Stichwort: Regen

Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernte und die Versorgung von Menschen und Tieren.

Vom Regen hing im Alten Israel eine erfolgreiche Ernte und damit die Versorgung von Menschen und Tieren ab. Blieb der Regen aus, so führte dies zu Missernten und unausweichlich zu Hungersnöten (1. Könige 17–18; Jeremia 14,1-6).

Der Regen ist im Land der Bibel auf die Wintermonate beschränkt. In den Sommermonaten regnet es so gut wie nie. Der erste Regen nach der Trockenzeit fällt normalerweise im Oktober. Er wird Frühregen genannt. Durch ihn werden die Felder wieder befeuchtet und aufgeweicht und sind dann zum Pflügen bereit. Der meiste Niederschlag fällt im Januar. Er ist wichtig für das Wachsen der Saat. Außerdem werden in dieser Zeit die Bäche und Zisternen wieder mit Wasser angefüllt. Der sogenannte Spätregen fällt im März/April vor der Ernte und ist besonders wichtig für das volle Ausreifen des Getreides.

Die Niederschlagsmengen sind in den einzelnen Landschaftsgebieten verschieden. Im Bergland regnet es mehr als im Flach- oder Hügelland. Außerdem ist eine Abnahme der Regenfälle von Norden nach Süden zu beobachten.

Nach alttestamentlichem Verständnis ist es allein Gott, der Regen geben oder verweigern kann (Jeremia 14,22; Psalm 147,8). Regnete es zur rechten Zeit und genügend, so verstand man dies als Zeichen der Gnade und des Segens (Psalm 65,10-11). Blieb der Regen jedoch aus oder wirkte er vernichtend, so deutete man das als Strafe oder Zorn Gottes (5. Mose/Deuteronomium 11,16-17; Ezechiel 13,13). Letzteres gilt auch für die Fluterzählung (1. Mose/Genesis 6,5–8,19).

Auch in der Bildsprache der Bibel werden die positiven (2. Samuel 23,3-4; Sprichwörter 16,15) wie die negativen (Jesaja 28,2) Wirkungen des Regens aufgegriffen.

Ägyptische Darstellung der Getreideernte.
Zisterne
Reifes Getreidefeld.