• DER PROPHET AMOS
  • Am 7,1-9

VISIONEN UND AUSWEISUNG DES PROPHETEN (Kapitel 7–9)

Drei Visionen: Die Strafe ist unabwendbar

71 Hört, was der HERR, der mächtige Gott, mich schauen ließ: Ich sah, wie er einen Heuschreckenschwarm schuf. Es war nicht lange, nachdem das Gras für den König gemäht worden war; die Sommersaat ging gerade auf.

2 Die Heuschrecken machten sich daran, alles Grün aufzufressen.

Da sagte ich: »HERR, du mächtiger Gott, vergib doch deinem Volk! Wie kann es sonst überleben? Es ist ja so klein!«

3 Dem HERRN tat es leid und er sagte: »Gut, es soll nicht geschehen.«

4 Dann ließ der HERR, der mächtige Gott, mich etwas anderes sehen: Er rief eine Gluthitze herbei, die zehrte alles Wasser auf. Als sie anfing, auch das Ackerland zu verzehren,

5 sagte ich: »HERR, du mächtiger Gott, halt doch ein! Wie kann dein Volk sonst überleben? Es ist ja so klein!«

6 Dem HERRN tat es leid und er sagte: »Gut, es soll nicht geschehen.«

7 Dann ließ der HERR mich wieder etwas anderes sehen: Er selbst stand auf einer Mauer aus Zinn und hielt einen Klumpen Zinn in der Hand.

8 Er fragte mich: »Amos, was siehst du?«

»Einen Zinnklumpen«, antwortete ich.

Da sagte er: »Ja, ich werfe einen Zinnklumpen mitten in mein Volk Israel! Ich werde es jetzt nicht mehr verschonen.

9 Die Opferstätten der Nachkommen Isaaks und die Staatsheiligtümer Israels sollen verwüstet werden und gegen das Königshaus Jerobeams werde ich mit dem Schwert vorgehen.«