• DIE OFFENBARUNG AN JOHANNES (Offenbarung)
  • Offb 4-5

BLICK IN DIE ZUKUNFT: DAS GERICHT ÜBER DIE ALTE WELT UND DIE ERSCHAFFUNG DER NEUEN (4,1–22,5)

41 Danach blickte ich auf, da sah ich im Himmel eine offene Tür. Die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune* klang, sagte: »Komm herauf! Ich werde dir zeigen, was in Zukunft geschehen muss.«

Vorspiel im Himmel (1): Der Schöpfer der Welt steht bereit, seine Herrschaft in der Welt endgültig durchzusetzen

2 Sofort nahm der Geist* von mir Besitz und ich sah: Im Himmel stand ein Thron, und auf dem Thron saß einer.

3 Er strahlte wie die Edelsteine Jaspis und Karneol. Über dem Thron stand ein Regenbogen, der leuchtete wie ein Smaragd.

4 Um den Thron standen im Kreis vierundzwanzig andere Throne, darauf saßen vierundzwanzig Älteste*. Sie trugen weiße Kleider und goldene Kronen*.

5 Von dem Thron gingen Blitze aus und dröhnende Donnerschläge. Vor dem Thron brannten sieben Fackeln, das sind die sieben Geister* Gottes.

6 Im Vordergrund war etwas wie ein gläsernes Meer, so klar wie Kristall.

In der Mitte, in einem inneren Kreis um den Thron, waren vier mächtige Gestalten*, die nach allen Seiten voller Augen waren.

7 Die erste sah aus wie ein Löwe, die zweite wie ein Stier, die dritte hatte ein Gesicht wie ein Mensch, und die vierte glich einem fliegenden Adler.

8 Jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel, die innen und außen mit Augen bedeckt waren. Tag und Nacht rufen sie unaufhörlich:

»Heilig, heilig, heilig ist der Herr,
der Gott, der die ganze Welt regiert,
der war und der ist und der kommt!«

9-10 Immer wieder riefen die vier mächtigen Gestalten Preis, Ehre und Dank aus für den, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt. Und jedes Mal, wenn sie das taten, warfen sich die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron sitzt, und beteten den an, der in alle Ewigkeit lebt. Sie legten ihre Kronen vor dem Thron nieder und sagten:

11 »Würdig bist du,
unser Herr und Gott,
dass alle dich preisen und ehren
und deine Macht anerkennen.
Denn du hast die ganze Welt geschaffen;
weil du es gewollt hast, ist sie entstanden.«

Vorspiel im Himmel (2): Die Buchrolle mit den sieben Siegeln und die Ermächtigung des Lammes, die Siegel zu lösen

51 In der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, sah ich eine Buchrolle*. Sie war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln verschlossen.

2 Und ich sah einen mächtigen Engel*, der mit lauter Stimme fragte: »Wer ist würdig, die Siegel aufzubrechen und das Buch zu öffnen?«

3 Aber es gab niemand, der es öffnen und hineinsehen konnte, weder im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde.

4 Ich weinte sehr, weil niemand gefunden wurde, der würdig war, das Buch zu öffnen und hineinzusehen.

5 Da sagte einer der Ältesten* zu mir: »Hör auf zu weinen! Der Löwe aus dem Stamm Juda und Nachkomme Davids* hat den Sieg errungen. Er ist würdig; er wird die sieben Siegel aufbrechen und das Buch öffnen.«

6 Da sah ich direkt vor dem Thron, umgeben von den vier mächtigen Gestalten* und vom Kreis der Ältesten, ein Lamm stehen. Es sah aus, als ob es geschlachtet wäre. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen; das sind die sieben Geister* Gottes, die in die ganze Welt gesandt worden sind.

7 Das Lamm ging zu dem, der auf dem Thron saß, und nahm die Buchrolle aus seiner rechten Hand.

8 Und als es sie genommen hatte, warfen sich die vier mächtigen Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder. Jeder Älteste hatte eine Harfe und eine goldene Schale mit Weihrauch*; das sind die Gebete der Menschen, die zu Gottes heiligem Volk gehören.

9 Sie sangen ein neues Lied:

»Du bist würdig, das Buch zu nehmen
und seine Siegel aufzubrechen!
Denn du wurdest als Opfer* geschlachtet,
und mit deinem vergossenen Blut*
hast du Menschen für Gott erworben,
Menschen aus allen Sprachen und Stämmen,
aus allen Völkern und Nationen.

10 Zu Königen hast du sie gemacht
und zu Priestern für unseren Gott;
und sie werden über die Erde herrschen.«

11 Dann sah und hörte ich Tausende und Abertausende von Engeln, eine unübersehbare Zahl. Sie standen rund um den Thron und die vier mächtigen Gestalten und die Ältesten

12 und riefen mit lauter Stimme:

»Würdig ist das geopferte Lamm,
Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit,
Kraft und Ehre, Ruhm und Preis!«

13 Und alle Geschöpfe in der Luft, auf der Erde, unter der Erde und im Meer – alles, was in der Welt lebt – hörte ich laut mit einstimmen:

»Preis und Ehre, Ruhm und Macht
gehören ihm, der auf dem Thron sitzt,
und dem Lamm, für alle Ewigkeit.«

14 Die vier mächtigen Gestalten antworteten: »Amen*!« Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.