• Kusch

Das Land südlich von Ägypten; nach der griechischen Übersetzung des Alten Testaments mit »Äthiopien« wiedergegeben. In der Völkertafel in Gen 10,6-7 steht Kusch einerseits in enger Beziehung zu Ägypten (Mizraim), andererseits über das Rote Meer hinweg mit Arabien (Seba usw.). Mit Kusch in Gen 10,8 sind dagegen wahrscheinlich die Kassiter (babylonisch kasch) gemeint, ein kaukasisches Reitervolk, das im 2. Jahrtausend v. Chr. nach Mesopotamien einwanderte.
Im 8. und 7. Jh. v.Chr. konnten sich die Kuschiter zeitweilig der Herrschaft über Ägypten bemächtigen und aus dieser Machtposition heraus sogar gegen Assyrien antreten (2Kön 19,9; Jes 20; 37,9). Man findet Kuschiter als Söldner in den ägyptischen Armeen, aber auch im Dienst der Könige von Juda (2Sam 18,21-23; Jer 38,7-13). Für die römische Zeit siehe unter »Äthiopien«.
Kusch galt im Altertum als das fernste Land, als das Ende der Welt. Doch auch bis dahin reicht die Macht des Gottes Israels (Am 9,7; Jes 11,11), und auch die Kuschiter werden sich einst dem Gott Israels zuwenden und ihn anbeten (Jes 18,7; Zef 3,9-10; Ps 68,32; 87,4; Apg 8,26-39).

Quelle: Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart