen wollte, so dass alle Menschen sie selbst lesen konnten. Damit begann ich Ende 1521."

Input: Vorstellung der Übersetzungsarbeit Luthers

"Ich bin es wieder: Martin, Martin Luther.

Gerade komme ich aus einem Gottesdienst. Ich habe sie mir angeschaut, die Menschen dort: Sie sitzen in den Bänken und verstehen nicht, worum es geht. Im Gottesdienst wird vor allem Lateinisch gesprochen. Deshalb verstehen die Gottesdienstbesuchenden nicht, was gesagt wird. Auch die Bibeltexte werden in lateinischer Sprache vorgelesen. Das verstehen nur die Priester und Gelehrten. Alle anderen verstehen nichts.

Man könnte denken, die Menschen sollen es zu Haus nachlesen, wenn es sie überhaupt interessiert. Aber auch das geht nicht: Eine Bibel in einer einheitlichen deutschen Übersetzung gibt es nicht. Und gäbe es eine, könnten sich nur wenige Menschen eine leisten, so teuer ist die Buchherstellung.

Dabei wäre es so wichtig, dass jeder Mensch die Bibel selbst lesen könnte. Denn jeder Mensch hat ein Recht darauf, seinen eigenen Glauben an Gott zu suchen und zu finden. Dazu muss es auch eine Bibel in deutscher Sprache geben.

Mein Entschluss steht fest: Ich will die Bibel in eine einheitliche deutsche Sprache übersetzen. Ich will dazu beitragen, dass jeder Mensch einfach lesen und gut verstehen kann, was in der Bibel steht und daraus den eigenen Glauben gestalten kann."

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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