• Obergewand (Oberkleid)

Das Obergewand bestand in der Regel aus einem großen rechteckigen Stück Woll- oder Leinenstoff. Beim Tragen wurde das eine Ende so über die linke Schulter gelegt, dass ein Teil des Tuches die linke Vorderseite des Körpers bedeckte; der andere, größere Teil des Tuches wurde um den Rücken und unter der rechten Achsel hindurch nach vorne geführt, wo sein Ende entweder mit der linken Hand festgehalten oder über die linke Schulter nach hinten geworfen wurde. Eine andere Form des Obergewands bestand aus zwei knapp körperlangen rechteckigen Stoffbahnen, die oben und an der Seite zusammengenäht waren, mit Öffnungen für Kopf und Arme. Die Seitennähte und der untere Saum waren gelegentlich mit Borten oder Quasten verziert.
Das Obergewand diente auch zum Transport trockener Güter wie z.B. Getreide (Rut 3,15) und als Unterlage (Dtn 22,17) bzw. Decke (Ex 22,25-26). Zum Zeichen der Trauer und des Entsetzens wurde in Israel das Obergewand »zerrissen«, worunter ein mehr oder weniger tief gehender Einriss zu verstehen ist.

Quelle: Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart