Stichwort: vierzig Jahre/Tage

Zeitraum, der symbolisch für das volle Maß steht.

Die Zahl Vierzig kommt als Zeitangabe (vierzig Jahre bzw. vierzig Tage) in der Bibel auffallend oft vor. Das hängt damit zusammen, dass es sich dabei um eine symbolische Zahl handelt: Während Vier für Ganzheit oder Vollständigkeit steht (vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten), repräsentiert das Zehnfache von Vier das volle Maß einer Zeit, die durch eine besondere Qualität bestimmt war.

Vierzig Jahre waren in biblischer Zeit die Dauer einer Generation. Wenn die Bibel von vierzig Jahren spricht, dann kann das – so wie bei Eli, David, Salomo und Joasch – eine volle, d.h. unverkürzte Regierungszeit bedeuten. Es kann aber auch eine Zeit der Prüfung oder des Heils gemeint sein, die bis zum Ende durchlebt werden muss, bevor sie von einer anderen Zeit abgelöst wird.

Vierzig Jahre lang wanderte das Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten durch die Wüste (4. Mose/Numeri 14,33-34; 5. Mose/Deuteronomium 2,7; Psalm 95,10), bis es in das Land einziehen durfte, das Gott ihm versprochen hatte. Vierzig Jahre lang wurden die Israeliten in der Richterzeit von Feinden bedrängt (Richter 13,1), und mehrfach hatten sie dann mit Hilfe der Richter eine vierzig Jahre andauernde Zeit der Ruhe vor den Feinden (Richter 3,11 Richter 5,31 Richter 8,28). Bedeutenden Personen der Bibel wird eine Amtszeit von vierzig Jahren zugeschrieben: Eli (1. Samuel 4,18), König David (1. Könige 2,11), König Salomo (1. Könige 11,42) und König Joasch (2. Chronik 24,1).

Für die Wüstenwanderung – die als Strafe für den Ungehorsam des Volkes gedeutet wird – bedeuten die vierzig Jahre, dass die Israeliten die volle Zeit der Erziehung durchlaufen haben. Die Generation, die Gott nicht gehorcht hat, ist nun durch die nächste Generation abgelöst. Zugleich hat das Volk in der Wüste vierzig Jahre lang Gottes Begleitung und Hilfe erlebt (5. Mose/Deuteronomium 2,7): das volle Maß an Fürsorge.

Vierzig Tage hielt der Regen der Sintflut an (1. Mose/Genesis 7,12). Vierzig Tage bleibt Mose auf dem Berg Sinai und empfängt von Gott Anweisungen für den Bau des Heiligen Zeltes und für den Priesterdienst (2. Mose/Exodus 24,18). Gestärkt von Gottes Engel, kann Elija vierzig Tage ununterbrochen wandern, bis er den Gottesberg Horeb erreicht (1. Könige 19,8). Vierzig Tage beträgt die Frist, die der Prophet Jona den Menschen von Ninive bis zu dem Strafgericht nennt, durch das Gott die Stadt vernichten wird (Jona 3,4).

Das Neue Testament knüpft an die symbolische Bedeutung der Zahl Vierzig im Alten Testament an. Jesus fastet vierzig Tage lang in der Wüste, bevor ihn der Teufel auf die Probe stellt (Matthäus 4,2) – so wie Mose vierzig Tage auf dem Berg blieb, ohne zu essen und zu trinken (2. Mose/Exodus 34,28) und das Volk Israel in der Wüste bleiben musste, um von Gott auf die Probe gestellt zu werden (5. Mose/Deuteronomium 8,2). Nach seiner Auferstehung erscheint Jesus vierzig Tage lang den Jüngern und lehrt sie, bevor er in den Himmel aufgenommen wird (Apostelgeschichte 1,3) – so wie Mose sich vierzig Tage auf dem Berg Sinai aufgehalten hatte (2. Mose/Exodus 24,18).

David war der bedeutendste König in der Geschichte Israels (um 1000 v. Chr.).
Einer der berühmtesten israelitischen Könige (ca. 972–932 v. Chr.).
Beiname des israelitischen Stammvaters Jakob. Als Volksname bezeichnet er das gesamte Zwölf-Stämme-Volk.
Land am Nil, eine der ältesten Stätten menschlicher Kultur.
Im Land der Bibel gibt es mehrere Wüsten- oder Steppengebiete, z.B. die Wüste Juda, die sich östlich und südöstlich von Jerusalem erstreckt.Wüste bei Jericho.Panoramabild: Wüste Juda.Geburt, Kindheit und Taufe von JesusDas Wirken von Jesus in Galiläa und sein Weg nach JerusalemDas Auftreten von Jesus nach dem Johannesevangelium
Anführer des Volkes Israel in der Zeit zwischen der Besiedelung des verheißenen Landes und der Einsetzung von König Saul.
Herausragender Führer des Volkes Israel im Alten Testament.
Der Berg, an dem Gott sich seinem Volk Israel geoffenbart und seinen Bund mit ihm geschlossen hat.Blick auf das Bergmassiv im südlichen Teil der Sinaihalbinsel.Der Nahe Osten
Transportables Zeltheiligtum der Israeliten während der Zeit, als sie durch die Wüste zogen.
Prophet aus der Frühzeit des Volkes Israel. Er lebte im 9. Jahrhundert v. Chr.
Mensch, der verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat.
Gemeint ist das Gericht Gottes: Als Herrscher über die ganze Welt ist Gott auch der Richter, der am Ende der Zeit das Urteil über sie zu sprechen hat.
Griechische Namensform des hebräischen Namens Jeschua.
Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernen wollten.
Meint den gesamten Luftraum. Im übertragenen Sinn beschreibt »Himmel« den Bereich, in dem Gott wohnt.