Olivenbäume, auch Ölbäume genannt, waren im Land der Bibel sehr verbreitet. Oliven waren einer der Hauptlieferanten für pflanzliche Öle – daher der Name.
Der Ölbaum oder Olivenbaum ist ein immergrüner Baum, der gewöhnlich eine Höhe von etwa 5 Metern erreicht (unbeschnitten kann er noch wesentlich höher werden). Die jungen Bäume haben eine glatte, silbergraue Rinde. Mit zunehmendem Alter werden die zuvor schlanken Stämme fülliger, riffeliger und knorriger. Ölbäume wachsen im gesamten Mittelmeergebiet und entwickeln unter den dort vorherrschenden trockenen Bedingungen ein ausgesprochen weitverzweigtes Wurzelsystem, um genügend Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Die ledrigen Blätter sind schmal und spitz, an der Oberseite graugrün und an der Unterseite von winzigen, dicht zusammenstehenden Schuppen besetzt. Der Ölbaum ist dafür bekannt, dass er ein sehr hohes Alter erreicht (über 2000 Jahre). Kostbar ist der Ölbaum nicht nur wegen der Oliven, sondern wegen seines harten dunklen Holzes. Nach 1. Mose/Genesis 8,11 ist ein Ölzweig, den die von Noach ausgesandte Taube im Schnabel trägt, das erste Zeichen für das Ende der Sintflut und wird somit, wie auch die Taube, zum Friedenssymbol.
Die Olive zählt zu den sieben Früchten des Landes (5. Mose/Deuteronomium 8,8). Da die Ölbäume weit verbreitet waren, stand seine Frucht Armen wie Reichen gleichermaßen als Nahrung zur Verfügung. Je nach Baumsorte gab es unterschiedliche Arten der Nutzung. So waren die Früchte, die das beste Öl lieferten, oft nicht zum Verzehr geeignet. Das gewonnene Olivenöl dient als Speise-, als Lampenöl, zur Körperpflege, als Parfümzusatz (mit Myrrhe) oder als Salböl bei der Amtseinsetzung des Königs (1. Samuel 16,13). Die Speiseoliven wurden entweder – wie auch heute noch – frisch geerntet mit Salz gegessen, oder sie wurden in Essig eingelegt, gekocht, bzw. nur in kochendes Salzwasser eingetaucht oder auch getrocknet.