• auferstehen, Auferstehung

Nach dem Alten Testament besitzt Gott Macht auch über Tod und Totenreich (Dtn 32,39; 1Sam 2,6). Doch herrscht im Allgemeinen die Auffassung, dass der Aufenthalt im Totenreich für immer von Gott und vom Leben trennt (siehe Ps 6,6 und Vergleichstellen dazu). Auch Ijob rechnet nicht mit einer Auferstehung; das macht seinen Appell an Gottes Gerechtigkeit ja gerade so dringlich (Ijob 19,25-27). Nur selten kommt die Hoffnung auf, dass Gott den einzelnen Frommen auch jenseits des Todes Leben – sogar noch ein erfüllteres Leben – zu schenken vermag (Ps 16,8-11; 49,16; 73,23-26; Weish 2,21-5,16).
Der Glaube an die Auferstehung der Toten findet sich zum ersten Mal in der Zukunftsschau des Daniel-Buches (Dan 12,2-3.13; 2Makk 7,9.11.14; 12,43-44 dagegen ist in Jes 26,19 und Ez 37,1-14 noch bildhaft von der Wiederherstellung des Volkes Israel die Rede). Die Erwartung blieb noch lange Zeit uneinheitlich (Auferstehung nur der Gerechten Lk 14,14 der Gerechten und der Ungerechten Apg 24,15). In jedem Fall aber ist an einen Vorgang im Rahmen der Endereignisse gedacht. Das Leben, zu dem die Gerechten erweckt werden, ist als ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott in einer neuen Welt vorgestellt, nicht als Rückkehr in das alte Leben unter den Bedingungen der alten, vergangenen Welt.
Die Auferstehung von Jesus wird im Neuen Testament vor dem Hintergrund dieser Erwartung als endzeitliches Ereignis, als Beginn der allgemeinen Totenauferweckung und damit als Gewähr unserer eigenen Auferweckung verstanden und verkündet (1Kor 15,1-28; Kol 1,18b; 1Thess 4,13-14; Apg 4,2; Joh 11,25-26). Mit der Auferweckung von Jesus hat sich Gott zu dem Gekreuzigten bekannt und ihn als den bestätigt, an dem sich das Heil der Menschen entscheidet (Mt 28,18-20; Apg 2,36; Röm 1,4; 4,25).

Quelle: Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart