Bücher (Codices) sind eine relativ neue Entwicklung; erst seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. sind sie in größerem Umfang verbreitet. Vorher schrieb man wichtige Texte spaltenweise auf lange Lederstreifen, die man zusammenrollen konnte. Zum Lesen musste man mit der einen Hand die Rolle abrollen und mit der anderen aufrollen. Wenn in der Bibel von »Buch« die Rede ist, sind solche Schriftrollen gemeint. Sie werden noch heute im jüdischen Gottesdienst für die Lesung aus der Heiligen Schrift benutzt.
Um längere Texte aufschreiben zu können, wurden sogenannte Schriftrollen verwandt. Diese wurden aus Papyrusstücken oder auch Lederstreifen hergestellt, indem man einzelne Blätter oder Stücke zusammengeklebte, -band oder -nähte und diese längeren Bahnen anschließend aufgerollte. Für wertvolle Texte wurde Pergament verwendet, bei dem das Leder durch Glättung noch besser für das Beschreiben vorbereitet wurde.
Die Schriftrollen wurden spaltenweise beschrieben. Wer einen bestimmten Text lesen wollte, musste diesen durch Auf bzw. Abrollen der jeweiligen Seite aufsuchen.
