• Blut

Das Blut gilt als Quelle und Sitz des Lebens. Da Gott der Lebensspender ist, gehört es ihm und darf von Menschen nicht gegessen oder getrunken werden. Das führt in Israel zu der Forderung, nur solches Fleisch zu essen, in dem keinerlei Blut zurückgeblieben ist (Gen 9,4), und damit zu einer Form des Schlachtens, bei der das gesamte Blut des Tieres ausfließt (Schächtung). Bei der rituellen Schlachtung (Opferung) wird das Blut der Opfertiere aufgefangen und an den Altar gegossen. Außerdem wird bei bestimmten Opferarten (Opfer) das Opferblut als Sühnemittel verwendet, um die verunreinigende Wirkung menschlicher Verfehlungen aufzuheben. Von daher wird im Neuen Testament der Opfertod von Jesus als Sühne für die Sünden der Menschen verstanden (Hebr 9-10). In anderem Zusammenhang dient das Blut von Opfertieren zur Besiegelung des Bundes zwischen Gott und seinem Volk (Ex 24,6-8). Auf diesem Hintergrund deutet Jesus seinen Tod als Inkraftsetzung des neuen Bundes (Lk 22,20).
Im Alten Testament wird das Blut (= Leben) des Menschen unter Gottes besonderen Schutz gestellt (Gen 9,5). Vergossenes Menschenblut schreit zum Himmel um Rache (Gen 4,10) und fordert den Tod des Mörders (Blutrache); wenn keine Sühne dafür geleistet wird, bringt es Unheil über das Land (Dtn 21,1-9).

Quelle: Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart