Zur Zeit des Neuen Testaments stand das eigentliche Tempelgebäude auf einem riesigen Platz (475 x 300 m), der von Säulenhallen umgeben war. Zu diesem Tempelplatz hatten alle Menschen Zugang. Er wurde deshalb als »Vorhof der Heiden« bezeichnet.
In einem begrenzten Bereich dieses Platzes gab es Stände von Geldwechslern und Händlern, die Opfertiere zum Verkauf anboten. Menschen, die zu den großen Festen von weit her nach Jerusalem reisten, um im Tempel ein Opfer darzubringen, konnten ihre Opfertiere nicht mitbringen. Sie mussten sie in Jerusalem kaufen. Deshalb wurden solche Tiere auf dem Tempelplatz angeboten.
Als Beispiel für diese Händler werden in Markus 11,17 die Taubenverkäufer genannt. Tauben gehörten zu den Opfertieren, die sich selbst die Armen leisten konnten. Größere Tiere (z.B. Schafe, Ziegen und Rinder) wurden nicht direkt auf dem Tempelgelände, sondern in den umliegenden Stadtvierteln verkauft.
Da die Wallfahrer aus unterschiedlichen Ländern nach Jerusalem kamen, hatten sie auch ihr einheimisches Geld dabei. Dies galt als heidnisch, da es zum Teil fremde Götter und als Götter verehrte Herrscher zeigte. In Wechselstuben, die ebenfalls im Tempelvorhof untergebracht waren, wurde es in spezielle Münzen eingetauscht, die dann für Opfer verwendet werden durften.