Weinberge sind im Land der Bibel weit verbreitet. Die Trauben und der Wein gehörten hier zu den wichtigsten Nahrungsmitteln.
Weinberge wurden meist auf einem Hügel oder an einem Berghang angelegt. Üblicherweise wurde um den Weinberg ein Zaun oder eine Mauer gezogen und im Weinberg ein Wachturm gebaut, um den Weinberg besser überblicken und z. B. vor wilden Tieren oder Dieben schützen zu können. Meist wurde im Weinberg eine Weingrube (Kelter) zum Auspressen der Trauben angelegt. So konnten die geernteten Trauben direkt vor Ort weiterverarbeitet werden.
Ein Weinberg braucht viel Pflege. Versäumt man es, den Boden zu hacken und die Reben zu beschneiden, bekommt man kleine, saure Trauben. Eine große Rolle spielt die Bewässerung des Weinbergs: Besonders im Winter brauchen die Weinstöcke viel Wasser, damit der Boden gut durchfeuchtet ist, wenn im Frühjahr die Blätter erscheinen und die Triebe wachsen. Ist das Wasser im Boden verbraucht, ehe das Wachstum abgeschlossen ist, werden die Blätter und jungen Triebe welk und vertrocknen. Zudem muss man die Erde zwischen den Weinstöcken aufhacken, um das Unkraut unter Kontrolle zu halten. Das Unkraut nimmt sonst den Reben die Feuchtigkeit weg und behindert ihr Wachstum.
Weinberge werden in der Bibel immer wieder erwähnt. In 1. Mose/Genesis 9,20 wird berichtet, wie Noach nach der Sintflut den ersten Weinberg anlegt. Weinberg und Weinstock dienen in der Bibel auch oft als Bild für die Beziehung der Menschen zu Gott: So wird beispielsweise das Volk Israel als der Weinberg des Herrn bezeichnet (vgl. Jesaja 5,7). Jesus verwendet die ebenso mühsame wie alltägliche Arbeit im Weinberg gerne für seine Gleichnisse vom Reich Gottes (Matthäus 20,1-16; Matthäus 21,28-32).