Der Sabbat ist der Schlusstag der siebentägigen Woche, die erstmals bei den Israeliten nachweisbar ist. Zunächst ist für diesen Tag lediglich Arbeitsruhe vorgeschrieben (2. Mose/Exodus 20,9-11). An diesem Tag feierte man aber auch den Gottesdienst. So wurde der Tag im Bewusstsein der Israeliten mehr und mehr zu einem ausschließlich Gott geweihten Tag.
In der Zeit nach dem babylonischenExil ist der Sabbat neben der Beschneidung zu einem Unterscheidungsmerkmal Israels von anderen Völkern geworden. Gleichzeitig gehört er zu den äußeren Zeichen für den Bund zwischen Israel und seinem Gott (Nehemia 10,32; Nehemia 13,15-22; Jesaja 56,1-8).
Zur Zeit des Neuen Testaments hatten die Schriftgelehrten bis ins Einzelne festgelegt, welche Tätigkeiten am Sabbat verboten und welche allenfalls erlaubt waren. So durfte man z.B. nur einen »Sabbatweg«, d.h. etwa 900 Meter weit, gehen. Bereits das Abreißen von Ähren galt als verbotene Erntearbeit (Markus 2,23-24). Nur wenn ein Leben auf dem Spiel stand, war es erlaubt, am Sabbat zu heilen. Indem Jesus gegen solche Festlegungen verstößt (Markus 2,28), bringt er den ursprünglichen Sinn des Sabbats wieder zur Geltung: Er ist ein Tag, an dem der Mensch vor Gott aufatmen darf und Gottes Güte für ihn erfahrbar wird (Markus 2,27; Markus 3,4). In den Heilungen, die Jesus oft gerade an einem Sabbat vollbringt, leuchtet das Reich Gottes schon zeichenhaft auf.